Paddler retteten entkräfteten Schwimmer aus Neckar
Der Mann hatte sich wohl über- und die Strömung unterschätzt und war entkräftet.

Edingen-Neckarhausen/Ladenburg. (dani) Als eine Mischung aus Überschätzung und Überforderung beschrieb Marius Wenzel das, was sich am Mittwochnachmittag am Neckar ereignete. Der Inhaber von "Kanu und SUP Ladenburg" gab gerade eine Einweisung für eine Kanutour, als er beobachtete, wie auf der gegenüberliegenden Flussseite ein Mann auf die Fähre kletterte und von dort aus ins Wasser sprang.
Die Fähre war zu dieser Zeit urlaubsbedingt nicht in Betrieb. Nach nur wenigen Metern begann der Mann, panisch zu werden und um Hilfe zu rufen.
Mit einem Kanadier paddelten Wenzel und ein Kollege zu dem Mann, gaben ihm schon währenddessen Anweisungen und schleppten ihn schließlich ans Neckarhäuser Ufer, indem sich der Schwimmer am Boot festhielt. Er war entkräftet, aber nicht verletzt.
"Maßgeblich geholfen hat ihm, dass er sich selbstständig auf den Rücken gedreht hat und so sein Kopf über Wasser geblieben ist", erklärte Wenzel. Er vermutet, dass der Schwimmer sich selbst über- und die Strömung des Neckars unterschätzt hat. Das komme häufiger vor, und oft merkten die Schwimmenden erst, dass sie sich verschätzt haben, wenn sie schon in der Mitte des Neckars sind.
Nachdem sie den Mann ans Ufer gebracht hatten, gingen die Kanuten wie geplant aufs Wasser. Im Verlauf ihrer Tour hätten sie weitere Schwimmer im Neckar gesehen, so Wenzel, der betonte: "Es steht und fällt mit der Schwimmfähigkeit." Generell mahnte er zur Vorsicht und Wassersportler generell zum Tragen einer Schwimmweste. "Der Fluss ist nicht mit dem Schwimmbad zu vergleichen", betonte Wenzel.
Dass sie den Mann gesehen hatten und so schnell zu ihm konnten, sei reiner Zufall gewesen. "Weil es so heiß war und die Fähre nicht gefahren ist, war wenig Personenverkehr am Neckar", so Wenzel. Insofern hatte der Schwimmer Glück im Unglück.