Anna-Scherer-Haus Bammental

Elf Bewohner noch ansteckend (Update)

Für einen Großteil der Bewohner wurde die Quarantäne aufgehoben - Das Besuchsverbot gilt weiterhin

19.10.2020 UPDATE: 13.11.2020 19:42 Uhr 9 Minuten, 52 Sekunden
In „Haus zwei“ gegenüber des Hauptgebäudes sind zwei Bewohner infiziert. Foto: Alex

Bammental. (cm) Im Anna-Scherer-Haus haben sich seit dem Corona-Ausbruch im Oktober 53 Personen mit dem Virus infiziert. Dies teilte Ralph Adameit, Sprecher des Gesundheitsamtes des Rhein-Neckar-Kreises, auf RNZ-Anfrage mit. Bisher bekannt war, dass sich 36 der ursprünglich 48 Bewohner von Haus II des Pflegeheims angesteckt haben. Sechs davon sind verstorben, wobei aber nach Angaben der "Paritätischen Sozialdienste" als Betreiber der Einrichtung nur zwei von ihnen leichte Corona-Symptome zeigten. Geschäftsführer Jörn Fuchs berichtete auf RNZ-Anfrage, dass am Mittwoch zwölf Bewohner von Haus II nochmals getestet wurden. "Derzeit gelten noch elf als ansteckend", so Fuchs. Für einen Großteil der Bewohner wurde die Quarantäne aufgehoben, sie können also wieder ihr Zimmer verlassen. Das Besuchsverbot besteht allerdings noch für beide Stationen in Haus II. Laut Fuchs sind acht infizierte Mitarbeiter des Anna-Scherer-Hauses noch nicht wieder an den Arbeitsplatz zurückgekehrt.

Update: Freitag, 13. November 2020, 19.39 Uhr


Einige Senioren haben die Infektion nicht überstanden

Seit dem Corona-Ausbruch sind sieben Heimbewohner verstorben. Jedoch hatten nur zwei von ihnen entsprechende Symptome.

Bammental. (cm) Auch wenn diese RNZ-Ausgabe voller guter Nachrichten steckt, so gibt es leider auch traurige Neuigkeiten: Seit dem Corona-Ausbruch Mitte Oktober im Anna-Scherer-Haus in Bammental sind sieben Senioren im betroffenen Haus II des Pflegeheims verstorben. Dies teilte Jörn Fuchs, Geschäftsführer des Heimbetreibers "Paritätische Sozialdienste", auf RNZ-Anfrage mit. Sechs von ihnen waren positiv auf Corona getestet worden. Ob aber die Infektion ursächlich für ihren Tod war, sei unklar. Lediglich bei zweien dieser Bewohner hatten sich leichte Symptome gezeigt, die im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stehen könnten, so Fuchs.

"Die allgemeine Situation im Anna-Scherer-Haus ist im Moment stabil", betont der Geschäftsführer. Von den ursprünglich 48 Bewohnern in Haus II waren 36 positiv getestet worden. Vier seien im Krankenhaus behandelt worden, allerdings wegen anderer Ursachen, so Fuchs, der betont: Weder Bewohner von Haus I noch der Wohnungen im Seniorenpark seien betroffen gewesen.

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Für alle Bewohner von Haus II war Quarantäne angeordnet worden, sie mussten im Zimmer bleiben. Nach etwa einer Woche zeigten sich laut Fuchs bei der Mehrheit gesundheitliche Beeinträchtigungen infolge der Isolation und der mangelnden körperlichen Aktivität. Mit mehr Personal sei es gelungen, den Allgemeinzustand der Bewohner zu stabilisieren.

Die Ergebnisse von Nach-Testungen in Haus II lagen am Freitag noch nicht vor. Elf Bewohner gelten noch als möglicherweise ansteckend. Für andere Bewohner sei die Quarantäne aufgehoben worden, was zu deren Erholung beigetragen habe. Einige hätten unter Appetitlosigkeit und Rückzugserscheinungen gelitten. Das Besuchsverbot bleibt vorerst bestehen.

