Eberbach

VHS nimmt Kursbetrieb wieder auf

Als Erstes dürfen die Räume in Eberbach und Neckargemünd wieder Teilnehmer aufnehmen - Programmheft gibt es keines

28.06.2020 UPDATE: 29.06.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 36 Sekunden
Die VHS-Leitung mit Dr. Malte Awolin und Melanie Potoski präsentieren sich VHS-Haus mit wieder weit geöffneten Türen. Soweit wie möglich soll Präsenzunterricht stattfinden. Foto: bnc

Von Barbara Nolten-Casado

Eberbach. Weit geöffnete Türen und Fenster lassen in diesen Tagen frischen Wind in die Räume der Volkshochschule. Nach wochenlangem Corona-Lockdown darf die VHS Eberbach-Neckargemünd nun wieder ihren Kursbetrieb aufnehmen. Allerdings erfolgt dies – wie überall – unter strengen Hygienevorgaben und weiteren Auflagen, weshalb die Wiederaufnahme des Kursbetriebs zu einem aufwendigen Prozess wird, der von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schrittweise angegangen werden muss.

Alle noch aus dem Frühjahrssemester anhängigen Kurse werden abgesagt, die angemeldeten Teilnehmer werden nach und nach per E-Mail über Fortführung oder Alternativen ihres Kurses im Herbst-/Wintersemester informiert. Ein paar wenige für Juli geplante Kurse können jedoch stattfinden, ebenso Angebote für Kinder im Rahmen des "Ferienspaß-Programms" sowie eine "Summerschool" im August, die Schüler ab Klasse 9 die Möglichkeit zur Nachbereitung der Hauptfächer bieten will. Auch die Integrations- und Deutschkurse, die in den vergangenen Wochen digital liefen, können nun als Präsenzkurse fortgeführt werden. "Die Räume sind vorbereitet", sagt die stellvertretende VHS-Leiterin Melanie Potoski. Sie ist zurzeit zentrale Ansprechpartnerin in allen Fragen zu Planung und Koordination der einzelnen Fachbereiche inklusive Umsetzung der Hygienevorschriften oder Raummanagement, während VHS-Leiter Dr. Malte Awolin sich ums gesamte Krisenmanagement, um Verwaltungs- und organisatorische Abläufe, betriebswirtschaftliche Belange oder die Zusammenarbeit mit dem Vorstand kümmert.

Zu einem denkbar schwierigen Zeitpunkt hatte er am 1. April die Leitung der VHS übernommen. Doch fühlten seine Familie und er sich inzwischen sehr wohl in Eberbach, bekundet Awolin. Außerdem stehe ihm an der VHS ein "engagiertes, kompetentes, routiniertes Team zur Seite", was er "gerade in Corona-Zeiten sehr beruhigend" finde.

Da eine normale Agenda aufgrund des Lockdowns nicht verfolgt werden konnte, entschied man sich im Team: "Wir nutzen die Krise als Chance, den digitalen Bereich aufzubauen." Etliche Dozenten und Kursteilnehmer hätten hohe Bereitschaft gezeigt, sich darauf einzulassen. Viele Präsenzkurse im Rahmen der Frauenakademie, im Sprachbereich sowie bei den Bewegungsangeboten hätten auf digitalen Unterricht umgestellt werden können. "Da war eine große Experimentierfreude zu spüren", sagt Awolin.

Dennoch sollen die meisten Kurse ab September wieder "in Präsenz" stattfinden, sofern es die aktuelle Entwicklung und die Raumproblematik erlauben. "Es ist nicht einfach, eine Einrichtung wieder zu öffnen, die so weit verzweigt ist", sagt der VHS-Leiter. Neben den zwei Hauptgeschäftsstellen in Eberbach und Neckargemünd gebe es zehn Außenstellen. Viele Räume teile man sich mit Vereinen oder sie lägen in Schulen. Da kämen immer wieder andere Hygieneverordnungen zum Tragen. Zudem müssten die ständigen Änderungen der Situation berücksichtigt werden. "Wir öffnen daher erst mal unsere Häuser in Eberbach und Neckargemünd, da wir dort über 16 eigene Räume verfügen", erklärt Melanie Potoski. Das bedeute, dass nun zunächst hauptsächlich "unsere treuen Kunden in bereits bestehenden Kursen als Erste Angebote erhalten". Sie würden jetzt sukzessive informiert, wann und wo Kurse im Herbst wieder stattfänden. Als Nächstes sollen dann die Außenstellen wieder geöffnet und nach und nach weitere Räume ins Programm aufgenommen werden. Das Programm werde also sukzessive vergrößert, je nach Möglichkeit.

Aus diesem Grund werde es kein gedrucktes Programmheft fürs Herbst-/Wintersemester geben. Aber "die Homepage wird top-aktuell gehalten werden", versprechen Awolin und Potoski. "Was bis 1. August steht, kann dort schon eingesehen werden. Auch Anmeldungen sind dann möglich." Darüber hinaus werden Informationen auch über die Presse oder punktuell durch Flyer veröffentlicht. Sollte aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse der Präsenzunterricht doch wieder eingeschränkt werden müssen, so sei man flexibel", sagt Potoski. Dann würden Kurse – wo machbar – wieder auf "online" umgestellt. "Oder wir würden ein ‚hybrides‘ Konzept wählen, das heißt, je nach Situation digitalen und Präsenzunterricht gemischt anbieten", so Awolin. Überhaupt will der neue VHS-Leiter das Online-Angebot "nach der Test- und Pilotphase, die wir jetzt hinter uns haben", speziell in den Sprach- und EDV-Kursen sowie im Berufsbereich fest etablieren und weiter ausbauen.

Was erhoffen Awolin und Potoski sich für die nahe Zukunft? "Dass wir bald wieder zu einem Regelbetrieb kommen und Bildung in die Breite bringen können", sagt Awolin. "Und dass die Leute wiederkommen und wir weiterhin ein sozialer Lernort und ein Ort der Begegnung sind", wünscht sich Potoski.

Info: www.vhs-eb-ng.de

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