Bad-Förderverein sagt angekündigtes Farbenspektakel kurzfristig ab

Von Felix Hüll

Eberbach. Der Förderverein der Eberbacher Schwimmbäder hat seine für kommenden Samstag angekündigte Beleuchtungsaktion des Eberbacher Hallenbades abgesagt. Auslöser dafür sind ein Telefonat und eine Mail zwischen Bürgermeister Peter Reichert und dem zweitem Vorsitzendem des Vereins, Jens Thomson.

Das Motto der LED-Beleuchtung des Bades in unterschiedlichen Farben sollte dieses Jahr sein "Eberbach kann gemeinsam ein neues Hallenbad schaffen." 2017 hatte der Bad-Förderverein erstmals das Gebäude werbewirksam in buntes Licht getaucht - in der Nacht von 28. auf 29. Januar - damals unter dem Motto "Wir brauchen weiterhin ein schönes Hallenbad in Eberbach". Die positiv angenommene Aktion wollte der Vereinsvorstand auch dieses Jahr - am kommenden Samstag, 27. Januar, wiederholen. Bürgermeister Reichert findet aber, dass das Aktionsmotto 2018 der Beschlusslage des Gemeinderats widerspricht, wonach bislang noch nicht darüber befunden worden ist, wie es mit dem Bad weiter gehen soll. Beschlossen ist eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, die laut Reichert "ergebnisoffen" Aussagen darüber treffen soll, wie sich eine Sanierung, ein Neubau oder die Schließung des Bades (finanziell) darstellen. Sobald die Ergebnisse vorliegen, sollte im Gemeinderat über einen möglichen Bürgerentscheid befunden werden.

Reichert sagt, die Aktion des Vereins sei genehmigt, sie könne aber nicht unter einem Motto stattfinden, das lediglich eine der insgesamt drei noch nicht entschiedenen Varianten eindeutig in den Vordergrund stellt - den Neubau. Von diesen Sachverhalt handelten das Telefonat vom Mittwoch und die Mail zwischen Thomson und Reichert.

Der Bad-Förderverein veröffentlichte daraufhin gestern eine Erklärung, nach der man "traurig und enttäuscht", die aufwendig bereits vorbereitete farbige LED-Hallenbadbeleuchtung am Samstag absagen müsse. Reichert hatte den Verein aufgefordert, entweder das Motto und somit die im Verein von Anfang an - auch schon 2017 - formulierte Meinung zum Hallenbadneubau zu ändern oder die Veranstaltung in den Räumen des Hallenbads, in denen die Stadt das Hausrecht hat, komplett abzusagen.

Thomson: "Da wir - nicht nur als Vorstand, sondern unter den über 120 Mitgliedern - weiterhin aus vielen, bekannten Gründen als Förderverein für die Eberbacher Schwimmbäder die Meinung vertreten, dass ein Neubau des Hallenbads wirtschaftlich, finanziell und von der Ausstattung her langfristig gesehen die attraktivste Variante für Eberbach und die Umgebung ist, können wir unsere Auffassung nicht ändern, die leider der Meinung des Bürgermeisters entgegen steht." Thomson informierte gestern die Öffentlichkeit und verständigte Bernhard Walter das Amt für Kultur-Touristik und Stadtinformation, er möge die Plakate für die Aktion wieder abhängen.

Im Verein sei man weiter davon überzeugt, dass Eberbach ebenso wie vor fast 50 Jahren beim Neubau des heutigen, alten Hallenbads gemeinsam ein neues Hallenbad schaffen kann.

Dies bringe wesentliche Vorteile gegenüber einer Teil-/ Betonsanierung des alten Bads mit unkalkulierbaren Risiken, mit der weiter alten Technik und Ausstattung und mit einem dann einige Jahre später wohl doch noch erforderlichen Neubau.

Selbst wenn der Verein sein Motto nun hätte ändern wollen, sei ja nicht sicher, dass das neue Motto akzeptiert wird. Thomson: "In der Kürze der Zeit und nach gründlicher Abwägung der beiden uns gestellten Alternativen bleibt uns leider keine andere Wahl, als unsere ehrenamtliche und kostenlose LED-Beleuchtungsaktion in diesem Jahr trotz aufwendiger Vorarbeiten abzusagen." Gerne würde der Förderverein im nächsten Jahr erneut eine LED-Beleuchtungsaktion im alten Hallenbad machen. Thomson: "Und es wäre schön, wenn es u. a. durch den Einsatz unseres Fördervereins möglich wäre, mit einem neuen Hallenbad die Attraktivität Eberbachs wesentlich zu steigern."

Bürgermeister Reichert sagt, ihm selbst habe diese Aktion sehr gut gefallen und es täte ihm leid, wenn der Verein die Aktion absagte, die ja genehmigt sei. Reichert: "Es ist nur eine Sache des Mottos."