"Im Zusammenhang mit dem Ausbruchsgeschehen sind uns leider auch Vorfälle bekannt geworden, die uns ratlos zurücklassen", so Fuchs. "Es ist nicht akzeptabel, alle Bewohner, Mitarbeiter, Gäste oder Besucher des Anna-Scherer-Hauses oder des Seniorenparks Bammental unter einen pauschalen Allgemeinverdacht zu stellen und diesen Personen mit Panik oder Hysterie zu begegnen – vor allem dann nicht, wenn diese in den nicht betroffenen Hausbereichen wohnen oder arbeiten." Alle Mitarbeiter seien nach wie vor hoch motiviert und würden sich der Herausforderung stellen. 15 hatten sich infiziert.

Update: Freitag, 6. November 2020, 20.30 Uhr


Corona-Ausbruch scheint vorerst gestoppt 

Die Heimbetreiber sind zwar zuversichtlich, allerdings haben sich weitere Bewohner infiziert.

Bammental. (cm) In Haus 2 des Anna-Scherer-Hauses sind nun 36 von 48 Bewohnern mit dem Coronavirus infiziert. Bei einer "Nachtestung" von 18 Personen mit negativem Ergebnis am vergangenen Freitag kam heraus, dass sich sechs von ihnen ebenfalls angesteckt haben – obwohl sie seit dem Ausbruch vor zwei Wochen bereits in Quarantäne, also ausschließlich in ihren Zimmern, waren. Ebenso infiziert ist ein weiterer der Mitarbeiter, von denen nun 17 betroffen sind.

Die "Paritätischen Sozialdienste" als Heimbetreiber gehen aber davon aus, dass die Quarantäne für die meisten Bewohner in Haus 2 aufgehoben wird. Geschäftsführer Jörn Fuchs teilte mit, dass neben den sechs neuen Fälle noch weitere sechs Bewohner in Quarantäne bleiben müssten. Entscheidend dafür sei der Krankheitsverlauf, so Ralph Adameit, Sprecher des Gesundheitsamtes. Laut Fuchs werden zwei Kurzzeitpflegegäste mit negativem Testergebnis nach Hause entlassen. "Über eine von uns beantragte teilweise Aufhebung des Besuchsverbotes in Haus 2 wurde noch nicht entschieden", so Fuchs. "Nach derzeitiger Lage könnte das Besuchsverbot zumindest für eine Etage aufgehoben werden. Dies wäre aus unserer Sicht auch wichtig, da viele Bewohner unter dem Besuchsverbot leiden." Immerhin: Für Haus 1 sind nach wie vor keine positiven Testergebnisse bekannt geworden. Hier standen zuletzt noch sechs Ergebnisse aus.

Update: Montag, 2. November 2020, 19.45 Uhr


Corona-Ausbruch scheint vorerst gestoppt 

Teil des Anna-Scherer-Hauses nicht betroffen – Panne bei Tests

Bammental. (cm) Es gibt auch noch gute Nachrichten aus dem Anna-Scherer-Haus: Die Ausbreitung des Coronavirus in dem Pflegeheim scheint gestoppt. Wie Ralph Adameit, Sprecher des Gesundheitsamtes des Rhein-Neckar-Kreises mitteilte, sind bisher alle vorliegenden Testergebnisse von Bewohnern aus Haus 1 der Einrichtung negativ. Bekanntlich sind in Haus 2 des Pflegeheims 30 von 48 Senioren infiziert. Zudem haben sich sechs Mitarbeiter angesteckt. Eine infizierte Bewohnerin ist verstorben.

