34 Wasserrohrbrüche in nur einem Jahr belasten den Haushalt
28 Prozent Wasserverlust schlagen weiterhin zu Buche. Dafür "spülte" die Waldwirtschaft Geld in die Gemeindekasse.

Von Marcus Deschner
Schönbrunn. Die Ausgaben fürs Personal sind der größte Kostenfaktor im Schönbrunner Haushalt. Dies wurde bei der Vorstellung der Jahresrechnung für 2021 durch Kämmerer Benedikt Münch in der jüngsten Gemeinderatssitzung einmal mehr deutlich. Knapp 2,2 Millionen Euro von den insgesamt gut 6,8 Millionen Euro Ausgaben entfallen auf diesen Posten.
Dies gliedert sich in Kosten für Gemeindeorgane von knapp 150.000 Euro, fürs Rathaus von 647.000 Euro, für die Grundschule von 153.000 Euro sowie für den Bauhof von 259.000 Euro. Herausragend sind die beiden Kindertagesstätten in Haag und Moosbrunn, für die seitens der Gemeinde 976.000 Euro ausgegeben wurden. Das stellt einen Anteil von knapp 45 Prozent an den Gesamtpersonalkosten dar. Die Jüngsten lässt sich die Gemeinde also einiges kosten, erhält dafür aber auch Geld.
Größter Batzen dabei sind Zuweisungen vom Land in Höhe von 437.000 Euro sowie weitere Mittel vom Land in Höhe von 19.000 Euro, Gebühren von den Eltern in Höhe von knapp 150.000 Euro, Kostenerstattungen von Gemeinden, aus denen Kinder Schönbrunner Einrichtungen nutzen in Höhe von 24.000 Euro sowie andere sonstige ordentliche Erträge von knapp 1400 Euro.
Auf der Ausgabenseite fallen neben den Personalaufwendungen auch noch Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen in Höhe von rund 70.000 Euro an, Abschreibungen (60.000 Euro), Transferaufwendungen an andere Kommunen, in deren Einrichtungen Schönbrunner Kinder gehen (33.500 Euro) sowie sonstige ordentliche Aufwendungen (4200 Euro), sodass unterm Strich knapp 1,15 Millionen Euro stehen.
Auch interessant
Rechnet man Einnahmen und Ausgaben gegeneinander auf, kommt ein anteiliges ordentliches Ergebnis von minus 512.000 Euro heraus. Zu dem zählte Kämmerer Münch noch Aufwendungen für interne Leistungen, wozu beispielsweise Arbeiten von Bauhof und Verwaltung gehören, mit 77.500 Euro sowie kalkulatorische Kosten für die Verzinsung des Anlagekapitals von rund 25.000 Euro hinzu, sodass er auf einen "Nettoressourcenbedarf" bei den beiden Kindertagesstätten von gut 614.000 Euro kam. Dies entspricht seinen Angaben zufolge einem Kostendeckungsgrad von gerade einmal knapp 52 Prozent. Etwas höher liegt dieser mit gut 68 Prozent bei der Wasserversorgung. Bei der stehen ordentlichen Erträgen von rund 477.000 Euro ordentliche Aufwendungen von knapp 548.000 Euro gegenüber. Zu Letzterem kommen aber noch Aufwendungen für interne Leistungen und kalkulatorische Kosten von gut 150.000 Euro hinzu. Bürgermeister Jan Frey und Münch wiesen darauf hin, dass die Ausgaben in diesem Bereich vor allem auch deshalb so hoch seien, weil es 2021 mit 34 Wasserrohrbrüchen im Gemeindegebiet so viele wie noch nie in einem Jahr gegeben habe. Außerdem seien am Pumpwerk Allemühl Verbesserungen vorgenommen worden.
Noch immer ist der Wasserverlust mit knapp 28 Prozent auf einem recht hohen Niveau. Gefördert wurden 2021 nämlich rund 195.000 Kubikmeter, verkauft aber nur 141.000 Kubikmeter. Beim Abwasser legte man mit 100,44 Prozent Deckung fast eine Punktlandung hin und erzielte sogar den bescheidenen Überschuss von 2700 Euro.
Im Bestattungswesen konnte erstmals nach der Gebührenneukalkulation ein Kostendeckungsgrad von 50,63 Prozent erreicht werden. Früher lag der stets viel niedriger. Das Landratsamt als Prüfbehörde mahnte in der Vergangenheit daher die Erhöhung mehrfach an.
Als "Glanzstück" bezeichnete Münch den Wald. Der spülte knapp 186.000 Euro in die Gemeindekasse. "Einen so hohen Gewinn hatten wir noch nie." Gegenüber dem Vorjahr um etwa eine halbe Million auf gut 2,5 Millionen Euro gestiegen sind zum Jahresende die Schulden.