Fahrenbach

Die Baugebiete bleiben Dauerthema

Für das Baugebiet Feldbrunnen wählt man nun doch das reguläre Verfahren. Es gibt einen Zuschuss für Familien.

09.01.2023 UPDATE: 09.01.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 30 Sekunden
Er baut ohne Planfeststellung und Baugenehmigung: Entlang des Trienzbachs zwischen Krumbach und Trienz hat sich ein Biber sein Revier eingerichtet. Weil dort auch Kanäle des Abwasserzweckverbands verlaufen, steht man mit den Fachbehörden in Kontakt. Foto: Uwe Köbler

Fahrenbach. (kö) Im Kindergartenbereich in Fahrenbach tut sich derzeit personell einiges. So galt es, vakant gewordene Stellen im kommunalen Kindergarten Fahrenbach zu besetzen, und auch im Kindergarten Robern, der seit dem 1. Januar in kommunaler Hand ist, wurde personell nachgerüstet.

Viel zu tun also für das Personalbüro um Hauptamtsleiter Joachim Wieder, denn sechs neue Verträge mit einem Beschäftigungsumfang von 25 bis zu 100 Prozent sind auszuarbeiten, wie Fahrenbachs Bürgermeister Jens Wittmann in der jüngsten Gemeinderatssitzung berichtete.

Ein Dauerthema für die Gemeinde bleiben die geplanten Baugebiete in den drei Ortsteilen. Im Mühlweggewann Robern läuft derzeit das sogenannte Zielabweichungsverfahren. Dessen Laufzeit hängt auch mit den Erschließungsmaßnahmen in Fahrenbach zusammen, und weil man dort immer noch auf dem Klageweg wandelt, wird auch in Robern Geduld gefragt sein, so der Bürgermeister.

Nur gut, dass man für das Projekt Steigenwäldchen in Trienz mit der "kleineren Lösung" vorankommt. Derzeit läuft die frühzeitige Beteiligung im Planverfahren und auch die Gespräche mit den Eigentümern stimmen positiv. Positiv für die Gemeinde, so Wittmann, war im Übrigen auch ein erstes Urteil bezüglich der Erschließung Feldbrunnen in Fahrenbach. Das Verwaltungsgericht hat den beantragten sofortigen Baustopp abgelehnt. Allerdings läuft die Normenkontrolle gegen den Bebauungsplan im vereinfachten Verfahren weiter.

Um allen Eventualitäten vorzubeugen und bei einem negativen Urteil nicht noch weiter Zeit zu verlieren, hat man sich allerdings entschlossen, für das Wohnbaugebiet am Ortsrand von Fahrenbach (mit 37 Bauplätzen) das reguläre Bebauungsplanverfahren zu wählen. So fasste der Rat erneut einen Aufstellungsbeschluss. Nach der Entscheidung, die Vorschriften des neuen Umsatzsteuergesetzes erst 2025 umzusetzen, befasste sich das Gremium mit einem Bauantrag im innerörtlichen Baugebiet "Am Milchhäusle". "Schön, dass dort jetzt endlich die Bautätigkeit losgeht", meinte das Gremium.

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Bautätigkeit gab’s zum Ende des Jahres 2022 in Fahrenbach ja genügend. Zum einen arbeitete die Firma Lori-Bau in Fahrenbach, Robern und bald auch in Trienz am Glasfaserausbau. Zusätzlich wird in Fahrenbach und Trienz die Erdverkabelung durch die EnBW vorangetrieben. In Kürze, so Bürgermeister Wittmann, wird Trienz "dachständerfrei" sein. In Robern wird zudem an der Wasserleitung gewerkelt.

Die größten Baustellen der Vergangenheit aber taten sich in Trienz auf. Hier wurde ein erster Teil der Ortsdurchfahrt inklusive der Wasserleitung und Kanäle erneuert. Zudem war die Landstraße von Trienz nach Fahrenbach komplett gesperrt. Umleitungen waren an der Tagesordnung, so der Bürgermeister. Schade nur, dass bei einigen Verkehrsteilnehmern das Wort "Rücksicht" nicht zum Repertoire gehöre und es deshalb auch zu unnötigem Ärger kam. Im Frühjahr bzw. bei passender Witterung wird ein weiterer Teil der Römerstraße saniert. Auch dann heißt es wieder: Rücksicht und Geduld üben und die Umleitungen nutzen.

Eine Umleitung der besonderen Art ist im Bereich der "Roberner Mühle" entlang des Trienzbachs notwendig. Dort hat sich ein Biber niedergelassen und durch sein fleißiges Wirken die Landschaft verändert. Zeitweise waren sogar die Kanäle des Abwasserzweckverbandes gefährdet, so der Bürgermeister, der in diesem Zusammenhang den engen Kontakt mit den Fachbehörden hervorhob.

Kreisweit für Diskussionen sorgten zuletzt die beschlossenen Änderungen im Bereich der Müllentsorgung. Haushalte mit Kleinkindern seien da wegen der anfallenden Windeln besonders betroffen, weil sich der Rhythmus bei der Abholung der Restmülltonne um eine Woche verlängert. Wittmann: "Das Thema haben wir auch in der Verwaltung diskutiert und schlagen daher vor, dass die Gemeinde jungen Eltern mit den üblichen Elterninformationen anlässlich einer Geburt entweder einen Stoffwindelzuschuss von einmalig 50 Euro oder aber einen Gutschein für zwölf Zusatz-Müllsäcke zukommen lässt." Der Gemeinderat war unisono von der Idee begeistert, wohl wissend, dass bei dem Zuschuss nicht unbedingt der materielle Wert, sondern das positive Zeichen im Mittelpunkt steht.

Beim Blick auf die Zahlen des Jahres bemerkte Wittmann, dass die Bevölkerungszahl um 43 auf 2754 gestiegen ist. Fahrenbach zählt 1341, Trienz 740 und Robern 673 Einwohner. Das Plus resultiere aus Zuzügen und zeige erneut, wie wichtig die zeitnahe Bereitstellung von Baugelände doch sei. "Denn Fahrenbach – das belegen auch die Zahlen – ist eine attraktive Wohnadresse", so Wittmann.

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