Pflanzaktion setzt 2000 lebendige Zeichen für die Umwelt
Knapp 100 Helfer machten bei der Aufforst-Aktion mit

Insgesamt wurden rund 2000 Bäume angepflanzt. Foto: Andreas Hanel
Buchen-Bödigheim. (ahn) "Jeder starke Baum war einmal eine kleine Pflanze. Genauso gilt aber auch: Jede große Tat beginnt mit einem kleinen, guten Gedanken", sagte Landrat Dr. Achim Brötel in seinen Begrüßungsworten zur Baumpflanzaktion, die am Freitagnachmittag im "Grauen Forst" in der Nähe des Rosshofes bei Bödigheim stattfand.
Veranstaltet wurde die Aktion von der unteren Forstbehörde im Neckar-Odenwald-Kreis und von den dahinterstehenden Förstern rund um Forstamtsleiter Dietmar Hellmann. Und das Ergebnis konnte sich am Ende sehen lassen: Knapp 2000 neue Bäume, vor allem Eichen, wurden eingepflanzt, die künftig als Kohlenstoffdioxidspeicher fungieren werden.
Landrat Dr. Achim Brötel ruft aktuell zusammen mit Forstminister MdL Peter Hauk zur Pflanzaktion "Mein Baum fürs Land" auf. Das öffentliche Interesse sei riesig, man habe mit dem Aufruf binnen kürzester Zeit bei Facebook 7500 Personen erreicht, wobei die wichtigsten 7499 sich nun bei Bödigheim eingefunden hätten, scherzte der Landrat.
Ganz so viele waren es natürlich nicht, doch knapp 100 freiwillige Helfer waren am Freitag dem Aufruf gefolgt, darunter auch ein prominenter Überraschungsgast, nämlich Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl, sowie MdB Alois Gerig, MdL Georg Nelius und der Beigeordnete der Stadt Buchen, Benjamin Laber, die alle tatkräftig Hand für eine bessere Umwelt anlegten.
Und das, obwohl das Wetter eigentlich weniger zu Arbeiten unter freiem Himmel einlud: Dieser war nämlich wolkenverhangen, und bei herbstlichen Temperaturen fielen immer wieder Regentropfen. Umso bemerkenswerter, dass sich so viele Helfer einfanden, um "gemeinsam zum Spaten zu greifen und einen kleinen und bescheidenen, aber wirksamen Beitrag zum aktiven Klimaschutz zu leisten", wie Dr. Achim Brötel lobend hervorhob. Denn zu diesem Schutz brauche man mehr als Worte, vielmehr bedürfe es einer tatkräftigen Unterstützung. "Beispiele wie dieses sind einfach wichtig - für die Waldbesitzer, aber auch für die Bevölkerung."
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Bei der Pflanzaktion nahmen auch Forstamtsleiter Dietmar Hellmann, Bundestagsabgeordneter Alois Gerig, Innenminister Thomas Strobl, Landrat Dr. Achim Brötel, Ortsvorsteher Martin Heyder, Beigeordneter Benjamin Laber, Landtagsabgeordneter Georg Nelius und Forstminister Peter Hauk den Spaten in die Hand. Foto: Andreas Hanel
Denn schließlich "ist der Umgang mit der Natur nicht zuletzt auch Ausdruck unseres christlichen Menschenbildes und der gemeinsamen Übernahme von Verantwortung für unsere Zukunft in ganz Deutschland". Zwar brauche ein wirkungsvoller Klimaschutz weitaus mehr als neue Bäume, aber die Aktion sei schon einmal ein sehr guter Anfang, sagte der Landrat und dankte Dietmar Hellmann und seinem Team für die perfekte Organisation.
Der Wald, wie wir ihn kennen, werde sich verändern, erklärte Minister Peter Hauk. "Die Fichte wird gänzlich verschwinden." Fichten, die wie bisher natürlich wüchsen, würden durch die Trockenheit absterben. Deshalb sei eine aktive Pflanzung wichtig, und zwar nicht in Monokulturen, sondern mit verschiedenen Baumarten, um den Wald stabiler zu machen.
Die Änderungen, die wir heute vornähmen, machten sich allerdings erst in 40 Jahren bemerkbar. "Deshalb müssen wir heute etwas ändern und die ganze Gesellschaft mitnehmen. Ziel muss sein, möglichst viel Kohlenstoffdioxid zu speichern", betonte der Minister, bevor er seiner Freude darüber Ausdruck verlieh, dass so viele dabei mitwirkten, dass die CO2-Senke, also der Wald, erhalten bleibe.
Auch Innenminister Thomas Strobl lobte die vielen Helfer: "Es ist schön, dass wir heute gemeinsam ein Zeichen setzen können." Der Klimawandel sei eine globale Herausforderung, bei deren Lösung lokales Handeln wichtig sei. Man wolle an diesem Tag vor allem Eichen pflanzen, da diese über lange Zeit Kohlenstoffdioxid binden könnten - durch ihr Alter, das sie als Bäume erreichten, aber auch später als zum Beispiel zu Eichentische verarbeitete Möbel. "Sie alle senden ein Zeichen, dass wir nicht ohnmächtig sind, sondern etwas tun können", hob der Innenminister hervor, der auch dem Regen etwas Positives abgewinnen konnte, denn: "Genau dieses Wetter braucht der Wald."
Bundestagsabgeordneter Alois Gerig zeigte sich erfreut über die Solidarität mit dem Wald und den Waldbesitzern, zumal "die Holzpreise im Keller sind". Bund und Länder stellten insgesamt 800 Millionen Euro an Hilfsmaßnahmen zur Verfügung, was "ein wichtiges Signal ist, dass wir den Wald brauchen". Denn schließlich sei der Wald die wichtigste CO2-Senke und Sinnbild der Nachhaltigkeit. Abschließend appellierte Gerig: "Es ist wichtig, dass jeder seinen Teil dazu beiträgt, dass der Klimawandel gestoppt wird."
Landtagsabgeordneter Georg Nelius betonte die Wichtigkeit des Waldes für die menschliche Existenz. Außerdem müsse es gelingen, die Waldbesitzer mit einzubeziehen. "Es fällt manchmal schwer zu begreifen, dass der Wald sich langfristig verändert." Doch genau deshalb sei die Pflanzaktion wichtig, um den Blick für die Bedeutung des Waldes zu schärfen, dessen Erhalt eine Generationenaufgabe sei.
Anschließend gab Forstamtsleiter Dietmar Hellmann einige Informationen zum Wald im Allgemeinen und zur Eiche im Besonderen, die relativ viel Trockenheit aushalte. Danach ließ man den Worten Taten folgen: Bewaffnet mit Spaten und Hacken machten sich Jung und Alt daran, Löcher zu graben, die Setzlinge zu pflanzen und anschließend mit einem Schutz zu versehen. Als Belohnung gab es dann am frühen Abend noch eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken - und die Gewissheit, ein positives Zeichen für die Natur und die Umwelt gesetzt zu haben.



