Corona-Helden

Enrico Vittadello sorgt für Ordnung in Eppelheim

Für den Gemeindevollzugsdienst ist Heimarbeit nicht möglich. Der 28-Jährige ist nun mehr als zuvor Ansprechpartner für die Bürger.

15.04.2020 UPDATE: 16.04.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 6 Sekunden
Enrico Vittadello ist auf den Straßen und Plätzen Eppelheims unterwegs. Foto: Geschwill

Von Sabine Geschwill

Eppelheim. Wer kann, geht dem Coronavirus aus dem Weg und arbeitet von zu Hause aus. Für Enrico Vittadello ist das nicht möglich. Der Mitarbeiter des Gemeindevollzugsdienstes sorgt im gesamten Stadtgebiet für Ordnung. Gilt das Hauptaugenmerk des 28-Jährigen sonst den Falschparkern oder Rasern auf Eppelheims Straßen, ist er nun verstärkt unterwegs, um in dieser Ausnahmesituation auch direkter Ansprechpartner für Bürger zu sein.

"Am häufigsten werde ich gefragt, wie lange dieser Zustand noch andauern wird und ob man denn überhaupt noch rausgehen dürfe", erzählt er. "Ich versuche dann immer den Menschen Mut zu machen, erkläre aber auch, dass ich leider nicht in die Zukunft schauen kann. Ich erkläre ihnen, dass es wichtig ist, sich an die Verhaltensregeln zu halten, weil man damit sich und seine Mitmenschen schützen kann." Vittadello spielt in seiner Freizeit gerne mit Kumpels Dart oder Fußball, verzichtet aber aufgrund der Corona-Gefahr derzeit ganz auf solche Treffen.

Im Dienst kontrolliert er auch, ob sich Gaststätten, Eisdielen und Kneipen an die Corona-Verordnungen halten. Zudem überprüft der Borussia Dortmund-Fan, dass niemand Spiel- und Bolzplätze betritt, und dass sich keine Gruppen auf öffentlichen Plätzen aufhalten. "Die Betriebe und die Bevölkerung halten sich sehr an die Corona-Gesetze. Das muss man auch mal loben", meint der Rathausmitarbeiter, der in Heidelberg-Rohrbach zu Hause ist. "Ich habe noch keine größere Gruppe gesehen, ausgenommen Familien beim Spazierengehen."

Vereinzelt gebe es allerdings Bürger, vorwiegend älteren Semesters, die zum einen glaubten, Corona sei eine reine Erfindung oder zum anderen meinten, das Virus könne ihnen nichts anhaben – schließlich hätten sie auch schon den Krieg überlebt: "Solche Menschen gibt es leider auch", bedauert Vittadello.

Info: Weitere Teile der RNZ-Serie Corona-Helden gibt es unter www.rnz.de/corona-helden

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