Bei den Tests der Bewohner in Haus 1 ist es allerdings zu einer kleinen Panne gekommen: Von 43 Proben konnten nur 38 ausgewertet werden. Diese waren negativ. Die restlichen fünf Proben waren nicht verwertbar. "Ein Teströhrchen war ausgelaufen", berichtet Behördensprecher Adameit. "Die restlichen Röhrchen in der betroffenen Transportverpackung dürfen nach Vorgaben des Qualitätsmanagements dann nicht mehr zur Auswertung herangezogen werden." Deshalb mussten die fünf Bewohner erneut getestet werden, die Ergebnisse lagen am Montag noch nicht vor. "Das ist sehr ärgerlich, aber leider nicht zu ändern", so Adameit. Das Gesundheitsamt hofft, dass bis Dienstag alle Proben ausgewertet sind.

Die infizierten Bewohner sollen nach Angaben des Heimbetreibers, den "Paritätischen Sozialdiensten" in Heidelberg, keine oder nur milde Symptome haben. Sie stehen unter Quarantäne.

Update: Montag, 26. Oktober 2020, 19.55 Uhr


Zwei Todesfälle in den Quarantäne-Stationen

Offenbar ist Corona in beiden Fällen nicht die eigentliche Todesursache. Die Tests aus Haus 1 waren bisher negativ.

Von Sabrina Lehr

Bammental. Eine positiv auf das Coronavirus getestete Bewohnerin des Bammentaler Anna-Scherer-Hauses ist am Sonntagmittag gestorben. Das teilte Jörn Fuchs, der Geschäftsführer der "Paritätischen Sozialdienste", die Träger des Seniorenheims sind, der RNZ am Sonntag mit. Bereits am Morgen musste der Tod eines weiteren Bewohners beklagt werden. Beide Senioren waren in den Stationen des Hauses 2 untergebracht, die nach dem Corona-Ausbruch in dem Pflegeheim vor einer Woche unter Quarantäne gestellt worden waren.

"Der Allgemeinzustand der Dame hatte sich bereits vor dem Corona-Ausbruch deutlich verschlechtert", sagte Fuchs. Bereits seit drei Wochen habe sich die Seniorin in kritischem Zustand befunden. "Ihr Tod ist daher nicht unbedingt auf die positive Testung zurückzuführen", so Fuchs. Auch der Tod des Mannes steht Fuchs zufolge nicht im Zusammenhang mit dem Coronavirus: "Der Mann wurde negativ getestet und ist aufgrund einer anderen Erkrankung gestorben."

Der Zustand der übrigen Corona-positiven Bewohner von Haus 2, der ehemaligen Tapetenfabrik, ist Fuchs zufolge unverändert: "Die meisten sind symptomfrei, wenige Bewohner haben leichte Symptome." Um Veränderungen schnell zu bemerken, würden nun engmaschig Symptomkontrollen durchgeführt: "Unsere Mitarbeiter messen zweimal täglich Fieber und untersuchen die Leute aufmerksam", so Fuchs. "Die Mitarbeiter sind sehr sensibilisiert."

Dazu gehöre auch, dass im Haus 2 nun erhöhte Schutzmaßnahmen gelten: So tragen die Mitarbeiter laut Fuchs im Kontakt mit den Bewohnern FFP2-Schutzmasken und Schutzkittel. Zudem achte man darauf, die Zahl der von einer Pflegekraft versorgten Bewohner zu begrenzen und eine Durchmischung zu vermeiden.

Von der am Donnerstag erfolgten Testung von 65 Bewohnern des Hauses 1 gibt es indes gute Nachrichten: "Circa die Hälfte der Testergebnisse, also von etwa 30 Personen, liegt vor und die Ergebnisse sind alle negativ", berichtet Jörn Fuchs. Das zeige, dass die verordnete organisatorische und räumliche Trennung von Haus 1 und 2 wirke.

Bammentals Bürgermeister Holger Karl äußerte sich am Sonntagmittag auf Anfrage der RNZ mitfühlend gegenüber den jüngsten Vorkommnissen im Anna-Scherer-Haus. "Ich bin sehr betroffen über beide Todesfälle", sagte der Rathauschef. Gleichzeitig betonte er aber: "Gemeinde, Gesundheitsamt und Anna-Scherer-Haus arbeiten gut zusammen und setzen alle Maßnahmen sehr gewissenhaft um."

