Mosbach

Das Obertorzentrum wird zum Kreisimpfzentrum (Update)

Die Nutzung verhindere, dass Hallen belegt werden, die für mögliche Veranstaltungen und Schulsport benötigt würden.

02.12.2020 UPDATE: 02.12.2020 17:40 Uhr 3 Minuten, 2 Sekunden
Im Mosbacher Obertorzentrum sollen künftig die Dosen mit dem ersehnten Impfstoff gegen das Coronavirus verabreicht werden. Das Sozialministerium des Landes hat bekannt gegeben, dass das Kreisimpfzentrum hier eingerichtet wird. Foto: Alexander Rechner

Von Alexander Rechner

Neckar-Odenwald-Kreis. Einkaufen. Das war einmal. Wo einst Kunden ihren Wagen durch die Regalreihen schoben, dort soll den Menschen künftig der ersehnte Impfstoff gegen das Coronavirus injiziert werden. Denn im weitgehend leer stehenden Obertorzentrum an der Ecke Hauptstraße/Alte Bergsteige wird für den Neckar-Odenwald-Kreis das Impfzentrum eingerichtet. Eine entsprechende Ertüchtigung der Fläche soll schon in den kommenden Tagen anlaufen. Dies hat Sozialministerium am gestrigen Mittwoch bekannt gegeben. Im Landkreis wird es nur diesen einen Standort geben.

Das Land Baden-Württemberg hatte für die Auswahl eines Impfzentrums ein Anforderungsprofil erstellt und den Kreisen vorgegeben. Worauf die Landkreisverwaltung eine geeignete Immobilie gesucht hat, die von der Größe her passt, möglichst zentral liegt und zudem an das öffentliche Nahverkehrsnetz angeschlossen ist. Auch die Gespräche mit dem Eigentümer der Immobilie, der Immobiliengesellschaft Hamborner Reit AG, waren von Erfolg gekrönt. Insofern konnte die Verwaltung dem Land einen Standortvorschlag unterbreiten, der dann wiederum für passend befunden wurde. Betreiben wird das Kreisimpfzentrum voraussichtlich der Landkreis im Auftrag des Landes.

Daher wurden die Räumlichkeiten in dieser Woche zusammen mit Vertretern der Stadt Mosbach, des Deutschen Roten Kreuzes und der Kassenärztlichen Vereinigung besichtigt. Im Landratsamt hat man zudem einen Stab gegründet, der die umfangreichen Arbeiten zur Etablierung des Zentrums koordiniert.

"Das Obertorzentrum ist sehr gut geeignet, da es die vom Land vorgeschriebenen Rahmenbedingungen – unter anderem zu Größe und Erreichbarkeit – einhält. Durch die Nutzung einer Bestandsimmobilie vermeiden wir gleichzeitig die monatelange Belegung einer großen Halle, die ja andernfalls für die hoffentlich bald wieder möglichen Veranstaltungen und den Schulsport nicht zur Verfügung stehen würde", betont Landrat Dr. Achim Brötel gegenüber der RNZ.

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Wie im Neckar-Odenwald-Kreis werden gerade überall in der Republik geeignete Standorte gesucht bzw. eingerichtet. Mit Hochdruck laufen die Vorbereitungen fürs große Impfen. Das Land Baden-Württemberg plant in einer ersten Stufe eine gute Woche vor Weihnachten (konkret ab dem 15. Dezember) mit neun Landeszentren für die Impfungen gegen das Coronavirus an den Start zu gehen. In einem zweiten Schritt soll bis 15. Januar in jedem der 44 Stadt- und Landkreise mindestens ein Kreisimpfzentrum aufgebaut werden und betriebsbereit sein. Diese Entwicklung s gibt Hoffnung nach den letzten Monaten, in denen vieles nicht mehr war wie zuvor.

Doch so greifbar nahe die Injektionen, die immun machen sollen gegen dieses Virus, auch scheinen: Die Corona-Impfung ist eine Herkulesaufgabe. Logistisch und personell. Woher kommen die Mediziner, die die Dosen verabreichen? Benötigt werden aber auch Reinigungskräfte, Mitarbeiter für die Registrierung und Dokumentation sowie medizinisches Fachpersonal für die Impfungen selbst, ebenso Sicherheitskräfte. Hierzu heißt es vonseiten des Ministeriums, dass Kraftanstrengungen der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, der Landesärztekammer, der baden-württembergischen Krankenhaus-Gesellschaft, des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) sowie verschiedener Hilfsorganisationen erforderlich sein werden. "Ärzte, die sich in einem Impfzentrum engagieren möchten, werden gebeten, sich bei der Landesärztekammer oder bei der Kassenärztlichen Vereinigung zu melden", heißt es weiter.

Außerdem sei für medizinische Fachkräfte und freiwillige Helfer eine Anlaufstelle in Arbeit. Immerhin sollen dem Sozialministerium zufolge pro Standort etwa 800 Impfungen am Tag verabreicht werden. Flankierend zu den Impfzentren soll es mobile Impfteams geben, die Impfungen etwa in Pflegeheimen vornehmen können.

Update: Mittwoch, 2. Dezember 2020, 18.09 Uhr


Mosbach. (RNZ/lyd) Gemäß der landesweiten Impfstrategie wird auch im Neckar-Odenwald-Kreis bis Mitte Januar ein Kreisimpfzentrum entstehen. Das Land hat am Mittwoch bestätigt, dass dafür das Obertorzentrum in Mosbach ertüchtigt werden soll. Damit folgte das Land bei seiner Wahl dem Vorschlag des Kreises, der diesen Standort vergangene Woche nach Gesprächen mit dem Besitzer eingereicht hatte. 

Betreiben wird das Kreisimpfzentrum voraussichtlich der Landkreis im Auftrag des Landes. Deshalb wurden die Räumlichkeiten in dieser Woche zusammen mit Vertretern der Stadt Mosbach, des DRK und der Kassenärztlichen Vereinigung besichtigt. Ebenso wurde im Landratsamt ein Stab gegründet, der die umfangreichen Arbeiten zur Etablierung des Zentrums koordiniert. 

"Das Obertorzentrum ist sehr gut geeignet, da es die vom Land vorgeschriebenen Rahmenbedingung unter anderem zu Größe und Erreichbarkeit einhält. Durch die Nutzung einer Bestandsimmobilie vermeiden wir gleichzeitig die monatelange Belegung einer großen Halle, die ja andernfalls für die hoffentlich bald wieder möglichen Veranstaltungen und den Schulsport nicht zur Verfügung stehen würde", betont Landrat Achim Brötel.

Gleichzeitig bittet der Landrat die Bürger noch um etwas Zeit, bis alle Detailfragen zum Ablauf der Impfungen ab Januar 2021 beantwortet werden können. "Ein solches Impfzentrum in kurzer Zeit zu organisieren, ist schon eine Herausforderung, der wir uns aber im Interesse der Gesundheit der Menschen natürlich schon seit einiger Zeit gern stellen", so Brötel. 

Das Kreisimpfzentrum ist notwendig, da eine Impfung über das reguläre System, also die Regelversorgung in den Arztpraxen, zu Beginn der Verfügbarkeit der Impfstoffe noch nicht umsetzbar ist. Mittelfristig sollen die Impfungen dann in den Arztpraxen im Kreis stattfinden. An die Impfzentren werden eventuell aufsuchende mobile Impfteams angedockt, die Impfungen unter anderem in Pflegeheimen vornehmen können.

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