"Unser Dorf hat Zukunft": Rosenberg-Hirschlanden in Bühl ausgezeichnet

Gold-Dorf Hirschlanden beispielgebend - "Herausragendes Engagement" gewürdigt

29.11.2015 UPDATE: 30.11.2015 06:00 Uhr 3 Minuten, 1 Sekunde

Auf beispielgebende Weise engagieren sich Ortschaftsverwaltung, Ortschaftsrat und Bevölkerung von Hirschlanden in Sachen "Entwicklung einer zukunftsfähigen dörflichen Heimat". Dafür gab es im Landeswettbewerb "Unser Dorf ist hat Zukunft" eine Goldmedaille, die Ortsvorsteher Martin Herrmann bei der Auszeichnung der Preisträger am Samstag in Bühl im Beisein von Rosenbergs Bürgermeister Gerhard Baar, Landrat Dr. Achim Brötel, des Hirschlandener Dekans Rüdiger Krauth, des früheren Dekans Hans-Martin Leichle und zahlreicher mitgereister Bürger aus der Hand von Ministerialdirektor Reimer entgegennahm.

Rosenberg-Hirschlanden/Bühl. Unter dem großen Jubel der mitgereisten Hirschlandener hat Ortsvorsteher Martin Herrmann am Samstag in Bühl im Kreis Rastatt die im Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" gewonnene Goldmedaille in Empfang genommen. Neben dem Rosenberger Ortsteil, der sich zugleich für den Bundesentscheid 2016 qualifiziert hat, wurde aus der Region Odenwald/Tauber Hirschlandens Nachbargemeinde Eubigheim mit Gold ausgezeichnet. Silber ging an den Waldbrunner Ortsteil Mülben. Die Verleihung der Medaillen an die Dörfer im Land, die sich auf vorbildliche Weise um Weichenstellungen für die Zukunft bemühen, nahm Ministerialdirektor Reimer vom baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum vor.

Nachdem Hirschlanden im 25. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" den Kreis- und den Bezirksentscheid souverän gewonnen hatte, konnte schließlich auch die Bewertungskommission, die über die die Platzierungen im Landeswettbewerb entschied, vollauf überzeugt werden: Als der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, am 18. September die Entscheidung der Jury bekanntgab, stand Hirschlanden ganz oben auf der Siegerliste. Dem Rosenberger Ortsteil wurde eine Goldmedaille zuerkannt, und zugleich gab es die Fahrkarte für den Bundesentscheid im nächsten Jahr, bei dem das Gold-Dorf das Land Baden-Württemberg vertreten wird.

Mit zwei Bussen fuhren am Samstagvormittag nun 110 Hirschlandener zur Preisverleihung, die im Bürgerhaus am _Europaplatz in Bühl stattfand. Mit dabei waren Hirschlandens Ortsvorsteher Martin Herrmann, Rosenbergs Bürgermeister Gerhard Baar sowie Landrat Dr. Achim Brötel.

Drei Goldmedaillen, sechs Silbermedaillen, sieben Bronzemedaillen und acht Sonderpreise wurden in der feierlichen Abschlussveranstaltung des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" vergeben. Wie schon Minister Bonde bei der Verkündung der Wettbewerbsergebnisse würdigte Ministerialdirektor Wolfgang Reimer vom Ministerium für Ländlichen Raum bei der Preisverleihung am Samstag die Leistungen der Siegerdörfer, die beispielgebend für viele Gemeinden im Land seien.

Mit seiner Wirtschaftskraft und der hohen Lebensqualität trage der Ländliche Raum in Baden-Württemberg entscheidend zum Erfolg des Landes bei, stellte Reimer fest. Der Ländliche Raum stehe aber auch vor einer Reihe von Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf den demographischen Wandel. Wie diesen Herausforderungen am besten begegnet werden kann, zeigten die Gewinner des Landeswettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" auf beeindruckende Weise mit großem Gemeinschaftsgeist und bürgerschaftlichem Engagement.

