Oberstleutnant Heiko Wömpener kehrt zurück an die Sportschule
Gespräch mit dem scheidenden Kommandeur Oberstleutnant Heiko Wömpener - "Die Bundeswehr wird in der Region geschätzt"

Sein Auftrag ist erfüllt: Der Kommandeur des Sicherungsbataillons 12, Oberstleutnant Heiko Wömpener, wird am Freitag mit einem Appell in der Kaserne verabschiedet. Foto: R. Busch
Von Rüdiger Busch
Hardheim. "Eine Kommandeurszeit ist etwas Einmaliges in einer militärischen Laufbahn", weiß Oberstleutnant Heiko Wömpener, der auf eine erfüllte Zeit als Chef des Sicherungsbataillons 12 zurückblickt. Nach zweieinviertel Jahren als Standortältester wird er am Freitag um 10 Uhr im Rahmen eines feierlichen Appells verabschiedet.
Mit seiner neuen Aufgabe wird sich für den 45-Jährigen Wömpener der Kreis schließen, denn er wird zurück zu Frau und Tochter nach Warendorf im Münsterland ziehen und dort als Chef des Stabes und stellvertretender Kommandeur der Sportschule der Bundeswehr arbeiten. Der frühere Leistungsschwimmer und studierte Sportwissenschaftler war bereits von 2007 bis 20012 an der Sportschule der Bundeswehr tätig. Außerdem ist er seit 2014 Präsident des Schwimmkomitees im Conseil International Du Sport Militaire (CISM), des Militärsportweltverbands.
Der passionierte Sportler Heiko Wömpener kehrt zurück an die Sportschule der Bundeswehr - geht für Sie ein Wunsch in Erfüllung?
Man kann schon von einer Wunschverwendung sprechen, wenn man als Sportwissenschaftler an der Sportschule arbeiten darf. Aber auch aus familiärer Sicht ist es mehr als angenehm: Die Pendelei über knapp 400 Kilometer hat ein Ende, und ich freue mich darauf, dass ich nun meiner Familie, die so häufig auf mich verzichten musste, nun etwas zurückgeben kann. Als meine Tochter klein war, war ich zum Beispiel häufig im Auslandseinsatz. Nun steht sie vor dem Abitur, und ich hoffe, dass ich sie in diesem Lebensabschnitt unterstützen kann.
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Hätten Sie bei Ihrem Dienstantritt vor zwei Jahren gedacht, dass während Ihrer Zeit in Hardheim bereits die ersten Nachnutzer in die Kaserne einziehen?
Nein, aber in Sachen Konversion haben wir in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde dafür gesorgt, dass die Firma Kuhn dort schon eine Halle beziehen konnte. Wir haben nie das Kasernentor zugemacht, und immer getan, was in unserer Macht stand. Dagegen ist die aktuelle Nutzung von zwei Gebäuden für die Flüchtlingsunterbringung nach jetzigem Stand eine temporäre Lösung (siehe auch Artikel unten, die Red.).
Als Hauptziel nannten Sie vor zwei jahren, die Hardheimer Soldaten so gut auszubilden, dass sie an anderer Stelle in der Bundeswehr Verwendung finden. Haben Sie dieses Ziel erreicht?
Ja, das haben wir, insbesondere durch unseren Hauptauftrag, den Infanteristen der Zukunft (IdZ, die Red.) auszubilden. Unsere Ausbilder waren sehr begehrt, und auch die Soldaten, die noch in Hardheim sind, sind als Spezialisten in ihrem jeweiligen Fachbereich gefragt. Derzeit gibt es nur eine Handvoll Soldaten - von einst mehreren hundert - ohne feststehende Verwendung. Ich kann also guten Gewissens gehen.
Wie sehr hat die feststehende Auflösung des Standorts die tägliche Arbeit beeinflusst?
Erst ab Anfang 2015 ist das Thema mehr und mehr in den Fokus gerückt und hat dann auch Zug um Zug mehr Kräfte gebunden. Seit Mitte des Jahres ist die ordnungsgemäße Abwicklung auch unser Auftrag.
Was bleibt haften von Ihrer Zeit in Hardheim?
Es gibt bei der Bundeswehr keine Verwendung, die erfüllender ist als die des Bataillonskommandeurs. Durch unseren Schwerpunktauftrag IdZ-Ausbildung hat sich unser Verband bundesweit einen guten Namen gemacht. Die Erinnerung an das gute Miteinander und die Kameradschaft im Verband werden bei mir ebenfalls immer einen festen Platz haben. Und natürlich auch die Gemeinde Hardheim, in der Soldaten immer gerne gesehen sind, auch in Uniform in der Öffentlichkeit. Mit den Bürgermeister Fouquet und Rohm, aber auch mit Landrat Dr. Brötel hatte ich immer ein sehr angenehmes, öffentliches Verhältnis. Die Bundeswehr wird hier in der Region geschätzt und anerkannt. Das war eine sehr positive Erfahrung.



