44.000 Euro für die Unwetterhilfe: Die RNZ zieht den Hut vor ihren Lesern
Dank der enormen Spendenbereitschaft gehen mit der Aktion "Unwetterhilfe NOK" 44.000 Euro an Unwettergeschädigte.

Von Heiko Schattauer
Neckar-Odenwald-Kreis. Danke! Das erste Wort, das im Zusammenhang mit der Spendenaktion "Unwetterhilfe NOK" der Rhein-Neckar-Zeitung Mosbach zwingend fallen muss, ist: Danke. Die Hilfsbereitschaft der RNZ-Leser hat uns wirklich überwältigt, knapp 44 000 Euro sind seit dem Start der Aktion Mitte Juni für Menschen aus der Region zusammengekommen. Für Menschen, die von den verheerenden Unwettern Ende Mai und Anfang Juni am schlimmsten getroffen wurden. Ein riesiges "Dankeschön" geht daher von der Redaktion an die unzähligen Spender.
Grundidee der RNZ-Aktion war eine schnelle, pragmatische Hilfe für vom Unwetter besonders Geschädigte. Vor allem auch für jene, die keine oder nur bedingt Erstattung von der Versicherung erwarten durften. Die konkrete Umsetzung der Hilfeleistung hatten wir uns - ganz ehrlich - auch ein bisschen zügiger vorgestellt. Aber ein paar bürokratische Hürden sind auch bei pragmatisch veranlagten Hilfsaktionen zu nehmen. Und auch um zu einer möglichst angemessenen und fairen Spendenverteilung zu gelangen, bedarf es dann in der Realität doch ein wenig mehr Zeit und Muse als ursprünglich geplant.
Einer Idee von Elztals Bürgermeister Marco Eckl folgend, sollten die Leser der RNZ, Freunde, Bekannte oder auch Nachbarn Betroffene vorschlagen, die im Rahmen der Spendenaktion berücksichtigt werden, ein klein wenig (finanzielle) Hilfe erhalten sollten. Viele Vorschläge gingen - per Mail, per Telefon und via facebook - aus den vier am stärksten vom Unwetter betroffenen Gemeinden, Billigheim, Elztal, Neckargerach und Waldbrunn, ein, manche Familien wurden dabei auch mehrfach genannt. Auch für Einzelfälle aus Limbach wurde um Unterstützung gebeten.
Mit Aufnahme der Vorschläge wurde schnell klar, wo offenbar am meisten Handlungs- bzw. Hilfsbedarf besteht, in Billigheim - und hier vor allem im Ortsteil Allfeld - und Waldbrunn (insbesondere in Schollbrunn). Dementsprechend soll nun auch ein Gutteil der gesammelten Spendengelder in diese beiden Gemeinden fließen, über deren Konten die Unwetterhilfe dann an die jeweiligen Empfänger (wie in Elztal und Neckargerach auch) weiter überwiesen wird.
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Der größte Betrag aus der Spendenaktion geht nach Billigheim: Stattliche 18 500 Euro hat die RNZ an die dortige Gemeindekasse transferiert, an 18 Familien oder Einzelpersonen sollen nun in den nächsten Tagen jeweils 1000 Euro überwiesen werden, ein Betrieb in Allfeld erhält 500 Euro aus dem Spendentopf. "Für einige unserer besonders schwer betroffenen Bürger ist dieser Betrag in Anbetracht des Gesamtschadens vielleicht relativ gering", sagt Billigheims Bürgermeister Reinhold Berberich "aber symbolisch ist der Wert umso größer, weil viele Mitmenschen in der Region Ihnen geholfen haben. Das war eine sehr gute Idee der RNZ."
Wie in Billigheim gehen auch in Waldbrunn, Elztal und Neckargerach jeweils 1000 Euro an betroffene Privatpersonen, in Schollbrunn erhält zudem ein Handwerksbetrieb, der immense Wasserschäden zu beklagen hat, 500 Euro. Aufs Konto der Gemeinde Waldbrunn wanderten insgesamt 13 500 Euro, nach Elztal 6000 und nach Neckargerach 5000 Euro. Weitere jeweils 500 Euro gehen an zwei Familien aus Limbach und Krumbach, denen Unwetter und Hochwasser viel geraubt haben.
Dank der außergewöhnlichen Spendenbereitschaft der RNZ-Leser kann nun also insgesamt 46 Betroffenen in der Region - zumindest ein wenig - geholfen werden. Etliche Unternehmen und unzählige Privatpersonen haben gespendet. Allein jeweils 5000 Euro brachten die Stiftung der Sparkasse Neckartal-Odenwald und die Eheleute Brigitte und Richard Waibel aus Obrigheim ein. Viele andere ließen sich inspirieren: "Statt Weihnachtsgeschenke für die Kunden habe ich mich für eine Spende für die Unwetterhilfe entschieden", sagt etwa Steffen Moravec (Hairgroup Curth und Moravec, Mosbach), der die Aktion mit 1000 Euro unterstützte. Bemerkenswert hohe Spenden kamen auch von etlichen weiteren Unternehmen, Vereinen und Organisationen (wir berichteten mehrfach), wie auch von privat.
In den kommenden Tagen sollen die Spendenanteile auf den Konten der jeweiligen Empfänger eingehen. Die Rhein-Neckar-Zeitung will sich im Nachgang bei besonders betroffenen Unwetteropfern erkundigen, wie es ihnen seit den schlimmen Tagen Ende Mai/Anfang Juni ergangen ist, wieviel Arbeit noch vor ihnen liegt, wofür die Hilfe aus der RNZ-Aktion verwendet werden soll.



