20.000 Euro für den Umweltschutz
Die Genossenschaft Energie und Umwelt verlieh im Freilandmuseum Gottersdorf den Preis "Die Grüne 10" an zehn Gruppen.

Gottersdorf. (mb) Die Energie und Umwelt Neckar-Odenwald-Main-Tauber hat zehn Initiativen und Vereine aus dem Neckar-Odenwald- und Main-Tauber-Kreis mit Förderpreisen von jeweils 2000 Euro bedacht. Mit dieser Preisverleihung feierte die Genossenschaft ihr zehnjähriges Bestehen. Die Preise wurden am Freitag im Freilandmuseum Gottersdorf symbolisch übergeben.
Bei angenehmen Sonnenschein-Wetter versammelten sich in gebotenem Abstand Preisträger und Vertreter der Energie und Umwelt eG auf einer Wiese im Freilandmuseum Gottersdorf. Jürgen Böhm, Vorstandsmitglied der Energiegenossenschaft, begrüßte die Gäste und führte durch das Programm. Vorstandsvorsitzender Wendelin Geiger informierte über die Entstehungsgeschichte der Energiegenossenschaft. So habe man festgestellt, dass viele Menschen nicht so viel Geld, wie es nötig wäre, in eine Fotovoltaikanlage investieren wollen. Dank der Energiegenossenschaft könne jeder die "Energiewende mitgestalten". Denn man kann bereits ab einem Betrag von 500 Euro Mitglied der Genossenschaft werden und auf diese Weise etwas für die Umwelt tun.
Mit inzwischen mehr als 2000 Mitgliedern zählt die Genossenschaft zur größten ihrer Art in Baden-Württemberg. Man erzeuge auf nachhaltige Weise rund 16 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr. Damit vermeide man den Ausstoß von rund acht Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid und mache den Verbrauch von rund fünf Millionen Liter Heizöl unnötig. Die Genossenschaft betreibt derzeit 52 Fotovoltaikanlagen und ist an fünf Windkraftanlagen und an zwei Biomasseheizkraftwerken beteiligt. Man habe insgesamt 15 Millionen Euro in der Region in erneuerbare Energien investiert.
Bundestagsabgeordneter Alois Gerig (CDU) ist selbst Mitglied der Genossenschaft. Er beglückwünschte diese zu ihrer zehnjährigen erfolgreichen Arbeit. "Der Klimawandel ist allgegenwärtig", sagte er. "Jeder einzelne von uns kann etwas für eine bessere Umwelt tun." Er bedankte sich auch bei den Preisträgern für ihren Einsatz und beglückwünschte sie zu ihrem Gewinn.
Landrat Dr. Achim Brötel sprach auch im Namen von Christoph Schauder, seinem Kollegen aus dem Main-Tauber-Kreis. Beide Landräte sind Mitglied im Aufsichtsrat der Genossenschaft. Er betonte, dass die Geldpreise "Hilfe zur Selbsthilfe" leisten sollen und lobte die "bunte und vielfältige Aktion". Denn es seien sehr unterschiedliche Projekte eingereicht worden. "Wir haben in der Jury intensiv diskutiert", sagte Brötel. "Fast alle Teilnehmer hätten es verdient gehabt, Preisträger zu werden." Auch Brötel dankte den Preisträgern und beglückwünschte sie.
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Anschließend ging Vorstandsmitglied Holger Dörr auf den Wettbewerb ein. Mit der Auslobung des Preises habe man ehrenamtlich tätige und gemeinnützige Organisationen fördern wollen. Man beschloss, pro Genossenschaftsmitglied zehn Euro dafür einzusetzen, insgesamt also 20.000 Euro. Aufgrund des zehnjährigen Bestehens nannte man den Preis "Grüne 10". Insgesamt bewarben sich 21 Gruppen darum. Die Jury bestand aus den Landräten Dr. Achim Brötel und Christoph Schauder sowie Michael Schneider (Vorstand Volksbank Main-Tauber), Edgar Mechler (Bankvorstand in Ruhe der Volksbank Franken), der Sozialdezernentin Renate Körber und Sabrina Greulich, Mitarbeiterin der Energiegenossenschaft.
Die Sieger von "Die Grüne Zehn":
> Aus dem Neckar-Odenwald-Kreis:
> AWO Neckar-Odenwald, Osterburken, für das Projekt "AWO blüht auf". Bewohner sollen auf Grundstücken und Grünflächen der eigenen Wohn- und Pflegezentren Blumensamen säen. Bewohner des Fachbereichs Psychiatrie sollen Insektenhotels bauen.
> Biotopschutzbund Walldürn für das Projekt "Die grünen zehn Schritte für den Kiebitz". Für den vom Aussterben bedrohten Vogel wollen die Vereinsmitglieder ein Schlämmland auf einer 1,5 Hektar großen Fläche nahe dem Römerbad anlegen. So soll der Vogel Brut- und Nistplätze erhalten.
> Nabu Seckach- und Schefflenztal, Mosbach, mit dem Projekt "Schmetterlingsgarten und Insektenhotel für Kindergarten und Grundschule". Der Verein will Schmetterlingsgärten anlegen und bestehende Insektenhotels erweitern sowie Blühmischungen ausbringen. Dabei arbeitet er mit der Grund- und Werkrealschule zusammen.
> Rehkitzrettung Buchen für das Projekt "Wildtierschutz in der Buchener Region". Der Verein will eine weitere Wärmebildkamera anschaffen, um damit Rehkitze in Wiesen zu retten. Mit dieser können Kitze, die über keinen Fluchtinstinkt verfügen, vor der Mahd entdeckt werden.
> Förderverein "Kinderhaus Arche Noah" Götzingen mit dem Projekt "Hochbeet im Kinderhaus, Wildblumenwiese und Schrebergarten". Kinder sollen unter Aufsicht Gemüse pflanzen und pflegen. Sie übernehmen Verantwortung bis zur Ernte.
> Ökopiraten Hirschlanden für das Projekt "Ökopiraten innerorts und außerorts". Die Mitglieder der Initiative wollen Biotope inner- und außerorts miteinander vernetzen, Blühäcker anlegen, Ausgleichsflächen für Windkraftanlagen schaffen sowie Feuchtbiotope erhalten und pflegen.
> Aus dem Main-Tauber-Kreis:
> Angelfreunde Impfingen für das Projekt "Förderung der ökologischen Beschaffenheit der Tauber"
> "Lazy Bones" Boxberg für das Projekt "Natour Teens"
> Tauberländer Bio-Streuobstwiesen für das Projekt "Wir Taubertäler – Für die Inwertsetzung der Streuobstkultur"
> Dorf-Initiative Neubronn für das Projekt "Lebendige Zukunft – Grünes Wissen und Gewissen"