Update: Sonntag, 25. Oktober 2020, 19.56 Uhr


Weitere Bewohner nach Corona-Ausbruch getestet

Bammental. (cm) Der große Corona-Ausbruch im Anna-Scherer-Haus in Bammental hat die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz für den Rhein-Neckar-Kreis sprunghaft ansteigen lassen. Sie lag am Donnerstag bei 39,9 – und damit über dem ersten kritischen Wert von 35. Somit haben sich in den vergangenen sieben Tagen 39,9 von 100 000 Einwohnern im Landkreis infiziert. Allein für Bammental liegt die Inzidenz rechnerisch nun bei über 400. Wie berichtet haben sich in "Haus zwei" des Pflegeheims mindestens 30 von 48 Bewohnern auf zwei Wohnbereichen und drei Mitarbeiter angesteckt.

Am Donnerstag wurden die 44 Bewohner von "Haus eins" und weitere Mitarbeiter getestet – insgesamt 65 Personen. Es wird nicht ausgeschlossen, dass sich das Virus in der Einrichtung weiter verbreitet hat. Mit den Ergebnissen rechnet das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises "nicht vor Freitagmittag". Möglicherweise wird es noch weitere Tests geben. "Das Heim stellt unserem Gesundheitsamt die Listen der Besucher zur Verfügung", teilt Ralph Adameit, Sprecher des Landratsamtes, auf RNZ-Anfrage mit. Weitere Maßnahmen wie Quarantäne für Kontaktpersonen von nun positiv getesteten Bewohnern würden geprüft. Wie das Virus in den Seniorenpark mit 100 Mitarbeitern und 230 Bewohnern – 92 davon in der stationären Pflege – gelangte, ist unklar.

"Die Paritätischen Sozialdienste als Betreiber und das Gesundheitsamt haben alle Maßnahmen ergriffen, um den Ausbruch einzudämmen", lobt Bürgermeister Holger Karl, der auch Vorsitzender des "Fördervereins Seniorenpark" ist. Er zeigt sich froh, dass die betroffenen Bewohner bisher "eher milde Symptome" haben. "Wir hoffen, dass dies so bleibt", so Karl, der weiß: "Für die Bewohner ist es schwierig, nun zwei Wochen in den Zimmern zu bleiben und keinen Besuch zu bekommen." Das Gesundheitsamt hatte Quarantäne und ein Besuchsverbot angeordnet. Auch für das Pflegepersonal sei die Situation eine "Riesenherausforderung". Da der Ausbruch lokal begrenzt sei, sieht Karl keinen Anlass für weitergehende Maßnahmen im Ort.

Eine gestern am örtlichen Gymnasium bekannt gewordene Infektion eines Achtklässlers steht derweil nicht im Zusammenhang mit dem Corona-Ausbruch. Schulleiter Benedikt Mancini sagte, dass die betroffene Klasse weiter normal unterrichtet werde. Der Schüler habe sich bereits in Quarantäne befunden.

Update: Donnerstag, 22. Oktober 2020, 20 Uhr


33 Personen in Bammentaler Seniorenheim infiziert

Von Christoph Moll

Bammental. Es ist der bisher größte Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim im Rhein-Neckar-Kreis: Im "Haus zwei" des Anna-Scherer-Hauses in Bammental sind mindestens 30 von 48 Bewohnern infiziert. Und von zwölf getesteten Mitarbeitern trugen drei das Virus in sich. Insgesamt haben sich also 33 Personen angesteckt. Dies ergaben Tests, deren Ergebnisse das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises am Mittwoch bekanntgab. Je zwei Testergebnisse von Bewohnern und Mitarbeitern standen noch aus. Nach positiven Tests von zwei Bewohnern einer Station am Sonntag waren Anfang der Woche alle weiteren Bewohner von "Haus zwei" getestet worden.

