Mosbach bekommt Nachschub an Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel
Das Rote Kreuz in Mosbach erhielt die erste Nachschub-Sammellieferung und verteilt diese nun

Von Nadine Slaby
Mosbach. Schutzkleidung und Desinfektionsmittel sind aktuell überall knapp und teuer. Nichtsdestotrotz wird sie in Arztpraxen, Krankenhäusern, bei Pflegediensten, ja sogar bei Feuerwehren und Polizei dringend gebraucht. "Die Hersteller kommen in der derzeitigen Krise kaum noch mit der Produktion und den Lieferungen nach und machen inzwischen erhebliche Mindestbestellmengen und Vorkasse zur Bedingung", weiß der Kreisgeschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes Mosbach, Steffen Blaschek. Ein Problem besonders für kleinere Praxen.
Der DRK-Kreisverband mit dem Rettungsdienst, seinen Pflegeheimen, dem Ambulanten Pflegedienst sowie den ehrenamtlich betreuten Sichtungszelten an den beiden Standorten der Neckar-Odenwald-Kliniken und den Abstrichstellen benötigt große Mengen an Schutzkleidung. Mindestbestellmengen sind hier kein Thema. Als immer offensichtlicher wurde, dass die Mindestbestellmengen für zahlreiche Einrichtungen kaum möglich sind oder diese über Gebühr belasten und auch kaum Kenntnisse über Lieferwege vorhanden sind, war es für das DRK selbstverständlich, für andere Stellen Schutzausstattung mitzubestellen.
Nachdem am Mittwoch vergangener Woche eine größere Menge an Schutzmasken beim DRK in Mosbach eintraf, machten sich die Rotkreuzhelfer sofort daran, die Artikel zu kommissionieren, Desinfektionsmittel umzufüllen, und noch am selben Tag konnte die Waren an die mitbestellenden Einrichtungen im gesamten Neckar-Odenwald-Kreis verteilt werden. Neben den Schutzmasken gingen auch Spenden von der Altheimer Firma PergaPlastic (Verpackungsmaterial für Kommissionierung und Versand) und von der Firma Solvay (40 Liter Händedesinfektionsmittel) ein.
Das DRK bewertet die Aktion durchweg positiv. "Wir konnten trotz der derzeitigen hohen Nachfrage durch die großen Bestellmengen noch Preisnachlässe aushandeln. Des Weiteren konnte vereinbart werden, dass die Zahlungen erst bei Eingang der Ware fällig sind", erläutert Blaschek die Vorteile der gebündelten Aktion. Vorteile, die sich herumsprechen. Die DRK-Rettungsdienste aus Heilbronn, Schwäbisch Hall, Hohenlohe, Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim wollen sich künftig den Sammelbestellungen anschließen.
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Auch der Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Buchen, Steffen Horvath, sieht nur Vorteile: "Wir entlasten die Einrichtungen durch etwas günstigere Konditionen und reduzieren damit insgesamt die Belastung für die Bürger durch die Corona-Krise."
Viele Einrichtungen zeigten sich bei der Auslieferung durch das DRK erleichtert, nun ebenfalls nennenswerte Mengen an Schutzmasken und Desinfektionsmittel erhalten zu haben. Trotzdem steht noch ein großer Teil der Bestellungen des Roten Kreuzes aus. Ob alle Bestellwege funktionieren, müsse man abwarten, so der Tenor bei den Verantwortlichen. Aufgrund der großen Bestellmengen zeigten die meisten Firmen aber großes Interesse, die Lieferungen schnellstmöglich zu realisieren.
"Unser Auftrag in dieser Krise ist es, einzelnen Menschen zu helfen und gleichzeitig einen Beitrag zur Stabilisierung der Gesellschaft zu leisten. Und genau das machen wir mit dieser Aktion. Unsere Helferinnen und Helfer holen die Ware zum Teil selbst ab, um Lieferzeiten zu verkürzen und die Ausgabe an die Einrichtungen zu beschleunigen. Ich bin sehr dankbar für das große Engagement unserer ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter, die von frühmorgens bis spätabends im Einsatz sind, um die Situation im Neckar-Odenwald-Kreis beherrschbar zu halten. Das ist gelebtes Rotes Kreuz", meint der Präsident des DRK-Kreisverbandes Mosbach, Gerhard Lauth.



