Jürgen Rüttinger will Rathauschef werden
Der SPD-Rat kandidiert als "unabhängiger Einzelbewerber".

Sandhausen. (luw) Mit Gemeinderat Jürgen Rüttinger (SPD) hat nun der vierte Anwärter auf das Bürgermeisteramt offiziell seine Bewerbung verkündet. Und das kurz vor der am Samstag stattfindenden Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins, der über seinen Kandidaten für die Wahl am 18. April abstimmen will.
Rüttinger wuchs in der Hopfengemeinde auf, ist nach eigenen Worten "seit zehn Jahren intensiv mit der Kommunalpolitik vertraut" und sitzt seit 2013 im Gemeinderat. Zudem ist das Vorstandsmitglied des SPD-Ortsvereins Zweiter Bürgermeister-Stellvertreter und habe bereits "im Technischen Ausschuss sowie im Haupt- und Finanzausschuss erheblich bei der Zukunftsgestaltung" der Kommune mitgewirkt. Ehrenamtlich tätig ist der 41-Jährige auch als Richter am Verwaltungsgericht Karlsruhe.
Als "eine Hauptaufgabe" eines Bürgermeisters sieht er es, "gemeinsam mit den Bürgern, den Vereinen, den Unternehmen, Mitarbeitern der Verwaltung und dem Gemeinderat die Zukunft der Gemeinde zu gestalten". Dazu müsse man "mit den vorhandenen Ressourcen und Entscheidungen sinnvoll umgehen und während der Amtszeit mit Engagement und Beharrlichkeit für eine zukunftsweisende, offene und transparente Politik einstehen". Etwa will er "neue wirtschaftliche Lösungen finden und Bewährtes übernehmen".
Seine Absicht zu kandidieren habe er seinem Ortsverein "frühzeitig angezeigt", so Rüttinger. "Ich habe dann die Rückmeldung erhalten, dass man einen neutralen Kandidaten suche und unterstützen möchte." Daher habe er zwischenzeitlich von einer Kandidatur Abstand genommen. Bekanntlich schlägt die vierköpfige SPD-Findungskommission den Mitgliedern heute in der Festhalle den parteilosen Kämmerer Timo Wangler als Kandidat vor. Neben ihm und Rüttinger zur Wahl stehen Petra Weiß (parteilos), Hakan Günes (CDU) und Hans-Jürgen Moos (SPD).
Rüttinger berichtet, dass ihm inzwischen aber "zahlreiche Bürger" signalisiert hätten, "dass sie in meiner Person ihren zukünftigen Bürgermeister sehen, da ich die typische Sandhäuser Tugenden wie Bodenständigkeit, Zuverlässigkeit, Willensstärke und Fleiß verkörpere". Diesen Zuspruch habe er nun "akzeptiert" und bereits am vergangenen Samstag als "unabhängiger Einzelbewerber" seine Bewerbung beim Rathauses eingeworfen.
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Im Gespräch mit der RNZ wird deutlich, dass der in der Produktionsorganisation von ABB Stotz-Kontakt in Heidelberg tätige, zweifache Familienvater vor allem auf eine starke Gemeinschaft setzt. Er spricht von "unserem Wahlmotto", das lautet: "Zuhören, Verstehen, Anpacken – einer wie wir, einer von hier, wir für ihn." Mit "Wir" seien alle Bürger gemeint. "Ich versuche, alle mitzunehmen", betont er. Zudem gebe es bereits ein "mehrköpfiges, parteiloses Team aus verschiedenen Bereichen", das ihn im Hintergrund bei seiner Kandidatur unterstütze.