"Wir mussten jeden Tag trotz aller Vorsichtsmaßnahmen damit rechnen", sagt Jörn Fuchs. Er ist Geschäftsführer der "Paritätischen Sozialdienste", die neben dem Anna-Scherer-Haus noch das Mathilde-Vogt-Haus und die Stadtresidenz in Heidelberg betreiben. "Es ist überraschend, dass es gleich in dieser Dimension geschieht", gibt Fuchs zu und betont: "Wir haben aber alles dafür getan, dass es nicht so weit kommt." Alle Mitarbeiter hätten verantwortungsbewusst die Hygieneregeln umgesetzt und es sei trotzdem passiert. Nur von Schnelltests bei Mitarbeitern habe man wegen der hohen Fehlerquote bisher abgesehen.

Die gute Nachricht: Die Krankheitsverläufe seien zum Glück bisher sehr mild, so Fuchs. Etwa die Hälfte habe gar keine Symptome und sei vom Testergebnis überrascht worden. "Wir werden nun in allen Häusern unsere Beobachtungen weiter schärfen, um weitere Ansteckungen zu verhindern", sagt Fuchs. Nur weil ein Bewohner aber zum Beispiel Halsschmerzen habe, müsse man nicht gleich von einer Corona-Infektion ausgehen. Hierfür brauche es mehr Symptome.

Der Ausfall der drei infizierten Mitarbeiter sei noch zu verkraften, so der Geschäftsführer. Wenn es viel mehr werden, könnte es aber problematisch werden. Der Einsatz von Personal der Heidelberger Häuser sei nur begrenzt möglich. "Dann müssen wir priorisieren und schauen, was zwingend in der Pflege notwendig ist", kündigt Fuchs an. Möglicherweise müssten dann auch Mitarbeiter aus anderen Bereichen in der Pflege einspringen. Positiv sei, dass der Krankenstand derzeit sehr niedrig sei: "Wir haben so wenige Ausfälle wie noch nie."

Das Gesundheitsamt hat die zwei betroffenen Stationen in "Haus zwei" unter Quarantäne gestellt. Außerdem bestehen ein Aufnahmestopp sowie ein Verlegungs- und Besuchsverbot. Die Bewohner müssen in ihren Einzelzimmern bleiben. Die Maßnahmen werden frühestens zehn Tage nach Testung bei leichtem Verlauf und mindestens 48 Stunden Symptomfreiheit, also frühestens Ende nächster Woche, aufgehoben, teilt Behördensprecher Ralph Adameit auf RNZ-Nachfrage mit. Ob jetzt negative Personen noch einmal getestet werden, sei abhängig von der weiteren Entwicklung.

Am Dienstag wurden weitere zehn Mitarbeiter getestet. Ergebnisse standen am Mittwoch noch aus. Am Donnerstag sollen die 44 Bewohner von "Haus eins" und Mitarbeiter weiterer Wohnbereiche getestet werden – insgesamt 65 Personen. Denn es wird nicht ausgeschlossen, dass das Virus den Weg auch ins Hauptgebäude der Einrichtung gefunden hat. Laut Geschäftsführer Fuchs gibt es aber nur im Nachtdienst Verbindungen zwischen den Stationen. Von den Ergebnissen hängt ab, ob für das gesamte Heim Quarantäne und ein Besuchsverbot angeordnet wird. Am Mittwoch wurden laut Fuchs alle Angehörigen informiert. Bereits geschlossen wurde die Tagespflege.

"Wir können nicht einfach zumachen, sondern müssen den Betrieb aufrechterhalten", betont Fuchs. Es gelte nun, eine weitere Verbreitung in der Einrichtung zu verhindern. Dies soll auch mit verschärften Hygienemaßnahmen wie zum Beispiel Schutzkleidung und besseren Masken für das Personal gelingen. Zudem achte man darauf, dass die Quarantäne eingehalten wird. "Ich denke, dass wir die Situation meistern", sagt Fuchs. "Aber wir schlafen schlecht."

