In Hardheim geht der letzte Kommandeur von Bord
Oberstleutnant Heiko Wömpener in Hardheim verabschiedet - Major Jörg Maier übernimmt Führung des Sicherungsbataillons 12

Der Kommandeur des Sicherungsbataillons 12, Oberstleutnant Heiko Wömpener, übergab im Rahmen eines feierlichen Appells am Freitagmorgen die Truppenfahne an Oberst Wolf-Dietrich Rupp und verlässt damit Hardheim. Fotos: A. Rechner
Von Alexander Rechner
Hardheim. "Ich melde mich als Kommandeur ab", sagte Oberstleutnant Heiko Wömpener am Freitagmorgen zu seinen Soldatinnen und Soldaten vom Sicherungsbataillon 12 - und ging von Bord. Nach zweieinviertel Jahren als Standortältester verlässt Wömpener Hardheim. Damit ist der letzte Kommandeur im Rahmen eines feierlichen Appells verabschiedet worden. Die Führung des Sicherungsbataillons hat nun Major Jörg Meier übernommen, der die weiteren Schritte auf dem Weg zur Auflösung der Carl-Schurz-Kaserne zusammen mit den übrig gebliebenen Soldaten gehen soll.
Heiko Wömpener nahm am Freitag zum letzten Mal den Appell ab. Dazu waren das Bataillon und eine Ehrenformation angetreten. Zahlreichen Zuschauer, darunter auch geladene Gäste aus Kirche und Politik, verfolgten das militärische Zeremoniell. Oberst Wolf-Dietrich Rupp, der stellvertretende Divisionskommandeur der 10. Panzerdivision aus Veitshöchheim, entband Wömpener von seinen bisherigen Aufgaben, der nun nach Warendorf im Münsterland zurückkehrt und dort als Chef des Stabes und stellvertretender Kommandeur der Sportschule der Bundeswehr tätig sein wird.
In seiner Ansprache hob der bisherige Kommandeur die hohe Einsatzbereitschaft der Soldaten und das gute Miteinander hervor. An seine Kameraden gerichtet sagte er: "Sie alle haben dazu beigetragen, dass sich das Sicherungsbataillon 12 in seiner recht kurzen Geschichte einen guten Namen im Deutschen Heer gemacht hat." Dabei ging er auch auf den Hauptauftrag, den Infanteristen der Zukunft auszubilden, ein - und dieser ist laut Wömpener erfüllt worden. Seinen Blick richtete er ebenfalls auf die Gemeinde Hardheim, den Landkreis sowie die Vereine und betonte: "Wir fühlen uns bei ihnen stets respektiert und willkommen."
Anschließend übergab Oberstleutnant Wömpener die Truppenfahne an Oberst Rupp, der die Arbeit des bisherigen Kommandeurs würdigte. "Mit ihrer Motivation und ihrer persönlichen Leistungsbereitschaft war es möglich, die letzten Jahre bestmöglich auszufüllen und das Bataillon für die letzten Wochen und Monate gut vorzubereiten." Und er fügte hinzu: "Sie haben die übertragene Verantwortung für Soldaten, Material und Liegenschaft engagiert wahrgenommen, nach außen vertreten und, wenn nötig, auch gegen andere Interessen durchgesetzt." Oberst Rupp wünschte Wömpener für seine neue Verwendung "viel Fortune".
Auch interessant
Die Führung des Sicherungsbataillons 12 übertrug der Oberst anschließend Major Jörg Meier. "Sie erhalten damit die verantwortungsvolle Aufgabe, die letzten Schritte mit dem Sicherungsbataillon zu gehen", unterstrich Rupp, der überzeugt war, dass Meier "der richtige Mann" für diesen Auftrag sei.
Die Anweisung ist klar: Das Bataillon soll bis zum 31. Dezember außer Dienst gestellt werden. Und bis Ende Juni 2016 soll die Abwicklung abgeschlossen sein.
Oberstleutnant Heiko Wömpener verabschiedete sich sodann bei seinem alten Bataillon und fuhr zum letzten Mal die Front in einem gepanzerten Fahrzeug Dingo ab.
Im Anschluss an den Appell folgte ein Empfang im Casino. In Anwesenheit zahlreicher Gäste verabschiedeten Bürgermeister Volker Rohm und Landrat Dr. Achim Brötel den bisherigen Kommandeur. Der Kreischef lobte die "ausgezeichnete Zusammenarbeit" mit Heiko Wömpener. Dabei ließ sich Brötel die Chance nicht entgehen und sprach die Schließung der Kaserne an. "Wir haben alles dafür getan, um die Bundeswehrführung dazu zu bewegen", dass die Bundeswehr in Hardheim bleibt. Allerdings haben diese Anstrengungen keine Früchte getragen, denn der Bund traf eine andere Entscheidung. Was Achim Brötel zu der Aussage bewog: "Der letzte Kommandeur geht, und der militärische Insolvenzverwalter übernimmt die Abwicklung der Carl-Schurz-Kaserne."
Auch Bürgermeister Rohm dankte Oberstleutnant Wömpener für die stets gute Zusammenarbeit.



