Das sagt die "Eaton"-Geschäftsleitung zu den Entlassungen (Update)
Erneut Unruhe am Standort Eberbach - Betriebsrat und Gewerkschaft bereiten Gespräche vor

Eberbach. (fhs) Durchaus das gleiche Interesse wie die Arbeitnehmervertretung bekundete bei einem Anruf am Dienstag die örtliche EATON-Geschäftsführung, vertreten durch die Personalreferentin Ann-Kathrin Berg: bei der geplanten "Restrukturierung" wolle man den Abbau von 43 der aktuell 330 Arbeitsplätze möglichst sozialverträglich in gemeinsamen Gesprächen angehen. Verwundert zeigte sich Berg über die Aussage, vor Ort in Eberbach gebe es keinen eindeutigen Ansprechpartner.
Mit den Gesprächen befasst seien neben dem (derzeit in Urlaub befindlichen) Geschäftsführer Dr. Matthias Stelzer Werksleiter Uwe Oberle sowie sie als Personalreferentin. Ann-Kathrin Berg erklärte, wegen eines bis zu 25 Prozent-Einbruchs auf dem Öl- und Gasmarkt, dem Kernmarkt für den EATON-Standort Eberbach, sei es zur langfristigen Sicherung des Standortes Eberbach erforderlich, eine ",Marktanpassung an die derzeitigen Gegebenheiten vorzunehmen." Als Zeitrahmen für die Gespräche der Beteiligten nannte auch Personalreferentin Berg die bereits gestern abgedruckten sechs Monate.
Update: Dienstag, 1. September 2020, 18.25 Uhr
Eberbach. (fhs) Ein weiteres Mal geht unter den Beschäftigten von "Eaton" am Standort Eberbach die Angst wegen Arbeitsplatzabbaus um: nach einer firmeninternen Besprechung ist die Belegschaft darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass wohl innerhalb des nächsten halben Jahres oder gar schon bis Jahresende 43 von rund 330 Beschäftigten gekündigt werden solle. Diese Angaben bestätigt auf Nachfrage Betriebsratsvorsitzender Gerd Balles. Vonseiten der Geschäftsleitung in Eberbach sowie in Soest war bis Redaktionsschluss keine Rückantwort auf Anfragen zu erhalten.
Balles: "Der Betriebsrat hat das jetzt mal entgegengenommen und hat sich mit Michael Seis von der IG Metall in Verbindung gesetzt. Jetzt geht’s los, um Schlimmeres zu verhindern." Wie bereits vor drei Jahren schon einmal wollen sich die Arbeitnehmervertreter eine eigene Analyse der Lage erstellen und sich dafür engagieren, einen Gegenvorschlag für das weitere Vorgehen zu erarbeiten und auch einen Anwalt einschalten.
Auch interessant
Ziel ist, Arbeitskollegen, die schon kurz vor dem Ruhestand stehen, einen Übergang zu ermöglichen und dazu beizutragen, dass jüngere Mitarbeiter nicht ihren Arbeitsplatz verlieren.
Aufseiten der Arbeitnehmer bemängelt wird, dass es sehr schwer sei, innerhalb der Unternehmensstruktur überhaupt einen Ansprechpartner für Verhandlungen zu finden. Formal sei dies vor Ort Matthias Stelzer von der Geschäftsleitung. Doch habe der Betriebsrat bislang noch keinen Gesprächstermin in Aussicht.
Hinzu komme, dass in vielen Fragen unklar sei, ob die Konzernleitung in den USA, die verantwortliche Personalleitung in England oder andere Geschäftsleitungsvertreter als Entscheider ansprechbar seien, wenn die Eberbacher ein eigenes Bestandssicherungs- und Weiterentwicklungskonzept für den Standort Eberbach anfragen oder vorschlagen wollen.