Hardheimer Bundeswehr-Depot: Tor zum Materiallager steht einen Spalt offen

Staatssekretär Grübel sichert Bürgermeister Rohm mögliche Gesprächsbereitschaft zu - Hollerbach ist interessiert

27.12.2014 UPDATE: 27.12.2014 05:00 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden
Das Materiallager auf dem Wurmberg in Hardheim wird von der Bundeswehr bis 2019 benötigt. Eine vorzeitige Nutzung von Teilflächen ist das Ziel der Gemeinde Hardheim und der Hollerbach-Gruppe. Jetzt kam ein Brief des Staatssekretärs zu diesem Thema. Foto: R. Busch
Hardheim. (rüb) Der Brief aus Berlin traf einen Tag vor Heiligabend im Hardheimer Rathaus ein. Die Hoffnungen auf eine "frohe Botschaft" erfüllten sich zwar nicht - die befürchtete definitive Absage enthielt das Schreiben aber auch nicht: Die Gemeinde Hardheim und die Unternehmensgruppe Hollerbach dürfen sich weiter Chancen ausrechnen, dass die anvisierte vorzeitige Nutzung von Teilflächen des Materialdepots der Bundeswehr möglich gemacht wird.

Markus Grübel (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, teilte Bürgermeister Volker Rohm in dem Brief mit, dass bei der Bundeswehr dazu grundsätzlich Gesprächsbereitschaft bestehe. Voraussetzung seien die dringende Notwendigkeit und ein entsprechendes Nutzungskonzept.

Der Wunsch, eine vorzeitige Nutzung - oder zumindest eine vorzeitige Teilnutzung - des Materiallagers zu ermöglichen, war Staatssekretär Grübel bei einem Vor-Ort-Termin Ende Oktober vom Bürgermeister, von Landrat Dr. Achim Brötel und den CDU-Bundestagabgeordneten Alois Gerig, Margaret Horb und Nina Warken mit auf den Weg gegeben worden. Mit dem Versprechen, den Sachverhalt einer erneuten Überprüfung unterziehen zu lassen, hatte Grübel Hardheim damals verlassen.

Dass dies nicht nur ein Lippenbekenntnis war, wurde bald deutlich. Gleichzeitig wuchs die Dringlichkeit, denn das Interesse der Hardheimer Hollerbach-Gruppe am Materiallager wurde in den letzten Wochen immer konkreter. Die gravierende Platznot zwingt das Unternehmen, schnell nach einer nachhaltigen und dauerhaften Lösung zu suchen. Das Materiallager, das erst 2019 aufgelöst wird, böte ideale Voraussetzungen für die expandierenden Firmen der Gruppe. Und die aktuellen Platzprobleme ließen sich kurz- und mittelfristig mit einigen Hallen lösen.

Bislang war eine vorzeitige Freigabe einzelner Gebäude von der Bundeswehr immer abgelehnt worden, da das Materiallager nur über eine Zufahrtsstraße verfügt und auf Grund der eingelagerten Materialien höhere Sicherheitsvorschriften bestehen als in der Kaserne, bei der es ja bereits erste Nachnutzungen gibt.

In dem Schreiben teilte Markus Grübel dem Bürgermeister zunächst mit, dass - nach eingehender Prüfung - eine vorzeitige Auflösung des Materiallagers nicht in Frage käme, da ein hoher Bedarf an den dortigen Lagerflächen bestünde, u. a. in Folge der Umstrukturierung der Bundeswehr und auf Grund von Materialrückläufen aus dem Afghanistaneinsatz. Doch damit war ja eigentlich auch nicht zu rechnen gewesen.

Wenn es aber um konkrete Teilflächen gehe, für die Bedarf bestehe, sei unter Umständen eine vorzeitige Nutzung möglich. Die Gemeinde bzw. die interessierte Firma müsse die Notwendigkeit aufzeigen und ein entsprechendes Nutzungskonzept vorlegen. Dann bestehe Gesprächsbereitschaft.

"Die Tür steht einen Spaltbreit offen", sagte Bürgermeister Volker Rohm im Gespräch mit der RNZ. Er werde nun alles daran setzen, dass die Firma Hollerbach und Vertreter des Verteidigungsministeriums miteinander ins Gespräch kommen. Außerdem werde er wie zuvor schon die hiesigen Abgeordneten bitten, sich für die Firma Hollerbach und damit für die Region in dieser Sache einzusetzen.

Ob sich das Tor des Materiallagers für einen möglichen Nachnutzer wirklich schon vor 2019 öffnet, lässt sich zwar weiterhin nicht sagen. Aber gegenüber der bisherigen kategorischen Ablehnung ist die Gemeinde immerhin schon einen Schritt weiter.

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