Umbauarbeiten im Weinheimer Multzentrum sind in vollem Gange

Möglicherweise gibt es einen Tag der offenen Tür - Eröffnung womöglich im kommenden Herbst

23.02.2017 UPDATE: 24.02.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 8 Sekunden

Bagger schaffen vor dem Multzentrum die Reste abgerissener Außen- und Trennfassaden weg, innen liegt das Stützgerippe frei. Fotos: Kreutzer

Von Philipp Weber

Weinheim. Ende September schloss das Weinheimer Kaufland. Danach lag das Multzentrum da wie tot - bis Ende letzten Jahres. Für Umbau-Projektleiterin Stephanie Szybra waren diese Monate hart: "Kaufland hat die Zeit gebraucht, um seine Elektronik auszubauen", sagt sie am Donnerstag beim Vor-Ort-Termin. "In den sozialen Netzwerken kamen Gerüchte auf." Doch seit Anfang des Jahres ist es offensichtlich: Im Multzentrum tut sich was.

Bagger walzen über das Gelände. Berge von Porenbeton verschwinden auf den Ladenflächen von Lkw. Staub liegt in der Luft, Presslufthämmer dröhnen. "Die alten Außenfassaden und Trennwände werden abgebaut", erklären Szybra und Christian Grüntjens, Manager der Bergischgladbacher Hahn Gruppe. Diese verwaltet das Zentrum im Auftrag von Anlegern - und will 2017 durchstarten, mit Rewe als Ankermieter.

Ursprünglich sollte das Multzentrum Mitte September fertigsaniert sein. Inzwischen ist auch Rewemanager Arno Knapp vorsichtiger, spricht von "Herbst" 2017. Insgesamt liege man aber im Soll, betonen alle Seiten, ehe man einen Blick ins entkernte Multzentrum wirft: Im Erdgeschoss ragen Stützpfeiler wie weißes Gerippe an die Decke. Die Rolltreppe ist verschwunden, der Untersteig zubetoniert.

Auch im Obergeschoss wird umgebaut: Hier wird ein Teil der Fassade zurückgezogen. Hintergrund: Die Kunden werden die Geschäfte oben wie unten direkt vom Parkplatz aus erreichen - die früheren Innenpassagen fallen weg. Als Treffpunkt und Sitzgelegenheit soll die künftige Filiale der Bäckerei Görtz mit 200 Quadratmeter Fläche dienen. "Wir empfinden es als Ehre, mit im Boot zu sein", so Geschäftsleiter Peter Görtz. Sein Unternehmen hatte zuletzt auch den Zuschlag für die Fläche vor dem HIT-Markt im Dreiglockencenter erhalten.

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Doch was macht der Hauptmieter? Rewe belegt im Erdgeschoss 5100 Quadratmeter Fläche. Damit werde der neue Markt so groß wie ein bestehender Rewe in Mannheim-Sandhofen, so Manager Knapp. Er wird also kleiner als die Riesenfiliale in Heppenheim - aber größer als die Rewemärkte in Heidelberg-Handschuhsheim und -Rohrbach. Das Sortiment umfasst circa 45.000 Food- und Non-Food-Artikel. "Als Nahversoger für die Weststadt liegt der Fokus auf Frischeprodukten", so Knapp.

Außerdem gebe es einen Bereich für Mahlzeiten zwischendurch. Wer nur Getränke holen will, zahlt separat. Als Untermieter kommen Aldi, Görtz, die Apotheke (im Moment in Containern) und ein Toto-Lotto-Laden ins Erdgeschoss. Oben siedeln sich auf 3500 Quadratmeter Fläche dm, Deichmann, Takko, Action und die Zahnartpraxis "Multzahn" an. Diese soll im Juni vom Neben- ins Hauptgebäude ziehen. Dann weicht der Seitentrakt Parkplätzen, deren Gesamtzahl bei 400 liegt. Die frühere Nachbarin der Zahnärzte, eine Physiopraxis, sei schon Ende 2016 weggezogen, so Grüntjens.

Rewe will laut Manager Knapp im März loslegen. Zunächst sollen Bodenkanäle für die Leitungen verlegt werden. Danach wird die Rewe- von der Aldifläche getrennt, umschreibt er die ersten Arbeitsschritte. Grüntjens teilt derweil noch eine Überlegung mit: Um die Anwohner wieder mit "ihrem" Multzentrum vertraut zu machen, könnte er sich im Vorfeld der Fertigstellung eine Art Tag der offenen Tür vorstellen, sagt er.

Fazit: Die Stimmung rund um das Multzentrum ist beinahe so euphorisch wie im Fachmarktzentrum, wo Media Markt vor der Eröffnung steht. Doch während es dort um die Premiere eines Elektrodiscounters in Weinheim geht, überwiegt im Multzentrum die Erleichterung. Endlich, so OB Bernhard, gebe es einen Hauptmieter, der investiere - und die Stadt ernst nehme.

Sogar die Beleuchtung im "Multtunnel" funktioniere wieder, sagt jemand. Das kann die RNZ nicht bestätigen: Als sie gestern einen kleinen Umweg über die Westtangente nahm, war das Licht in der Unterführung aus.

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