Update: Mittwoch, 21. Oktober 2020, 20 Uhr


Bammental. (cm) Im Anna-Scherer-Haus sind inzwischen drei Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden. Zu den bereits bekannten zwei Fällen ist am Dienstag eine weitere Infektion hinzugekommen.

Wie Einrichtungsleiter Michael Nicolaus auf RNZ-Anfrage berichtete, lagen Dienstagnachmittag noch nicht alle Testergebnisse der Bewohner vor. Bekanntlich waren am Montag alle rund 50 Bewohner von "Haus zwei" des Seniorenheimes getestet worden, nachdem die Tests von zwei Bewohnern einer Station am Sonntagmittag positiv waren. Sie hatten keine oder leichte Symptome. Die dritte infizierte Person befinde sich nicht auf derselben Station, sondern auf einer anderen Ebene. "Wir stehen in ständigem Kontakt mit dem Gesundheitsamt", berichtete Nicolaus. Dieses hatte nach den positiven Tests am Sonntag ein Besuchsverbot für "Haus zwei" gegenüber des Haupthauses und Quarantäne für alle Bewohner angeordnet. Diese müssen vorerst in ihren Zimmern bleiben.

Update: Dienstag, 20. Oktober 2020, 21 Uhr


Bammentaler Senioren stehen unter Quarantäne

Bammental. (cm) Das Coronavirus hat nun auch ein Pflegeheim im Heidelberger Umland erreicht: Im Anna-Scherer-Haus in Bammental haben sich zwei Bewohner angesteckt. Dies bestätigt Einrichtungsleiter Michael Nicolaus am Montagnachmittag auf RNZ-Anfrage. Nun befinden sich alle Bewohner von "Haus zwei" vorerst in Quarantäne.

Nicolaus weiß um den Ernst der Lage, betont aber, dass nun Ruhe bewahrt werden müsse. "Es war eine Frage der Zeit", meint der Einrichtungsleiter. "Das Damoklesschwert schwebt seit einem halben Jahr über uns." In einer Einrichtung mit 230 Bewohnern und 100 Mitarbeitern habe man bisher Glück gehabt, dass der "Kelch an uns vorüberging". "Nun ist eine Situation eingetreten, mit der wir trotz aller Vorsichtsmaßnahmen rechnen mussten", so Nicolaus. Deshalb sei man nun auch gut vorbereitet.

Das Wichtigste: Die betroffenen Bewohner hätten entweder leichte oder keine Symptome mehr. Als der Verdacht einer Corona-Infektion am Freitag aufgekommen sei, seien sofort Tests angeordnet worden, berichtet Nicolaus. Diese seien am Samstag durchgeführt worden, am Sonntagmittag lag das Ergebnis vor. Daraufhin wurde beschlossen, alle knapp 50 Bewohner der beiden Ebenen von "Haus zwei" gegenüber des Hauptgebäudes zu testen. Dies geschah am gestrigen Montag. Bei mehreren Bewohnern seien unspezifische Symptome registriert worden. Es sei allerdings völlig unklar, ob eine Corona-Infektion dahinterstecke. Das werden die Testergebnisse zeigen, die am heutigen Dienstag erwartet werden.

"Das Gesundheitsamt ist Herr des Geschehens", betont Nicolaus. Dieses ordnete ein Besuchsverbot der Stationen und Quarantäne für die Bewohner an. Sie müssen nun in ihren Zimmern bleiben. Diese Regelungen gelten laut Nicolaus zunächst unbefristet und sind abhängig von den Testergebnissen. Zudem gelten noch einmal strengere Hygieneregeln für das Personal – zu dessen eigenem Schutz und um eine Ansteckung von weiteren Bewohnern zu verhindern. Unbekannt ist, wie das Virus in das Pflegeheim gelangt ist und wie die Bewohner sich angesteckt haben. Es ist der erste Corona-Fall im Anna-Scherer-Haus. Bei Reihentests im Mai waren alle Bewohner "negativ".

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