Die Stimmzettel-Reihenfolge steht fest
Das Los hat entschieden. Die einzige Kandidatin steht ganz oben.

Von Werner Popanda
Sandhausen. Petra Weiß steht am 18. April auf dem Stimmzettel zur Wahl des Nachfolgers von Georg Kletti im Amt des Bürgermeisters auf dem ersten Platz. Auf dem zweiten Platz folgt Hans-Jürgen Moos, auf dem dritten Jürgen Rüttinger, auf dem vierten Hakan Günes und auf dem fünften Günther Köhler. Entschieden wurde diese Reihenfolge jetzt in einem Losverfahren in der ersten Sitzung des neuformierten Gemeindewahlausschusses in der Festhalle.
Den sechsten Platz auf dem Stimmzettel nimmt Timo Wangler ein, den siebten Gerhard Müller und den achten Samuel Speitelsbach. Doch im Gegensatz zu den Bewerbern auf den ersten fünf Plätzen wurde über die Plätze sechs bis acht nicht in einem Losverfahren entschieden, sondern nach dem zeitlichen Eingang der Bewerbungen. Folglich war laut Bürgermeister Georg Kletti in diesem Fall auch nichts zu beschließen. Ganz im Gegensatz hierzu seien die anderen Bewerbungen allerdings "gleichzeitig eingegangen", betonte Kletti. Sprich: gleich zum Beginn der Einreichungsfrist am 30. Januar. Petra Weiß gab an diesem Tag ihre Bewerbung um kurz nach Mitternacht ab und Hakan Günes um 5 Uhr in der Früh (die RNZ berichtete).
Doch weil es sich beim ersten Tag der Einreichungsfrist um einen Samstag handelte, wurden nach Ordnungsamtsleiter Peter Schmitt alle Bewerbungen, die am Montag, 1. Februar, und damit dem ersten Werktag der Einreichungsfrist bis 7.29 Uhr eingingen, als gleichzeitig eingegangen gewertet. Also auch die in diesem Zeitrahmen eingegangen Bewerbungen von Günther Köhler, Hans-Jürgen Moos und Jürgen Rüttinger. Weshalb nun Georg Kletti unterstützt von Peter Schmitt ein Losverfahren durchzuführen hatte. Letzteres vor Ort nicht entgehen lassen wollten sich eben diese drei Kandidaten.
Jürgen Rüttinger zeigte sich vom Auslosungsresultat jedenfalls nicht sonderlich beeindruckt und sprach mit Blick auf seinen dritten Platz davon, dass "aller guten Dinge drei sind". Obendrein werde es "sowieso einen zweiten Wahlgang geben". Und dann würden die "Karten neu gemischt". Günther Köhler wiederum verwies auf "Losglück". Folglich sei das Ergebnis dieses "ganz normalen Losverfahrens" aus seiner Sicht in Ordnung. Unterm Strich gehe er davon aus, dass "jeder seinen Platz finden wird". Die Antwort von Hans-Jürgen Moos wiederum war mit einem Augenzwinkern zu verstehen: "Das ist Schicksal, aber das Wahlergebnis muss anders ausfallen."
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Zusammen setzt sich der Wahlausschuss aus Georg Kletti als Vorsitzendem, Gemeinderätin Eva-Maria Eichler als dessen Stellvertreterin, den Gemeinderäten Ernst Klinger, Ralf Lauterbach und Thomas Schulze sowie aus Hannes Hamp und Jochen Kraft aus der Bürgerschaft. Da Thomas Schulze verhindert war, musste das restliche Sextett zunächst darüber entscheiden, welche Bewerber zur Bürgermeisterwahl zugelassen werden.
So wie bei den in Sandhausen beheimateten, respektive gut bekannten Kandidaten gab es auch bei der Kandidatur von Gerhard Müller aus Bammental keinerlei Einwände. Ebenso nicht bei der Kandidatur von Samuel Speitelsbach aus der Stadt Ravenstein im Neckar-Odenwald-Kreis. Letzterer hatte zwar darauf verzichtet, Beruf und Familienstand anzugeben. Aber dennoch, so Georg Kletti, könne auch dieser Kandidat zur Wahl zugelassen werden.
Der Ausschuss gab grünes Licht dafür, bei der Ermittlung des Wahlergebnisses jenes EDV-System einzusetzen, das bereits bei der Landtagswahl eingesetzt worden war. Dies gilt auch für den 9. Mai, dem Termin eines eventuellen zweiten Wahlgangs – sprich: der Stichwahl. Von Peter Schmitt war noch zu erfahren, dass sich bei besagter Stichwahl die Reihenfolge der Kandidaten nur dann ändern werde, wenn Kandidaten nach dem ersten Wahlgang zurückziehen würden. Würde also ein Platz frei, gäbe es ganz einfach einen Nachrücker.



