"Das Geschäft fehlt uns allen"
Frank Heilig vom Gasthaus "Löwen" in Großeicholzheim bietet fast täglich einen Abholservice an.

Seckach-Großeicholzheim. (ahn) "In der letzten Zeit lief es eigentlich ganz gut", beschreibt Frank Heilig vom Gasthaus "Löwen" in Großeicholzheim das Geschäft, das in den vergangenen Wochen eigentlich wieder ganz gut anlief. So fanden etwa wieder – wenn auch im kleinen Rahmen – Familienfeiern im "Löwen" statt. Doch dann kam der 2. November und mit ihm die Schließung sämtlicher gastronomischen Einrichtungen. Nun muss der Familienbetrieb einmal mehr improvisieren und auf den Abholservice als Einnahmequelle hoffen.
Und der hat beim ersten Lockdown bereits gut geklappt – obwohl es auch da Startschwierigkeiten gab, wie sich Heilig erinnert: "In der ersten Woche lief es gar nicht, bis sich die Leute an das Konzept gewöhnt hatten. Dann ging es langsam los." Allerdings: Sobald der "Löwen" wieder öffnen durfte, sei das Interesse am To-go-Service mit einem Schlag wieder verschwunden. Zuvor sei jedoch die Bereitschaft der Kunden, ihr Essen selbst abzuholen, eine große Hilfe gewesen. "Wir müssen uns bei allen, die uns schon damals unterstützt haben, bedanken", sagt Heilig.
Nun heißt es, diese Kunden, von denen viele von auswärts kamen, wieder zu aktivieren. "Wir hoffen, dass der Abholservice wieder so angenommen wird wie beim ersten Lockdown", so der "Löwen"-Wirt.
Dafür hat das Gasthaus jeden Tag außer mittwochs geöffnet. Kunden können bereits ab 11 Uhr eines aus den klassischen Gerichten vorbestellen.
Nur so könne der Erhalt des "Löwen" gesichert werden, sind sich die Mitglieder des Familienbetriebs einig. Frank Heilig führt diesen nun in der dritten Generation. Als es noch kein Corona gab, nämlich im Jahr 2000, hatte er die Gaststätte von seinem Vater übernommen.
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Die Zukunft sieht Heilig nicht gerade rosig: "Das Geschäft fehlt uns allen, und man weiß ja auch nicht, wie lange das mit dem Coronavirus noch geht."
Da könnten auch die finanziellen Spritzen der Regierung wenig ausrichten. Demnach können unter anderem Wirte eine einmalige Kostenpauschale in Höhe von bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus dem November 2019 bekommen. Doch dabei gibt es einen Haken, wie Heilig sagt: "Der November ist der umsatzschwächste Monat im Jahr." Sinnvoller halte er den Durchschnitt der jährlichen Bilanz als geeignete Bezugsgröße.
Doch auch dann wird wohl die Hilfe nicht sofort kommen, wie der "Löwen"-Wirt aus Erfahrung weiß: "Damals im Frühjahr haben wir zwei Wochen auf unser Geld gewartet. Außerdem ist das ganze Verfahren nicht unkompliziert und verläuft nicht gerade reibungslos."
Reibungslos läuft es dafür beim "Löwen" in der Küche. Wenn man dort nun wegen des Abholservices ein wenig ins Schwitzen kommen würde, hätte man bestimmt nichts dagegen.



