"Städtebaulich eine deutliche Verbesserung"
Der Ausbau konnte nach sechsmonatiger Bauzeit fertig gestellt werden – Die Kosten belaufen sich auf 606 000 Euro

Die Friedrichstraße in Osterburken sei mehr als nur eine Straße, sie sei das Rückgrat im Stadtgefüge, wurde jetzt bei der offiziellen Übergabe von Festrednern betont. Entsprechend groß war die Freude bei den Offiziellen und der Bevölkerung, dass man jetzt gemeinsam den gelungenen Abschluss der Ausbaumaßnahme begehen konnte. Foto: Helmut Frodl
Osterburken. (F) Nach mehr als sechsmonatiger Bauzeit gingen die Bauarbeiten zur Neugestaltung der Friedrichstraße, die das "Rückgrat im Stadtgefüge" Osterburkens darstellt, wie geplant in der letzten Woche, termingerecht zu Ende. Dieses besondere Ereignis wurde pünktlich zum "Borkemer Herbst" im Beisein vieler Ehrengäste gefeiert.
Nach der musikalischen Eröffnung der Feierstunde, bei kaltem Herbstwetter, durch den Musikverein Merchingen mit dem Lied "Gruß aus Eger" galt der Willkommensgruß von Bürgermeister Jürgen Galm den Gewerbetreibenden, Geschäftsinhabern, Eigentümern und Anwohnern der Friedrichstraße. Mit diesem Gruß verband Galm, wie er sagte, seinen Dank für ihr Verständnis und ihre Nachsicht über die Zeit der Bauphase. Weitere Grußworte galten Silvano und Matthias Holler von der bauausführenden Firma "Holler und der Steinsetzer", Architekt Hans-Jörg Wöhrle, MdB Alois Gerig, Minister Peter Hauk sowie den Mitgliedern des Gemeinderats. Wie der Bürgermeister in einem kurzen Rückblick ausführte, habe der Gemeinderat im Mai 2016 den Beschluss gefasst, das Büro W+p Landschaftsarchitekten mit der Fachplanung zu beauftragen, die drei verschiedene Ausführungsvarianten erarbeitete. Nach der erfolgten "Verfeinerung der Planung" habe sich der Gemeinderat letztendlich für ein kleinformatiges farblich changierendes Granitpflaster entschieden. Der Auftrag wurde Ende 2016 für 606.000 Euro an die Firma "Holler und der Steinsetzer" vergeben, die bereits im Februar diesen Jahres mit den Bauarbeiten begann. Kleinere Verzögerungen ergaben sich durch während der Bauzeit festgestellte zusätzliche Leistungen, wie der Austausch von Wasserleitungen sowie die Verlegung von sogenannten "Speedpipes" als Vorbereitung der Glasfaserverlegung. Ein besonderes Lob sprach Galm der bauausführenden Firma Holler für Termintreue sowie fachlich und qualitätsmäßig hervorragende Arbeit aus. "Es sind nur noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigten und ein paar Tage, die der Bereich vorne zur Turmstraße noch zur Aushärtung braucht, dann kann der Verkehr wieder rollen", sagte Galm, der sich über die gelungene Maßnahme sehr freute. Ihm seien aber auch kritische Anmerkungen mancher Baustellenbeobachter und sonstiger Betrachter nicht verborgen geblieben, was Galm auch offen ansprach. Es sei aber richtig und wichtig gewesen, dass die Stadt den Ausbau der Friedrichstraße in dieser Form und in diesem Umfang angegangen sei. Man habe es zwar nicht jedem recht getan, aber doch nicht nur bei den Ausführungsvarianten, sondern auch bei der Ausgestaltung einen Mittelweg gefunden, der der Friedrichstraße gestalterisch den Charakter eines verkehrsberuhigten Bereichs gebe, einige Stellplätze mit kurzen Wegen anbiete und auch dem motorisierten Verkehr genügend Raum gebe. Sein persönlicher Eindruck, so der Bürgermeister, sei, dass die Straße wesentlich großzügiger und heller wirke und damit städtebaulich eine deutliche Verbesserung darstelle. Abschließend bedankte sich Bürgermeister Galm bei allen, die zum Gelingen des Projekts beigetragen haben.
