Senioren plädieren für bezahlbare Wohnungen
Vertreter des Seniorenbeirats wollen größere Aufmerksamkeit vom Gemeinderat - Café am Mosbacher Marktplatz gewünscht

Auf dem Mosbacher Marktplatz soll noch mehr als bisher Leben herrschen: Deshalb wünschen sich Christian Tamme und Edith Küpper vom Seniorenbeirat ein Café, das das Angebot in der Innenstadt erweitern soll. Archiv-Foto: Alexander Rechner
Von Alexander Rechner
Mosbach. Ein Café am Mosbacher Marktplatz. Das wünschen sich Christian Tamme und Edith Küpper, wenn die beiden Vertreter des Mosbacher Seniorenbeirates darüber sprechen, wie die Innenstadt noch attraktiver werden könne - für alle Generationen.
Obwohl sie für die Senioren in der Großen Kreisstadt etwas erreichen wollen, haben sie bei ihren Handlungen auch stets die Jungen und Junggebliebenen im Blick. Von einem Café an dieser prominenten Stelle würden alle Mosbacher und auch Touristen profitieren, sind die beiden Repräsentanten überzeugt. Den Wandel im Einkaufsverhalten und die damit einhergehenden Herausforderungen, vor denen der Einzelhandel steht, sehen die beiden. "Der Online-Handel setzt auch die Geschäftswelt in Mosbach unter Druck", unterstreicht Christian Tamme.
Auch mit dem Aus des Kauflandes im Obertorzentrum an der Ecke Hauptstraße/Alte Bergsteige haben sie sich schon mehrfach beschäftigt. "Gerade für ältere Mosbacher ist die Entwicklung schlimm", urteilt Christian Tamme. Aus Gesprächen wissen die beiden Vertreter, dass es allerdings keine allzu großen Chancen mehr geben wird, einen neuen Lebensmittelmarkt an der Stelle anzusiedeln. Vor diesem Hintergrund sind sie angetan von der Idee, dass die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach dort ihren lang gehegten Wunsch, das Baukompetenzzentrum, verwirklichen will. Schließlich belebe dies auch die Altstadt und stärke den Hochschulstandort.
Klar auf ihre Fahnen haben sie sich das Thema "seniorenfreundliche Wohnungen" geschrieben. Bezahlbare. Darauf legen Christian Tamme und Edith Küpper besonderen Wert. Denn: "Hier bewegt sich einfach viel zu wenig", meint Christian Tamme. Und seine Kollegin Edith Küpper ergänzt: "In diese Richtung müsste sich in unserer Heimatstadt noch mehr tun". Schließlich sei dies ein wichtiges Thema für viele ältere Menschen, die zum Teil mit ihren kleinen Renten ein bezahlbares Zuhause suchen. Deshalb appellieren die beiden, dies verstärkt zu berücksichtigen. Wünschenswert wäre, wenn diese bezahlbaren seniorenfreundlichen Wohnungen in Stadtnähe wären.
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Ein Paradebeispiel guter Umsetzung sei die Bertl-Bormann-Stiftung mit ihren seniorengerechten Wohnungen an der Bleiche. Weitere ähnliche Projekte fordern die beiden Seniorenräte für Mosbach. Sie hoffen inständig, auch Gehör zu finden.
Eine größere Aufmerksamkeit hätten sie sich auch vom Gemeinderat, der im Mai neu gewählt wird, gewünscht. Da sei schon noch Luft nach oben, schmunzeln Edith Küpper und Christian Tamme. Wobei sie die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung ausdrücklich loben und als harmonisch bezeichnen. Dennoch hoffen sie, dass die künftigen Volksvertreter ihren Anliegen und ihnen "ein größeres Ohr" schenken.
Gut finden sie dagegen, dass man ihnen die Möglichkeit eingeräumt hat, am "Runden Tisch Pfalzgrafenstift" mitzuwirken. Ein Thema, das Mosbach in den vergangenen Jahren bewegt hat und noch immer tut. Allerdings auch kein einfaches Thema. Die beiden Repräsentanten wünschen sich eine vernünftige Lösung. Wobei Christian Tamme auch die im Zuge der Diskussion um die neue Zukunft des alten Pfalzgrafenstifts gegründete Bürgerinitiative (BI) "Menschen helfen Menschen, Mosbach" würdigt: "Die BI war sicher ein Schlüssel, dass sich Mosbach etwas bewegt hat". Sie wollen jedenfalls daran mitwirken, eine vernünftige Lösung voranzubringen, die auch nachhaltig ist.
Nachhaltig im Umgang mit der Umwelt, das sollen die Mosbacher auch sein. Deshalb plant der Seniorenbeirat eine Veranstaltung zu Plastikmüll und dessen Vermeidung anzubieten. "Wir wollen die Senioren sensibilisieren, darauf zu achten", schildert Christian Tamme als ein Ziel der Veranstaltung.
Darüber hinaus sei die Disco Ü50 besonders erfolgreich. "Die Resonanz darauf ist super, meist sind es rund 100 Teilnehmer", freut sich Edith Küpper. Auch das Seniorenkino und die jährlich angebotenen Fahrten zu Landes- und Bundesgartenschauen seien ein Renner. Und nicht zu vergessen, das beliebte Frühlingskonzert - immerhin schon die 14. Auflage in diesem Jahr.
Diese erfolgreiche Arbeit will man im Seniorenbeirat fortsetzen, auch in der künftigen Amtsperiode. Denn die aktuelle neigt sich dem Ende zu, im Mai werden die neuen Mitglieder des Seniorenbeirats vom Gemeinderat bestellt. Und danach wollen sie sich wieder tatkräftig für die Belange der Senioren einsetzen.



