Corona-Helden

Wiesenbacher Autohaus stellte aufs Reparieren um

Probefahrten mit Kunden sind derzeit tabu - Das Autohaus Peuker stellte seine Arbeitsabläufe um

21.04.2020 UPDATE: 22.04.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 34 Sekunden
Verkaufsleiter Udo Peuker verspürt bei seinen Kunden aktuell Zurückhaltung. Foto: nah

Wiesenbach. (nah) Seit Montag dürfen Autohäuser mit Auto-Reparaturwerkstatt wieder Fahrzeuge verkaufen. Für sie bahnt sich nun in der Corona-Krise ein Stück Normalität an. Die als systemrelevant eingestuften Reparaturwerkstätten hingegen blieben die ganze Zeit über geöffnet – wie auch das Autohaus Franz Peuker in Wiesenbach. Geschäftsführer und Verkaufsleiter Udo Peuker sah den Betrieb vor großen Herausforderungen.

"Wir haben über Kurzarbeit nachgedacht", berichtete der 48-Jährige. Zunächst schien das geboten, doch dann pendelte sich die Nachfrage bei den Reparaturen ein. Gleichwohl blieben die Kunden zurückhaltend. An die Regel den Reifenwechsel "Von O bis O" – von Ostern bis Oktober – durchzuführen, hielten sie sich nicht so streng, schließlich konnten viele auf das Fahrzeug verzichten oder fuhren weniger. Umfangreichere Reparaturen wurden und werden zurückgestellt – so mancher kämpft mit finanziellen Engpässen.

Das Autohaus musste seine Arbeitsabläufe umstellen, um die Corona-Regelungen zu befolgen. Auch beim Kundenkontakt hieß es auf Distanz gehen. Den Servicetresen des Autohauses ziert eine Schutzscheibe, Schilder machen auf die Abstandsregeln aufmerksam und Desinfektionsmittel wird genutzt, um Kontaktflächen zu reinigen.

Beinahe 50 Jahre existiert der Betrieb, der von 1971 bis 1981 zunächst in Neckargemünd beheimatet war, ehe Seniorchef Franz Peuker sich in Wiesenbach In der Au niederließ und dort den Betrieb aufbaute. Dabei engagierten sich auch seine beiden Söhne, die in die Fußstapfen des Vaters traten und in Autohäusern der Region ihre Ausbildung zu Kfz-Mechatronikern absolvierten. Anja Peuker, die Ehefrau von Udo Peuker, unterstützt im Servicebereich und komplettiert den Familienbetrieb.

Mit fünf Mitarbeitern ist die Werkstatt besetzt, die Markus Peuker leitet. "Da bei den Reparaturen jeder an einem Fahrzeug arbeitet, waren keine Corona-Maßnahmen nötig", berichtete Udo Peuker. Der Werkstattbereich bietet genug Raum zum Abstand halten.

Auch interessant
Corona-Helden: Eppelheimer begleitet Menschen in den Tod
Corona-Helden: Horst Schnitzer holt auch in Krisen-Zeiten den Müll ab
Corona-Helden: Enrico Vittadello sorgt für Ordnung in Eppelheim
Corona-Zeiten in Heidelberg: Fahrschule Jung ist komplett ausgebremst

In den Fahrzeugen selbst werden bei der Reparatur Schonbezüge für die Sitze, fürs Lenkrad und Fußmatten eingesetzt, um Verschmutzungen zu vermeiden. Gleichzeitig dient das nun auch als Schutz der Mitarbeiter vor einer möglichen Ansteckung. Aus demselben Grund hat die Werkstatt ihren Hol- und Bringservice für Kunden vorerst eingestellt. Als Ersatz dafür wird ein Leihwagenservice angeboten. Auch Probefahrten mit dem Kunden rund um die Reparatur sind derzeit tabu.

Während der Werkstattbetrieb gut ausgelastet war, musste der Totalausfall im Verkauf verkraftet werden. "Nur in absoluten Notfällen war erlaubt, weiterzuhelfen", sagte Udo Peuker. Aber auch jetzt, wenn der Verkaufsbereich wieder geöffnet ist, rechnet er mit Zurückhaltung. "Es wird eindeutig weniger gefahren und Reisen sind vorerst unmöglich, sodass ein anstehender Autokauf eher verschoben wird"

Info: Weitere Folgen der RNZ-Serie "Corona-Helden" gibt es hier.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.