Odenwald/Tauber

Den Ausbau erneuerbarer Energien vorangebracht

Die Erfolgsgeschichte begann vor zehn Jahren - Energiegenossenschaft Energie und Umwelt feiert Geburtstag und lobt Förderpreis aus

18.04.2021 UPDATE: 19.04.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 15 Sekunden
Zufriedene Gesichter zum Jubiläum: Jürgen Böhm, Wendelin Geiger und Holger Dörr (v. l.) vor Photovoltaikanlagen der Energiegenossenschaft auf den Dächern sowie einer Kleinbiogasanlage auf dem landwirtschaftlichen Anwesen von Rudolph Schönit in Buchen.

Odenwald/Tauber. (pm) Aus einer innovativen und bahnbrechenden Idee hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre eine echte Erfolgsgeschichte entwickelt. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken der Region wollten damals die energetische Zukunft aktiv mitgestalten und hatten sich verständigt, gemeinsam eine Energiegenossenschaft zu gründen. "Nicht nur etwas Greifbares gegen den Klimawandel zu tun, sondern insbesondere auch der Einsatz für eine energieautarke Heimatregion waren und sind die Ziele der Genossenschaft Energie und Umwelt, erinnert sich der Vorstandsvorsitzende Wendelin Geiger.

Auf Initiative der Volksbank Mosbach, der Volksbank Main-Tauber sowie der Volksbank Franken hatten sich seinerzeit einige weitere Volksbanken dazu entschlossen, gemeinsam mit den Menschen in der Region in ein neues Energiezeitalter zu starten und mit der Energiegenossenschaft einen wichtigen Beitrag im Bereich der regenerativen Energien für die Region zu schaffen. Zentrales Element dieser Initiative war seinerzeit die Tatsache, dass allen Bürgern die Möglichkeit gegeben werden sollte, sich als Mitglied der Genossenschaft aktiv an den Zielen zu beteiligen und gemeinschaftlich zu profitieren.

Bestechendes Konzept

"Gerade diese Zielsetzung konnte in optimaler Weise über eine Genossenschaft erreicht werden. Diese Rechtsform bündelt in idealer Form das regionale bürgerschaftliche Engagement mit dem Zweck, jedes einzelne Mitglied zu fördern", betont Vorstandsmitglied Jürgen Böhm. Das Konzept der Energiegenossenschaft war dabei so bestechend wie einfach. "Für Gemeinden, Kommunen, öffentliche Einrichtungen, Unternehmen und Landwirte sollte die Genossenschaft Motor und Finanzpartner für die Realisierung von Energieanlagen in der Heimatregion sein", erklärt Vorstandsmitglied Holger Dörr.

Dabei sollte jedem Bürger ermöglicht werden, sich über die Mitgliedschaft in der Energiegenossenschaft an den Projekten zu beteiligen, ohne direkt in einzelne Anlagen zu investieren. Am 19. April 2011 war es dann soweit, die Energie und Umwelt eG wurde offiziell ins Leben gerufen. Bei der Gründungsversammlung wurde auch der Vorstand der Energiegenossenschaft bestellt. Er setzte sich zusammen aus Wendelin Geiger, Jürgen Böhm und Holger Dörr, welche auch heute noch die Geschicke der Genossenschaft lenken. Als Kontrollgremium gehören dem Aufsichtsrat heute Dr. Achim Brötel (Neckar-Odenwald Kreis) Christoph Schauder (Main-Tauber Kreis), Holger Engelhardt, Edgar Mechler, Michael Schneider, Herbert Münkel und Renate Körber an.

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Eindrucksvolle Bilanz

Zum zehnjährigen Gründungsbestehen kann die Initiative nun auf stolze Zahlen verweisen. So konnte vor Kurzem das 2000. Mitglied gewonnen werden, und auch die realisierten Projekte können sich mehr als sehen lassen: 52 Photovoltaikanlagen entstanden in der Region, fünf Windkraft- und zwei Gülleveredelungsanlagen gehören heute zum Portfolio der Genossenschaft. Mittlerweile haben sich zehn Genossenschaftsbanken und zwei Landkreise der Initiative angeschlossen.

Ein Blick auf die Bilanz aus dem Jahr 2019 unterstreicht die Bedeutung der Genossenschaft eindrucksvoll: Die Umsatzerlöse aus Photovoltaik beliefen sich auf rund 1,5 Millionen Euro, die Erträge aus den Beteiligungen schlugen mit 120.000 Euro zu Buche, und es konnte ein Jahresüberschuss von 341.000 Euro erwirtschaftet werden. Und auch die Ökobilanz kann sich sehen lassen: 15.900.000 Kilowattstunden saubere Energie wurden produziert, das entspricht dem Stromverbrauch von ca. 4000 Haushalten. Rund 8.000.000 Kilogramm CO2 wurden eingespart, was etwa 4.700.000 Litern Heizöl entspricht, also dem Speichervolumen von 640.000 Bäumen.

Doch damit nicht genug: Auch für die Zukunft hat sich die Führungsmannschaft einiges vorgenommen. So sollen neben dem Ausbau der Photovoltaik und der Windkraft in der Region auch Kleinbiogasanlagen gefördert werden.

Förderpreis ausgeschrieben

Um das Jubiläum dieser echten Erfolgsgeschichte gebührend zu feiern, haben sich die Protagonisten etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Mit dem Wettbewerb "grüne 10" sollen gemeinnützige und soziale Vereine oder Interessenvertretungen ermutigt werden, ihre nachhaltigen Ideen und Initiativen zum Wohle der Menschen in der Region in die Tat umzusetzen. Als Preisgeld des Wettbewerbs sind insgesamt 20.000 Euro für herausragende Projekte und Maßnahmen aus dem Main-Tauber-Kreis sowie aus dem Neckar-Odenwald ausgelobt.

Info: Modalitäten und Teilnahmebedingungen unter www.epueg.de

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