Schönbrunn

Angebote für Bachlauf-Sanierung sind zu teuer

"Dieses Jahr wird’s nichts mehr": Der Gemeinderat hob die Ausschreibung auf.

05.10.2022 UPDATE: 05.10.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden
Die Sanierung des Bachdurchlasses soll „freihändig“ günstiger vergeben werden. Foto: MD

Schönbrunn. (MD) Brücke zum Dorfplatz, die Nächste: Schon etliche Male hatte sich der Gemeinderat mit der Erneuerung des Durchlasses des Pleutersbachs in Allemühl befasst. Nach erfolgter öffentlicher Ausschreibung der Maßnahme sollte eigentlich die Vergabe in der jüngsten Sitzung am Freitag im Bürgersaal fallen und mit den Bauarbeiten in diesem Jahr begonnen werden. Doch soweit kam’s nicht: Das Gremium hob die Ausschreibung einmütig auf.

Zwei von drei Firmen, die die Ausschreibung auf der Homepage der Gemeinde heruntergeladen hatten, reichten Angebote ein. Bei der Submission gab’s dann große Augen, denn ein Bauunternehmer verlangte für das Projekt 229.500 Euro, der andere lag noch rund 1500 darüber. Zu viel, befand die Verwaltung und schlug in der Sitzungsvorlage die Aufhebung vor. Denn die Kostenschätzung für die Herstellung des Durchlasses lag zum Zeitpunkt der Haushaltsaufstellung bei 126.000 Euro inklusive Baunebenkosten. Gerundet wurden daher 140.000 Euro im Etat eingestellt.

Im Zuge der Erstellung der Antragsunterlagen für die zweite Stufe des Antrags auf Förderung nach dem Landesgemeindefinanzierungsgesetzes wurden diese Kosten wegen des Ukraine-Konflikts und der damit einhergehenden Verteuerung der Materialien auf 157.000 Euro erhöht. Auf dieser Basis wurde der Gemeinde eine Förderung von gut 78.000 Euro gewährt. Hätte man nach den jetzt vorliegenden Angeboten vergeben, würden sich die Kosten gegenüber der ursprünglichen Schätzung auf 280.000 Euro verdoppeln. Nämlich rund 230.000 Euro für die Tiefbauarbeiten und 50.000 Euro für Baunebenkosten, wozu beispielsweise das Ingenieurhonorar zählt.

Bei einer Kostenüberschreitung, die mehr als 20 Prozent über der Schätzung liegt, darf die Ausschreibung aufgehoben werden. "Wir müssen’s machen", betonte Bürgermeister Jan Frey und deutete an, dass die Maßnahme freihändig vergeben werden könnte. Dann zu weitaus günstigeren Preisen, erhofft er sich.

Und: "Dieses Jahr wird’s nichts mehr", meinte er im Hinblick auf den Start der Arbeiten. Die zugesagten Zuschüsse stünden für die Dauer von zwei Jahren bereit, bevor sie verfielen, antwortete Frey auf eine Frage von Alexander Wäsch (FW). Hintergrund der fälligen Brückenerneuerung ist ein Unfall, bei dem ein Wohnmobil vor Jahren beim Überqueren des Durchlasses eingebrochen war. Die Gemeinde stand anschließend in der Haftung. Seither ist das Befahren des Dorfplatzes durch einen Metallbügel unterbunden.

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Einstimmig abgelehnt hat der Rat ein Angebot der Netze BW GmbH, Sparte Dienstleistungen. Die hatte der Verwaltung die Standsicherheitsprüfung an den Lichtmasten im Gemeindegebiet zum Preis von gut 14.000 Euro unterbreitet. Denn die Überprüfung dieser Masten wird alle fünf Jahre empfohlen.

Die Verwaltung hatte sich mit dem Badischen Gemeindeversicherungsverband im Vorfeld besprochen. Mit dem Ergebnis, dass die Gemeinde und ihre Vertreter auf der sicheren Seite sind, soweit nicht grob fahrlässige oder gar vorsätzliche Handlungen zu einem Schadensereignis führen. Im Rahmen des bestehenden Betriebsführungsvertrags mit der Netze BW GmbH finden bereits monatliche Sichtkontrollen an den Masten statt. Diese reichten aus, war man sich in der Sitzung einig.

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