Nachgehakt: SPD zur Bebauung des Edinger Mittelgewanns

"Soziale Aspekte so viel wie möglich": Wie passen gewünschte Einnahmen aus Grundstücksverkäufen und sozialer Wohnungsbau zusammen?

16.03.2017 UPDATE: 17.03.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden

Edingen-Neckarhausen. (nip) Für die SPD-Fraktion war ihr "Ja" zu einer Bebauung des Edinger Mittelgewanns von Anfang an gekoppelt an die Realisierung von sozialem Wohnungsbau. Gegner des Baugebiets warfen den Sozialdemokraten daraufhin unter anderem "Naivität" vor. Der Nachbarschaftsverband hingegen hält den Ansatz für "sehr sinnvoll". Auf Nachfrage nehmen Thomas Zachler, Eberhard Wolff und Michael Bangert als Fraktionssprecher und Ortsvereins-Vorsitzende zu Fragen der RNZ Stellung.

> Die SPD sagt, ihr sei sozialer Wohnungsbau im Mittelgewann wichtig. Wäre dieser in einem kleineren Baugebiet denn nicht möglich?

Nur dieses große Baugebiet bietet die Möglichkeit, in nennenswertem Umfang mit unterschiedlichen Ausprägungen in den Angeboten etwas für den sozialen Wohnungsbau tun zu können.

> Was stellt sich die SPD für Neckarhausen-Nord vor? Wäre auch dort sozialer Wohnungsbau denkbar?

Auch in Neckarhausen muss sozialer Wohnungsbau verwirklicht werden, dort besitzt die Gemeinde den Grund und damit kann dort bei gemeinsamem politischen Willen im Gemeinderat etwas für die weniger zahlungskräftigen Mitbürger getan werden. Wir wünschen uns eine Mischung aus überwiegend Mietwohnungsbau und Doppelhäusern. Auch auf der Basis von Erbpacht.

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> Die SPD sprach davon, sozialen Wohnungsbau über Erbpacht zu realisieren. Dazu rechnet die Bürgerinitiative "Bürgerbegehren Mittelgewann" vor, das sei für Familien kaum leistbar, der monatliche Ansatz sei viel zu hoch.

Die BI hat im Zusammenhang mit der Diskussion um die Bebauung des Mittelgewanns schon vieles vor- und durchgerechnet, ohne eine konkrete Basis für ihre Behauptungen zu haben. Die Festsetzung der Erbpacht ist nicht einfach eine finanztechnische Rechnung. Letztlich wird der Gemeinderat darüber entscheiden müssen, wie hoch die Erbpacht politisch angesetzt wird.

> Gibt es für die SPD noch andere Varianten außer Erbpacht? Stellen Sie sich im Mittelgewann auch Mietwohnungen vor?

Die SPD hat nie behauptet, sie wolle sozialen Wohnungsbau nur über Erbpacht erreichen. Es wäre doch naiv, anzunehmen, damit sei der von uns angestrebte soziale Aspekt der Mittelgewannbebauung bereits erreicht. In unserem letztjährigen Flyer und unserer Veranstaltung zu dem Thema haben wir, wie auch in Berichten im Mitteilungsblatt, immer wieder darauf hingewiesen, dass wir selbstverständlich genossenschaftlichen Mietwohnungsbau dort haben wollen, soziale Aspekte so viel wie möglich. Da nach dem Willen der CDU die Gemeinde aber auch Einnahmen aus dem Bebauungsgebiet realisieren will, wäre es ebenso naiv, anzunehmen, dass das gesamte Gebiet, das der Gemeinde nach der Wertschöpfung zur Verfügung stehen wird, für sozialen Wohnungsbau verwendet werden könnte.

> Die CDU betont inzwischen, auch ihr sei sozialer Wohnungsbau wichtig. Zugleich will sie auf der Ausgleichsfläche "die größte zusammenhängende und öffentlich zugängliche Streuobstwiese der Gemeinde" anlegen. Unter anderem nennt die CDU hier 400 neue Bäume. Welches ökologische Konzept hat eigentlich die SPD?

Selbstverständlich wollen wir, dass der naturfachliche Ausgleich so viel Natur wie möglich schafft. Wie das Gelände dann aussehen soll, wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Ob dort dann "x" Bäume welcher Art auch immer stehen werden oder einige mehr oder weniger, muss zusammen mit den zuständigen Behörden und den Naturschutzverbänden geplant werden. Wir können uns auch vorstellen, dass Teile der jetzt bestehenden Gärten und Äcker in die Bebauung miteinbezogen werden können.

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