Hardheim: Bald unbeschwerter Radelspaß im Erftal?

Teilstück zwischen der Steinemühle und der Lindenmühle soll eine Spritzdecke erhalten - Zustimmung des Gemeinderats steht noch aus

27.05.2016 UPDATE: 28.05.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden

Der Stein des Anstoßes: Nun soll der Radweg von der Steinemühle bis zur Lindenmühle eine Spritzdecke erhalten.

Von Rüdiger Busch

Hardheim. Statt für unbeschwerten Radelspaß sorgt das badische Teilstück des Erftalradwegs zwischen Hardheim und Miltenberg seit seiner Freigabe im August 2015 immer wieder für Kritik. Der Streitpunkt: die Oberflächengestaltung. Doch nun haben Bürgermeister Volker Rohm und die Verwaltung eine mögliche Lösung der Problematik gefunden: Falls der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am 20. Juni zustimmt, könnten die Radfahrer bereits ab Juli - statt auf der vielfach kritisierten wassergebundenen Decke - auf einer durchgehenden Spritzdecke radeln.

Zur Vorgeschichte: Jahrzehntelang mussten die Radfreunde der Region auf den Bau des Radwegs Richtung Miltenberg warten. Als es im Sommer dann endlich so weit war und sowohl auf bayerischer wie auch auf badischer Seite alle Arbeiten erledigt waren, blickten viele Radler neidisch in Richtung der weiß-blauen Nachbarn: Dort wurde der Radweg asphaltiert, während ab der badischen Grenze für die Neubauteile eine kostengünstigere wassergebundene Decke gewählt wurde und weite Teile sogar auf vorhandenen Feldwegen führen.

Die Unterschiede im Fahrbahnbelag zwischen badischer und bayerischer Seite empfand der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann bei seinem Vor-Ort-Besuch nicht als störend. Die wassergebundene Decke in den Neubauteilen sei "völlig in Ordnung".

Von einem "wunderschönen Radweg", der sich schön in die "herrliche Landschaft" einpasse, hatte Hermann geschwärmt. Viele Radfahrer sehen dies jedoch anders: Vor allem an den Steilstücken sei die Strecke auf Grund des gewählten naturnahen Ausbaus gefährlich, und zudem sei sie alles andere als angenehm zu befahren. Vor allem die unterschiedliche Qualität der verschiedenen Oberflächenbelege finden viele Radfahrer als störend.

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Da das Land seinen Part mit dem Vollzug des Lückenschlusses als erledigt ansieht, muss die Gemeinde in die Bresche springen, wenn sie Verbesserungen am Radweg wünscht. Dies ist das Ergebnis mehrerer Gespräche, die Bürgermeister Rohm im Herbst geführt hatte. Das Problem: Alleine sind die Kosten für Hardheim nicht zu stemmen.

Bauamtsleiter Friedrich Ansmann bestätigte RNZ-Informationen, nach denen sich nun eine mögliche Lösung ergeben hat: "Wir sind guter Hoffnung, dass wir vom Gemeinderat für das von uns erarbeitete Vorgehen das O.k. bekommen!" Das Konzept sieht das Aufbringen einer durchgehenden Spritzdecke mit abgestuftem Korn zwischen der Seinemühle und der Lindenmühle vor.

Die Kosten belaufen sich laut Berechnung auf rund 125 000 Euro. 50 Prozent würde der Landkreis übernehmen. Vom Restbetrag könnten 50 Prozent durch einen Zuschuss des Gemeindeausgleichstock finanziert werden, so dass für die Gemeinde ein Eigenanteil von gut 31 000 Euro verbleiben würde.

Die Umsetzung könnte, so Bauamtsleiter Ansmann, nach einem positiven Votum des Gemeinderats umgehend erfolgen, so dass die Maßnahme bereits im Juli fertiggestellt wäre. Die Kritik am Radweg wäre dann endlich Vergangenheit, und der Weg für unbeschwertes Radvergnügen im Erftal wäre frei.

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