Im Ausbaugebiet acht sind jetzt über 97 Prozent am schnellen Internet
Gemeinden Adelsheim, Limbach, Rosenberg und Seckach ans Hochleistungsnetz angebunden - Symbolische Freischaltung in Seckach

Strahlende Gesichter gab es bei der symbolischen Freischaltung des schnellen Internets im Ausbaugebiet acht, das die Gemeinden Adelsheim, Limbach, Rosenberg und Seckach umfasst. Unser Foto zeigt Landrat, Dr. Achim Brötel, die Bürgermeister und Vertreter der beteiligten Kommunen, Vertreter der Telekom und der Baufirmen. Foto: Jürgen Häfner
Seckach. (er) Mit der Inbetriebnahme des schnellen Internets im Ausbaugebiet acht, das die Gemeinden Adelsheim, Limbach, Rosenberg und Seckach umfasst, und der symbolischen Freischaltung des Netzes wurde am Freitagvormittag in Seckach ein Meilenstein im Zuge des Breitbandausbaus im Kreis erreicht. Ab Ende des Monats profitieren weitere rund 7 000 Haushalte und Unternehmen vom Glasfaserausbau. "Wir sind der allererste Kreis in Baden-Württemberg, der tatsächlich schnelles Internet für alle bieten kann. Darauf können wir zumindest ein klein wenig stolz sein", stellte Landrat Dr. Achim Brötel erfreut fest.
Vor der symbolischen Freischaltung begrüßte Seckachs Bürgermeister Thomas Ludwig im Großen Sitzungssaal des Seckacher Rathaus Landrat Dr. Achim Brötel, die Bürgermeister beziehungsweise Vertreter der beteiligten Städte und Gemeinden sowie Vertreter der Telekom und der Baufirmen. Die Anbindung ans schnelle Internet sei ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk, betonte Ludwig. Er erinnerte an die Gründung des Arbeitskreises "Breitband" im Jahre 2008. Um ein solches Projekt erfolgreich und im Zeitplan umsetzen zu können, sei kreisweite Solidarität zwischen dem Kreis und den Kommunen notwendig.
Ludwig dankte allen Beteiligten, ganz besonders aber den ausführenden Baufirmen, die auch bei Wind und Wetter nicht lockergelassen hätten, um den ehrgeizigen Zeitplan einzuhalten. Die nunmehr für Adelsheim, Limbach, Rosenberg und Seckach geschaffene Auffahrt auf die Datenautobahn mache die Kommunen sowohl für Unternehmen als auch für Familien noch attraktiver.
Landrat Dr. Achim Brötel stellte fest, dass für die Städte und Gemeinden Adelsheim, Limbach, Rosenberg und Seckach das Christkind zwei Tage vor Heiligabend nicht in Weiß, sondern in Magenta daherkomme. Man habe sich das Ziel gesetzt, in weniger als zwei Jahren den gesamten Neckar-Odenwald-Kreis flächendeckend mit schnellem Internet zu versorgen. In Adelsheim, Limbach, Rosenberg und Seckach würden nun weitere 7 000 Anschlussnehmer und damit rund 13.000 Einwohner von den schnellen Datenleitungen profitieren. Damit seinen jetzt mehr als 97 Prozent aller 65.000 Anschlüsse kreisweit am Hochleistungsnetz.
Die Versorgungssituation im ländlichen Neckar-Odenwald-Kreis sei, so Brötel, damit besser als in der Universitätsstadt Heidelberg. Während es dort das Ziel sei, 50 MBit/s bis zum Jahr 2021 anbieten zu können, gäbe es im Kreis jetzt schon bis zu 100 MBit/s flächendeckend.
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Die Telekom wolle schon ab der CEBIT im Juni 2018 mit dem "Super Vectoring" ihres Technologiepartners "Huawei" bis zu 250 Mbit/s auch im Kreis anbieten. "Das zeigt einmal mehr, dass der von uns in Sachen Breitbandausbau eingeschlagene Weg goldrichtig war", unterstrich der Landrat weiter.
Der baden-württembergische Industrie- und Handelskammertag habe erst kürzlich die lange Zeit völlig einseitige Ausrichtung des Landes auf sogenannte Betreibermodelle als zu starr, zu unflexibel und viel zu langsam kritisiert. Die Investitionen in ein bestehendes Netz würde manchmal die schnellere Lösung bringen. Genau dies sei von Anfang an auch die Überzeugung im Kreis gewesenen, aber "hören wollte das zunächst niemand." Im Gegenteil habe der Kreis seinen Weg gegen ein damals grün geführtes Ministerium für den Ländlichen Raum regelrecht erkämpfen müssen.
Der Kreis habe, so der Landrat, sein Modell erfolgreich umgesetzt. Dies biete auch eine hervorragende Voraussetzung, um weiter Gas geben zu können. So strebe man jetzt die dringend notwendige Verbesserung des Mobilfunknetzes an. Hier eine wirklich signifikante Verbesserung zu erreichen, werde allerdings noch einmal deutlich anspruchsvoller sein als bei der Breitbandversorgung, weil die regulatorischen Einschränkungen beim Mobilfunk wesentlich größer seien.
Deshalb werde im Kreis begrüßt, dass das Land im Rahmen seiner Digitalisierungsstrategie beabsichtige, den Ausbau der Mobilfunkversorgung in einzelnen Modellregionen pilothaft voranzutreiben. "Wir haben das erklärte Ziel, eine dieser Modellregionen zu werden", erklärte der Landrat. Durch die flächendeckende Erschließung mit Glasfaser habe man dafür bereits eine wesentliche Grundvoraussetzung geschaffen.
Der Landrat dankte den Bürgermeistern Klaus Gramlich (Adelsheim), Bruno Stipp (Limbach), Gerhard Baar (Rosenberg) und Thomas Ludwig (Seckach) und deren Rathausteams für die Unterstützung der Genehmigungsverfahren für die Trassen sowie der Deutschen Telekom und der Firma Schuler-Bau aus Mosbach und der Firma Elektroanlagen Hartmann aus Limbach für die geleistete Arbeit. Der Abschluss des Breitbandausbaus soll am 12. Januar im Rahmen eines großen Festes in der Stadthalle Buchen gefeiert werden.
Wie der Regionalmanager der Telekom im Infrastrukturvertrieb Südwest, Joachim Otto, erläuterte, hat sein Unternehmen im Ausbaugebiet acht rund 28 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und 52 hochmoderne Straßenverteiler aufgestellt, damit die Menschen nun mit hohem Tempo im Internet surfen können. In den Kommunen hätten die Baufirmen moderne Verlegeverfahren genutzt. So seien die Beeinträchtigungen für die Anwohner und den Verkehr bestmöglich reduziert worden. Das neue Netz sei so leistungsstark, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich sei. Otto dankte abschließend dem Landratsamt, den Kommunen und den Baufirmen für die gute Zusammenarbeit.



