Eberbach

Strom und Gas sollen 2019 nicht teurer werden

Stadtwerke investieren Millionen in Wasserversorgung - Umstrukturierung geplant

28.11.2018 UPDATE: 29.11.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 34 Sekunden

Stabil halten wollen die Eberbacher Stadtwerke ihre Gas- und Strompreise im kommenden Jahr. Doch der Eberbacher Grundversorger steht vor großen Herausforderungen. Foto: Menges

Eberbach. (cum) Die Strom- und Gaspreise sollen für Tarifkunden bei den Eberbacher Stadtwerken nächstes Jahr nicht steigen. Das kündigten Bürgermeister Peter Reichert und Stadtwerkeleiter Günter Haag am Montag in der Gemeinderatssitzung an. Gleichzeitig will der Grundversorger Millionen in sein Trinkwassernetz investieren und die geplante Umstrukturierung vorantreiben.

Während etliche Energieversorger zum Jahreswechsel Preiserhöhungen angekündigt haben, wollen die Eberbacher Stadtwerke ihre Preise für Strom und Gas halten. "Wir haben intern mit spitzem Bleistift gerechnet", sagte Werkleiter Haag. Die Preise nicht zu erhöhen, sei im Führungsteam umstritten gewesen.

Im günstigsten angebotenen Tarif kostet die Kilowattstunde Gas damit weiterhin 5,55 Cent. Grundversorgungskunden zahlen 7,26 Cent. Beim Strom liegt der Preis für Kunden mit Eintarifzähler je nach Abnahmemenge zwischen 26,67 und 29,17 Cent pro Kilowattstunde. In der Grundversorgung sind es 30,25 Cent.

Im Wirtschaftsplan für nächstes Jahr rechnen die Stadtwerke mit Einnahmen von 18,9 Millionen Euro. Gewinne werden mit Strom (846.000 Euro), Gas (363.300 Euro) und Wasser (164.000 Euro) erzielt. Verluste fahren die Bäder (-797.000 Euro), die Stadtbusse (-402.000 Euro), die Wärmeversorgung (-70.000 Euro), der Hafen (-14.000 Euro) und die Fähre (-7000 Euro) ein. Unterm Strich soll ein Gewinn von 84.000 Euro übrig bleiben.

Kräftig investieren will der städtische Grundversorger in den nächsten Jahren ins Eberbacher Trinkwassernetz. Dafür sind allein 2019 Ausgaben über zwei Millionen Euro vorgesehen. Außerdem ist für eine knappe halbe Million der Kauf zweier neuer Busse geplant.

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Einfacher wird es für die Stadtwerke aber nicht. Bei Weiterführung des städtischen Eigenbetriebs nach dem bisherigen Modell sieht die mittelfristige Planung für die Jahre 2020 bis 2002 Verluste von insgesamt mehr als einer Million Euro vor.

Deshalb wird unter dem Arbeitstitel "Step 2030" an der Umstrukturierung weitergearbeitet. Die bisher schon bei den Stadtwerken angesiedelte e.con GmbH soll zur Stadtwerke Eberbach GmbH werden. Dorthin sollen dann die überwiegend gewinnbringenden Energiesparten Strom, Gas und Wärme ausgegliedert werden.

Durch die Ausgliederung in eine GmbH sieht Stadtwerkeleiter Haag bessere Chancen, Kooperationen mit anderen Energieunternehmen eingehen zu können. Aus der jetzigen Position heraus könnten die Stadtwerke nicht mehr wachsen, zudem werde es schwieriger Fachkräfte zu bekommen und die Anforderungen, etwa an die IT-Sicherheit und durch die Energiewende, stiegen. Müssten die Stadtwerke das alles alleine stemmen, fehle es schon im kommenden Jahr an 400.000 Euro für Personalkosten.

Auch nach der Ausgliederung soll es aber möglich bleiben, wie bisher die Gewinne aus der Energiesparte mit den Verlusten aus Bädern und Verkehrsbetrieb steuerlich zu verrechnen. Ob das geht, wird nun vom Finanzamt Mosbach geprüft. Die Antwort wird bis Mitte nächsten Jahres erwartet.

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