Wie Architekt Hans-Jörg Wöhrle betonte, sei die Friedrichstraße in Osterburken für die Planer mehr als nur eine Straße, sie sei das Rückgrat im Stadtgefüge vom Bahnhof, der Verbindung nach außen, auf der einen Seite bis zum Marktplatz, dem Herz der Stadt auf der anderen Seite. Die jetzt ausgebaute Friedrichstraße verbinde diese zwei wichtigen Punkte. Die Stadt habe mit dem Ausbau einen sehr wichtigen Schritt getan, sie habe betont, dass die Friedrichstraße ein ganz wichtiger Kern der Innenstadt sei, und man wollte mit einer qualitätsvollen Neugestaltung hier einen Impuls setzen. Bei der Neugestaltung waren seinem Büro die drei Attribute wichtig: großzügig, ortstypisch und zeitgemäß. Mit dem Gemeinderat habe man sich für einen Granitstein mit besonderem Farbspiel entschieden, der aus Bayern komme. Weitere Vorgabe war, einen sehr ebenen Stein einzubauen, so dass man ohne Stolperkanten über die neuen Flächen hinweggehen könne. Zeitgemäß sei auch die neue LED-Beleuchtung, die noch angebracht werde. Eine klare Haltung der Planer war auch, dass man in diesem Kernbereich der Friedrichstraße dem Fußgänger den Vorrang gebe, obwohl man auch den Fahrverkehr zu den Geschäften sowie Parkplätze zulassen möchte. Sein abschließender Dank galt dem Gemeinderat und der städtischen Verwaltung. Es sei rege und kontrovers diskutiert, aber immer lösungsorientiert gehandelt worden.
MdB Alois Gerig brachte in seinem Grußwort drei Botschaften an: Glückwunsch, Dank und Anerkennung. Er beglückwünschte die Stadt zur Neueröffnung der neugestalteten Friedrichstraße, die er als sehr gelungen bezeichnete. Diese neue helle gepflasterte Fläche rege zu mehr Geschäftstätigkeit an. Von dieser Maßnahme könnten alle Bürger der Stadt profitieren. Es sei gut, in die ländlichen Regionen zu investieren und an die Zukunft des ländlichen Raumes zu glauben.
Auch im Namen von Minister Peter Hauk dankte MdB Gerig allen, die zum Gelingen dieser Maßnahme beigetragen haben und wünschte der Stadt eine weiterhin so tolle und moderne Entwicklung wie es seither der Fall gewesen sei.
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Nach einem weiteren Musikstück freute sich, Ulla Häfner, Vorsitzende des Gewerbevereins, dass so viele Gäste zu diesem besonderen Doppelereignis, der Einweihung der Friedrichstraße und der Markteröffnung, gekommen waren. Der Gewerbeverein habe es auch in diesem Jahr wieder geschafft, eine bunte Mischung interessanter Programmpunkte für dieses traditionelle Stadtfest zusammenzustellen. So werde erstmals unter der Brücke ein "Krust- und Krempelmarkt" veranstaltet, der den Gedanken der Nachhaltigkeit beinhalte. Es sei der Versuch, die Friedrichstraße mit dem Fachmarktzentrum zu verbinden.
Gemeinsam schritt man dann zur Tat. Bürgermeister Jürgen Galm schnitt zusammen mit den Ehrengästen das angebrachte rot-weiße Band in den Farben der Stadt durch, dies als symbolisches Zeichen für den gelungenen Abschlusses der erfolgreichen Sanierung der Friedrichstraße.
Mit dem von der Musikkapelle Merchingen unter Leitung von Dirigent Bernd Otterbach gespielten "Badnerlied" endete dann die Feierstunde.