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"Was in den Dörfern unter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger geschieht, ist bemerkenswert", sagte Reimer: Ob Einkaufsservice, Fahrdienst oder Mittagstisch für Seniorinnen und Senioren - hier würden zum Beispiel Voraussetzungen geschaffen, damit die Menschen auch im Alter im Dorf selbstbestimmt leben können, betonte der Amtschef im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.

Indem die Bürger ihre Ideen und Fähigkeiten einbringen und Verantwortung übernehmen, würden sie zur Zukunft ihres Dorfes beitragen. Die Teilnahme am Wettbewerb sei vielfach die Initialzündung zu einem wertvollen Beteiligungsprozess, und so sei der Landeswettbewerb ganz klar Zukunfts- und Nachhaltigkeitswettbewerb. Dies belegten die Siegerdörfer eindrucksvoll.

Wie Reimer weiter unterstrich, stelle sich das Land der Verantwortung, die hohe Lebensqualität und die Wirtschaftskraft im Ländlichen Raum zu erhalten. Darum habe man die Strukturpolitik für die Ländlichen Räume in Baden-Württemberg neu ausgerichtet und die Finanzausstattung nahezu aller Förderinstrumente erhöht. Die Landesregierung stärke den Ländlichen Raum durch gezielte Strukturpolitik. Beispielsweise sei der finanzielle Rahmen des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum von 48 Millionen Euro im Jahr 2010 auf knapp 61 Millionen angehoben worden.

Hirschlanden, das bereits in der Vergangenheit mit weitsichtig angelegten Gemeinschaftsprojekten - von der Schaffung des Dorfgemeinschaftshauses bis hin zum Rathaus-Museum mit ehrenamtlich betriebener Brauerei und Gaststätte - weithin große Anerkennung gefunden hat, punktete im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" mit seinem Konzept "Mehrgenerationendorf". Generationsübergreifend will man durch Engagement und Kreativität die die Lebensqualität im Dorf hoch halten. Unter anderem ist geplant, bis zum Jahr 2019 ein Mehrgenerationenhaus zu realisieren, das Tagespflege, Dorfladen und Räume für Arzt und Friseur beinhalten soll.

Im Rahmen der Preisverleihung am Samstag gab Ortsvorsteher Martin Herrmann in einer zehnminütigen Präsentation einen Einblick in das Bauland-Dorf und informierte über bisherige Projekte und Erfolge und anstehende Vorhaben. Mit Liedvorträgen bereicherte der Gesangverein Hirschlanden unter Leitung von Annemarie Moser die Feierstunde, in der auch der Landrat Dr. Brötel die Vorbildrolle Hirschlandens herausstellte.

Unter dem Jubel der mitgereisten Hirschlandener und dem Beifall der Vertreter der anderen Preisträger nahm Ortsvorsteher Herrmann im Beisein von Bürgermeister Baar, Landrat Dr. Brötel und des ehemaligen Dekans von Hirschlanden, Hans-Martin Leichle, die Goldmedaille "für herausragendes Engagement bei der Entwicklung einer zukunftsfähigen dörflichen Heimat" entgegen, die die bisherigen Leistungen honoriert und - nicht nur im Hinblick auf den Bundeswettbewerb - Ansporn ist, in der Arbeit nicht nachzulassen.

Als weiterer Preisträger aus dem Neckar-Odenwald-Kreis wurde der Waldbrunner Ortsteil Mülben für "außergewöhnliches Engagement" mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Aus dem Main-Tauber-Kreis erhielt der Ahorner Ortsteil Eubigheim Gold. Bronze ging an den Wertheimer Ortsteil Wessental.

Im Golddorf Hirschlanden wurde der Medaillengewinn nach der Rückkehr aus Bühl am Abend im Dorfgemeinschaftshaus gebührend gefeiert.

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