Eberbach

Volkshochschule in Schieflage

Der Eberbach soll zur Rettung der VHS eine Sonderumlage in Höhe von 80.000 Euro beitragen.

23.04.2021 UPDATE: 25.04.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 23 Sekunden
Archiv-Foto: Angelika Warmuth/dpa

Eberbach. (cum) Ein Jahr Corona-Pandemie, ausgefallene Kurse, weiterlaufende Kosten: Die Volkshochschule Eberbach-Neckargemünd schreibt rote Zahlen. Wenn nichts passiert, droht Anfang Juni die Pleite. Jetzt sollen die Mitgliedsgemeinden die VHS mit einer Sonderumlage von 275.000 Euro für dieses Jahr retten. Eberbach hätte dabei einen Anteil von 62.000 Euro zu tragen. Nächstes Jahr sollen noch einmal 18.000 Euro nachgelegt werden. Am Donnerstag entscheidet der Eberbacher Gemeinderat über den Eberbacher Beitrag zur Rettungsaktion.

Mitte März läutete Volkshochschulleiter Malte Awolin die Alarmglocke: In einem Schreiben informierte er die Bürgermeister der zwölf Mitgliedsgemeinden über die drohende Insolvenz. Trotz Einsparungen – unter anderem ist das Geschäftsstellenteam in Kurzarbeit – sei die Fortführung des Betriebs aufgrund der Auswirkung der Corona-Pandemie nicht sichergestellt. Zur Rettung seien die Mitgliedsgemeinden zu einer Sonderzahlung aufgerufen.

Unterstützung erhielt der VHS-Leiter dabei Mitte April von der Mitgliederversammlung, in der die Kommunen vertreten sind. Vorsitzender der als Verein organisierten VHS ist Eberbachs Bürgermeister Peter Reichert, weitere Vorstandsmitglieder sind der Neckargemünder Bürgermeister Frank Volk und die Gaiberger Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel.

Auf über 400.000 Euro wird das Loch in der Volkshochschulkasse beziffert: 2020 betrug das Defizit 125.000 Euro, in diesem Jahr rechnet die VHS mit 200.000 Euro, nächstes Jahr könnten weitere 80.000 Euro fehlen. Die Beiträge der Mitgliedsgemeinden seien schon vorzeitig eingezogen worden. Das reicht aber nicht: Wenn die Mitgliedsgemeinden jetzt nicht in die Bresche bringen, könnte die VHS Anfang Juni, also in gut fünf Wochen, zahlungsunfähig sein.

Neckargemünd, das in diesem Jahr mit 58.000 Euro, im nächsten mit 17.000 Euro dabei ist, hat der Sonderzahlung bereits zugestimmt. Dort fiel die Abstimmung im Gemeinderat zur Rettung der VHS einstimmig aus. Eine Hoffnung besteht noch darin, dass das Land den in Schieflage geratenen Volkshochschulen unter die Arme greifen könnte. Dann könnte die von den Kommunen geleistete Sonderzahlung geringer ausfallen. Laut dem Neckargemünder Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein (Grüne) hat das Kultusministerium eine Entscheidung darüber aber vertagt, bis sich die Landesregierung neu gebildet hat. Das kommt für die VHS Eberbach-Neckargemünd zu spät.

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In Eberbach ist der Gemeinderat dazu in seiner Sitzung am Donnerstag, 29. April, gefragt (17.30 Uhr in der Stadthalle). Weil für die Rettung der VHS im Haushalt kein Geld veranschlagt ist, müsste der Rat eine überplanmäßige Ausgabe beschließen.

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