Wie die Raumnot den Betrieb der DHBW bedroht
Positive Signale aus dem Finanzministerium des Landes - Ausweitung des Campus auf das Obertorzentrum

Im Obertorzentrum Mosbach sollen bald DHBW-Studenten unterrichtet werden - so das Finanzministerium grünes Licht gibt. Foto: Rechner
Mosbach. (RNZ) Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) und insbesondere ihr Standort Mosbach bleiben weiter im Gespräch. Nach den jüngsten Entwicklungen zum Thema Bestandsschutz und Errichtungsverordnung rückt nun die - chronische - Raumnot in den Fokus.
Das baden-württembergische Finanzministerium sieht, so lässt Bundestagsabgeordneter Dr. Jens Brandenburg via Pressemitteilung am Montag wissen, eine mögliche Lösung für das Flächenproblem an der DHBW am Standort Mosbach. Man führe bereits Gespräche zur Ausweitung des Hochschulcampus auf das seit Frühjahr leer stehende Obertorzentrum am Rande der Altstadt. Dies betone das Ministerium in einer Antwort an den FDP-Bundestagsabgeordneten Brandenburg.
Der Bildungspolitiker hatte sich zuvor in Schreiben an das Finanz- und das Wissenschaftsministerium des Landes für eine langfristige Finanzierung der Kurse und die Beschaffung neuer Flächen an der DHBW in Mosbach eingesetzt. Eine Antwort des Wissenschaftsministeriums stehe allerdings noch aus, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Bei einem Besuch in Mosbach hatte DHBW-Rektorin Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann den Abgeordneten kürzlich um Unterstützung gebeten. Die Hochschule verfüge aktuell nicht über ausreichend Flächen, da die Studierendenzahlen nach dem doppelten Abiturientenjahrgang auf stabilem hohem Niveau geblieben sind.
Ziel sei eine Konzentration der vielen Liegenschaften der DHBW Mosbach auf zwei Standorte innerhalb der Stadt. Eine solche Konzentration der Flächen auf weniger Standorte im Stadtgebiet soll insbesondere der fachübergreifenden Zusammenarbeit in Lehre und Forschung zugutekommen.
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Außerdem sei, so die Erkenntnis aus dem Austausch vor Ort, die Finanzierung von bestehenden Studiengängen nicht nachhaltig gesichert. Fast die Hälfte der Anfängerkurse am Standort Mosbach werde derzeit über das auf fünf Jahre bis 2020 befristete Ausbauprogramm finanziert. "Eine dauerhafte auskömmliche Finanzierung und die Bereitstellung adäquater Flächen ist notwendig, damit die DHBW Mosbach auch in Zukunft den Bedarf der Unternehmen der Region nach gut qualifizierten Fach- und Führungskräfte decken kann", so Jeck-Schlottmann gegenüber Brandenburg.
In Bezug auf das Obertorzentrum als möglichen neuen Standort der DHBW spricht das Ministerium laut Auskunft des Bundestagsabgeordneten nun von einer "zukunftsweisenden Lösung". Zunächst müsse jedoch eine Nutzungsanforderung durch das Wissenschaftsministerium genehmigt werden und ein konkretes Angebotskonzept der Immobilieneigentümerin vorliegen.
"Mit einer Erweiterung am Obertorzentrum könnte das Flächenproblem der Hochschule nachhaltig gelöst werden. Wenn sich die Liegenschaften als geeignet erweisen, muss die Ministerin den Worten Taten folgen lassen und die Finanzierung sicherstellen", bekräftigte der Bildungspolitiker Brandenburg seine Erwartungen an die Landesregierung.
Offen ist noch, ob die Wissenschaftsministerin eine schnelle Lösung des Flächenproblems ebenso unterstützt. "Ministerin Theresia Bauer sollte sich nun klar zum Hochschulstandort Mosbach bekennen und die Duale Hochschule persönlich unterstützen. Wer sich über steigende Studierendenzahlen freut, darf die Hochschulen mit der Umsetzung nicht alleine lassen", appelliert Brandenburg an die Wissenschaftsministerin.



