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Zum Abschied gibt’s einen "Leytz"-Ordner für Dekan Leytz

Bei der Verabschiedung von Ekkehard und Ellen Leytz gibt es viel Dank für das in Eberbach Geleistete.

17.01.2023 UPDATE: 17.01.2023 06:00 Uhr 3 Minuten, 4 Sekunden
Pfarrer Gero Albert (l.) überreicht Ekkehard und Ellen Leytz einen „Leytz“-Ordner mit Erinnerungen an sein langes Wirken in Eberbach. Foto: Peter Bayer

Von Peter Bayer

Eberbach. Am Sonntag war er gekommen: Der Tag des Abschieds für Ekkehard und Ellen Leytz. Zunächst im Festgottesdienst in der Michaelskirche und anschließend beim Empfang im großen Saal der Stadthalle war Gelegenheit, Dank zu sagen für das über 26-jährige Wirken des Pfarrers und später Dekans und seiner Frau in und für Eberbach und den Kirchenbezirk Neckargemünd-Eberbach.

Voll besetzt war die Michaelskirche beim Festgottesdienst. Foto: Peter Bayer

Landesbischöfin Prof. Dr. Heike Springhart dankte im bis zum letzten Platz besetzten Gottesdienst Leytz für die Spuren, die er hinterlasse. Bevor er die Stelle des Dekans übernommen habe, hätte es viel gutes Zureden der Kollegen bedurft. Aber er habe die Verantwortung an- und übernommen, Sinn für große Feste und die Beteiligung vieler Menschen gehabt. Leytz habe viele Pfarrer ausgebildet und zahlreiche Ausstellungen in der Michaelskirche initiiert. Springhart entpflichtete den Pfarrer und Dekan und segnete anschließend ihn und seine Frau.

"Er hat 26 1/2 Jahre segensreich gewirkt", betonte Pfarrer Gero Albert. In der Zeit gab es für ihn eine Fülle von bereichernden Begegnungen, kleinen und großen Erlebnissen. Es sei eine Gnade und einen Geschenk, Gottesdienst in einer so großen Gemeinde zu feiern.

Ekkehard Leytz predigt zum letzten Mal in der Michaelskirche. Foto: Peter Bayer

In seiner letzten Predigt vor dem Ruhestand blickte Ekkehard Leytz auf die lange Zeit als Pfarrer und Dekan in Eberbach zurück. "Als ich im November einen kleinen Rückblick für den Eberbacher Gemeindebrief schrieb, habe ich gemerkt, wie wichtig und wertvoll mir all die Begegnungen und Gespräche waren, die wir in all den vielen Jahren miteinander geführt haben: bei Geburtstagen und Taufen, auf dem Markt und beim Kirchenkaffee nach dem Gottesdienst."

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Er erinnere sich gerne an die Gespräche mit den Teamern bei den Nachtwanderungen der Konfi-Freizeit. Noch vor allen großen kleinen Ereignissen seien es oft diese sehr persönlichen Begegnungen gewesen, in denen für ihn etwas aufgeblitzt sei von der Herrlichkeit des gnädigen Gottes.

Eine politische Aufgabe der Kirche sei es, "denen Raum zu geben, die an den Rand gedrängt werden, die übersehen werden, oder die man nicht gerne hier sieht: den Problemehafteten, den Geflohenen, die nirgendwo dazugehören." Eine besondere Überraschung hatten die Frauen des ukrainisch.-deutschen Chorprojekts für Ellen Leytz mit dem Lied "Schalom".

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von Chören und dem Posaunenchor des Kirchenbezirks unter Leitung von Bezirkskantor Andreas Faußt.

"Wir wollen in angemessener Form 26 Jahre Pfarrer und zwölf Jahre Dekan Ekkehard Leytz in Eberbach würdigen", begrüßte Pfarrer Gero Albert die zahlreichen Gäste in der Stadthalle, die nach dem Gottesdienst zum Empfang gekommen waren. Gäste und Mitwirkende auf der Bühne waren die Sängerinnen und Sänger des Altjugendchores, ehemaliger Mitglieder des Jugendchores "Voices of Heaven", zu dem Leytz eine ganz besondere Beziehung hatte.

Zum Teil von weit her kommen die Sängerinnen und Sänger des Altjugendchores. Foto: Peter Bayer

Alle seine Kinder sangen hier mit. Mit "You raise me up" eröffneten sie die Feier musikalisch. Chorleiter Achim Plagge ließ es sich nicht nehmen, ein paar persönliche Worte an das Ehepaar Leytz zu richten. Nicht nur der Jugendchor in seinen über 20 Jahren, die ganze Familie Leytz sei ein Brückenbauer. Für diesen Tag seien einige sogar aus Wien, Berlin, Hamburg oder Marburg gekommen, so Plagge.

Sehr persönlich wurde auch Schuldekan Manfred Hilkert. Vor zwölf Jahren habe der gemeinsame Weg begonnen, der von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt gewesen sei. Mit seinem Rückblick auf manch gemeinsam erlebte Episode sorgte er für Heiterkeit.

Die Vorsitzende der Bezirkssynode, Julia Falk-Goerke, erinnerte an die vielen Bewegungen und Veränderungen in der Landeskirche und auch im Kirchenbezirk. Ekkehard Leytz sei die Herausforderungen aktiv angegangen, habe in seiner ruhigen, klaren Art Wogen geglättet. "Er war immer so freundlich zu mir", habe ihre Tochter zu ihr gesagt. Leytz sei in Sachfragen klar gewesen, die Freundlichkeit sei keine Schwäche, sondern eine Stärke gewesen.

Herzhaft gelacht werden durfte beim Kabarett "Schwarz-Arbeiter", die einen Blick in die Zukunft wagten. Was macht Ekkehard Leytz nach all seinen Kreuzfahrten und Auslandsaufenthalten? Er bietet sich als ehrenamtlicher Springer an. Doch haben Frau Überall und Frau Hilfreich kein rechtes Angebot, das ihm zusagt. Weder zentrale Trauungen im Palmenparadies Sinsheim oder im Keller des Verwaltungs- und Serviceamts, noch Beerdigungen im neu erschlossenen Areal Margarethenschlucht oder im Sommer unter dem Rasen der Arena von 1899 Hoffenheim.

"Ich weiß nicht, ob das noch meine Kirche ist?", fragt sich da der ehemalige Pfarrer und Dekan. Zumal in der "Kirche 8.0" diese als Restaurant, Sternwarte, Shisha-Bar oder Heimstätte für den Kleintierzüchterverein dient. Ob es je so weit kommen wird?

Gute Wünsche auf Blättern gab es von den Mitgliedern des Pfarrkonvents. Für die Eberbacher Kirchengemeinde überreichte Gero Albert ein Bild "Ansicht der Michaelskirche von innen" des Künstlers Bernd Gerstner, der sich für mehrere Ausstellungen in der Michaelskirche verantwortlich zeichnete.

Grußworte gab es weiterhin von Ulrike Glatz (Prädikantinnen und Prädikanten), Petra Neumann-Janssen (Bezirksfrauenarbeit), Bürgermeister Peter Reichert, Diakon Joachim Szendzielorz für die Ökumene sowie von Norbert Bieneck (Arche Gemeinschaft Eberbach). Ein Dank der Frauen aus Eberbach ging an Ellen Leytz.

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