Schefflenz

Die Gemeinde rockt
das Hitmachduell (plus Fotogalerie)

Fast 1000 Odenwälder sicherten in Schwarz und 
bei bester Laune den Sieg für Schefflenz im SWR1 Hitmachduell.

19.10.2025 UPDATE: 19.10.2025 13:34 Uhr 2 Minuten, 46 Sekunden
Auch das Team des SWR1 feierte mit. Foto: Sabrina Lingner

Schefflenz. (bd) "Back in Black" hieß die Aufgabe, die Legenden von AC/DC lieferten den Soundtrack, mit dem Schefflenz am Freitagabend in das "Hitmach-Duell" des Radiosenders SWR1 gegen Kirchentellinsfurt ging: Ziel war es demnach, möglichst viele Menschen in schwarzer Kleidung auf den Rathausplatz zu bringen. Und Schefflenz lieferte.

Um 17.47 Uhr war die "schwarze Messe" schließlich gelesen: Live in SWR1 wurde der souveräne Sieg der Schefflenztalgemeinde – und damit von Odenwald und Bauland – über die Region Tübingen ausgerufen. Von Babys im Buggy bis zum 90-jährigen Karl Lutz, dem ältesten Lokalpatrioten ("Däheem heer ich des net") im schwarzen Block vor dem Rathaus, war die Stimmung prächtig und der Jubel euphorisch. Die Aufforderung von SWR1-Moderator Benedict Walesch "Wenn wir das Ding gewinnen, dann eskaliert Ihr aber so richtig!" erwies sich als der wohl unnötigste Appell des Tages bzw. Abends.

Schon ab 16.30 Uhr war der Rathausvorplatz richtig voll: Men and Women in Black, viele mit AC/DC- oder Wacken-Shirts, vereinzelt war auch die SWR1-Hitparadenkatze auf schwarzem Textil präsent. Für das leibliche Wohl sorgten der Rolling-Stones-Fanclub, die Eltern der Schefflenztalschule und der Kindergarten Schefflenz mit Essen und Getränken. Musikalische Energie lieferte die Hossa-Guggemusik, und auch für die Kinder war mit einer Hüpfburg bestens gesorgt.

Manch ein Besucher zeigte sogar mit einem T-Shirt-Druck, wie es musikalisch es um die Gemeinde steht. Foto: Klaus Brauch-Dylla

Inmitten der (dunklen) Menge leuchteten zwei gelbe Punkte: Moderator Benedict Walesch und Kollegin Sophia Möhle in den sonnengelben SWR-Jacken. Im Gespräch mit Fans wie Rock-Veteran Atze Stirnal, der eigens aus Buchen angereist war, stilecht mit schwarzer Bandana und Sonnenbrille – darunter ein T-Shirt vom SDR 3 6-Tage-Radio aus dem Jahr 1997, als Mosbach den Titel der "wildesten Region im wilden Süden" errang. Beste Vorzeichen also für einen neuerlichen Sieg am "Black Friday".

Der Optimismus sprach aus Bürgermeister Raphael Hoffmann, im stilgerechten AC/DC-Outfit mit Shorts, Krawatte und E-Gitarre: "Ich hatte das genau so erwartet, ich kenn doch meine Schefflenzer. Und super, dass die Orte außenrum so mitziehen!", erklärte er. Der Werbe- und Organisationsaufwand – unter anderem mit vier Instagram-Videos – habe sich mehr als gelohnt.

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Denn nicht nur aus Schefflenz selbst, aus der ganzen Region kamen Unterstützer(innen). So radelte etwa Sabrina Lingner eigens aus Katzental herbei: "Zusammenhalt stärkt die Dörfer – und dieser Zusammenhalt war Dorf-übergreifend. Für mich als Katzentalerin war klar: Da bin ich dabei!"

Die Hossa-Guggemusik läutete mit "Highway to Hell" das Finale ein, ehe ab 17 Uhr die Auszählung begann – stilecht per "Hammelsprung", bei dem sich die schwarz gekleideten Fans in zwei Reihen an den "Unparteiischen" aus dem Stuttgarter Funkhaus vorbeischoben. Das dauerte fast 20 Minuten und vor dem (passenderweise) schwarzen Schefflenzer Rathaus wurden 954 schwarz gekleidete Personen gezählt – insgesamt dürften rund 1000 Menschen vor Ort gewesen sein.

Dann hieß es warten, bis die Zahlen aus Kirchentellinsfurt und die Auswertung der Online-Abstimmungen mitgeteilt wurden. Denn zu den Präsenzzahlen wurden die im jeweiligen Postleitzahlbezirk abgegebenen Stimmen für die SWR 1-Hitparade addiert. Die Siegeshoffnung stieg weiter, als Walesch durchsickern ließ, dass Schefflenz hier vorne lag.

Ganz unparteiisch war der Moderator dabei längst nicht mehr: "Wenn ich mal frei habe, komme ich wieder. Das ist ja hammerhart, was Ihr hier abliefert", schwärmte er. Und seine Kollegin Möhle zählte im Publikum sogar ihre Eltern und Freunde aus Offenau, wo sie selbst fleißig fürs Hitmachduell geworben hatte.

Bis zur Bekanntgabe des Endergebnisses wurde weiter gerockt: Klaus "Weddes" Wetterauer begeisterte als One-Man-Band mit energiegeladenen Rockklassikern das Publikum, wozu Bürgermeister Hoffmann eine begeisternde Luftgitarren-Performance lieferte. Mal auf einem Bein, mal im Angus-Young-Posing, wurde er so zum meistfotografierten Schultes im Kreis.

Dann kamen – wieder live aus dem Radio – die Zahlen: Nachdem klar war, dass Kirchentellinsfurt es auf "nur" 717 schwarze Teilnehmer gebracht hatte, brach erster Jubel aus. Nach Addition der Online-Stimmen (aus Schefflenz hatten 623 Hörer gevotet, in Kirchentellinsfurt 421 Menschen abgestimmt) stand die Gesamtpunktzahl fest: 1577 für Schefflenz gegenüber 1138 Punkten für Kirchentellinsfurt – ein klarer Sieg für die badische Region.

Damit entschieden nebenbei auch Benedict Walesch und Sophia Möhle das Moderatorenduell eindeutig für sich. Die Genugtuung war sichtbar, den Kollegen Max Oehl, der zeitgleich in Kirchentellinsfurt moderierte und noch am Nachmittag via Instagram getönt hatte, dass Schefflenz keine Chance habe, eines Besseren belehrt zu haben.

Zum Abschluss gab es noch ein besonderes Highlight: Unter allen Teilnehmenden wurde ein Ticketpaket für die große SWR 1-Hitparaden-Finalparty in Stuttgart verlost. Juliane Knapp aus Reichenbuch darf sich nun auf die ausverkaufte Hanns-Martin-Schleyer-Halle freuen, wo am Freitag die Nummer 1 der SWR 1-Hitparade gekürt wird. Ob die Stimmung da besser als in Schefflenz sein wird? Eigentlich kaum vorstellbar.

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