Jetzt werden Tag und Nacht Masken genäht
Große Nachfrage nach den Stoffmasken der Firma Baran Maßkonfektion - 400 Masken für Pflegeheime und das Kinderheim gespendet

Walldürn. (rüb) Seit die RNZ am Montag darüber berichtet hat, dass die Firma Baran Maßkonfektion nun statt Anzügen Mund-Nasen-Masken herstellt, steht bei Serif Simsek das Telefon nicht mehr still: Privatpersonen, Apotheken, Firmen und Behörden melden sich und möchten Masken kaufen. Der 43-jährige Familienvater und sein Team produzieren seit einer Woche im großen Stil Masken – nicht nur, um sie zu verkaufen, sondern auch um zu helfen. Ein starkes Zeichen der Solidarität setzte der Unternehmer am Donnerstagvormittag: Rund 400 Masken spendete er für das Personal und die Bewohnern der Walldürner Pflegeheime und an das Kinderheim St. Kilian.
"Das ist eine tolle Aktion", freute sich Bürgermeister Markus Günther über die Initiative. Beim kurzen Rundgang durch die Produktion der Schneiderei zeigte sich das Stadtoberhaupt beeindruckt davon, was dort gerade geleistet wird. "Wir arbeiten seit heute zusätzlich mit einer Nachtschicht", erklärte Simsek. Dadurch kann die Tagesproduktion von zunächst 1000 auf 2000 Stoffmasken verdoppelt werden.
In der vergangenen Woche hatte sich bei Serif Simsek ein großes Unternehmen gemeldet, das bundesweit Kliniken und Pflegeeinrichtungen mit Textilien beliefert. Seither rattern in seiner Schneiderei die Nähmaschinen fast unaufhörlich. Denn er bedient nicht nur den Großauftrag, sondern er produziert parallel auch Masken für die Menschen in der Region, die er zum Teil direkt, zum Teil über Apotheken vertreibt. Die in Walldürn hergestellten Masken sind doppellagig und bestehen aus einhundert Prozent Baumwolle. Sie sind bei 90 Grad waschbar und damit wiederverwendbar.
Die Masken haben nicht die gleiche Schutzfunktion wie Atemschutzmasken, die für medizinisches Personal im Umgang mit dem Coronavirus zertifiziert sind. Aber sie stellen zumindest eine textile Barriere dar. Diese schützt zwar in erster Linie nicht den Träger, sondern vielmehr sein Gegenüber vor einer möglichen Infektion.
Wie Bürgermeister Günther zeigten sich am Donnerstag auch die Vertreter der mit kostenlosen Masken bedachten Walldürner Einrichtungen begeistert von der Idee und dankbar zugleich. Für die Arbeiterwohlfahrt (Wohn- und Pflegezentrums "Maria Rast" und betreute Wohnanlage) nahmen Kurt Kempf, Ernestina Wilhelm und Olga Zeiler die großzügige Spende entgegen, das Kinderheim St. Kilian wurde vertreten von Elke Feit, und für das Geriatriezentrum St. Josef sagte Pflegedienstleiter Frank Herberich Danke.
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Mit diesem Zeichen der Solidarität wolle er ganz bewusst die Menschen unterstützen, die durch das Virus besonders gefährdet sind, betonte Serif Simsek.



