Parade

Christopher Street Day zog durch Mosbacher Innenstadt

Rund 200 Menschen setzten am Samstag ein farbenfrohes Zeichen für die Vielfalt.

23.07.2024 UPDATE: 23.07.2024 04:00 Uhr 1 Minute, 8 Sekunden
Eine friedliche Demonstration war am Samstag der Christopher Street Day. Durch die Mosbacher Altstadt, zum Marktplatz und zum Elzpark zog die bunte Teilnehmerschar, die für ihre Rechte und Anerkennung ihrer Sexualität kämpfen. Foto: Rudolf Landauer

Von Rudolf Landauer

Mosbach. Regenbogenfarben beherrschten am vergangenen Samstag den Château-Thierry-Platz, die Mosbacher Hauptstraße, den Marktplatz und den Elzpark. Die Mosbacher Gruppe des Christopher Street Days, kurz CSD, hatte zu dem genehmigten Zug eingeladen, und rund 200 Personen folgten ihr. Polizeibeamte begleiteten den ruhig verlaufenen Zug durch die Altstadt und bekamen den Dank der Veranstalter dafür.

Der CSD hat seinen Ursprung in New York, wo sich 1969 queere Menschen gegen Polizeiwillkür und Razzien wehrten. Zehn Jahre später formierten sich in Deutschland erste CSD-Bewegungen, damals noch unter den Namen "Gay Pride International – Schwuler Karneval" in Bremen und "Gay Freedom Day" in Köln. Inzwischen hat sich der Name CSD durchgesetzt, ist aber nur in Deutschland, Teilen Österreichs und der Schweiz üblich, woanders wird meist von Gay Pride und Pride Parades gesprochen.

Am Marktplatz angekommen, lud der evangelische Dekan Folkhard Krall die Teilnehmenden in die Stiftskirche ein, einige folgten ihm. Niklas, einer der Sprecher der Gruppe, forderte dazu auf, die Sexualität eines anderen zuzulassen und für sich und die geltenden Rechte einzustehen.

"Warum braucht man das in Mosbach?", fragte er und erklärte, man habe den CSD in Facebook eingestellt und eine sehr starke Resonanz erlebt. "Wir wollen Mosbach bunter machen, in Geschäfte gehen, wo ich ein- und ausgehen kann, ohne zwischen Männlein und Weiblein differenzieren zu müssen", sagte er zu den Teilnehmern.

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Domenik meinte, der CSD Mosbach solle größer werden und sich auf den ganzen Neckar-Odenwald-Kreis ausdehnen. "Ich bin es leid, mich zu verstecken. Es ist, wie es ist, und so kann es bleiben", rief er den starken Beifall spendenden Gleichgesinnten zu und fügte an: "Niemand hat das Recht, mir meine Sexualität zu verbieten". Eine von ihnen, Sängerin Michele, trug selbst geschriebene Lieder mit der Gitarre vor.

Am Kiwwelschisserbrunnen hatte sich nach Polizeiangaben etwa 20 Personen zu einer Gegendemo unter dem Motto "Genderwahn – Nein Danke" formiert.

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