Der letzte Castor steht bevor
EnBW bereitet den fünften Transfer von Obrigheim nach Neckarwestheim vor - Gegner kündigen wieder Protest an

Noch einmal wird ein Schubverband mit hoch radioaktiver Fracht diese Woche von Obrigheim nach Neckarwestheim unterwegs sein. Der fünfte und letzte Castortransport aus dem KWO steht unmittelbar bevor. Foto: Heiko Schattauer
Von Heiko Schattauer
Obrigheim. Jetzt geht der Plan doch noch auf: Mit dem Jahr 2017 verabschiedet man sich am Kernkraftwerk a.D. (außer Dienst) und i.A. (im Abbau) in Obrigheim auch von den letzten, am schlimmsten strahlenden Hinterlassenschaften aus Betriebszeiten. Der fünfte - und damit finale - Castortransport von Obrigheim neckaraufwärts nach Neckarwestheim steht unmittelbar bevor. Am Sonntag hat das Schubschiff "Edda" sich in aller Früh auf den Weg von Neckarwestheim nach Obrigheim gemacht, im Laufe des Nachmittags ankerte es am Schiffsanleger des KWO.
Nach der Beladung vor Ort mit abgebrannten Brennelementen aus dem Reaktor des KWO wird der Schubverband (Schiff und sogenannter Schubleichter) die 40 Kilometer auf dem Neckar zurück ans Kernkraftwerk Neckarwestheim fahren, wo die letzten drei Castorbehälter aus Obrigheim ins Zwischenlager eingestellt werden. Vier Transporte wurden bereits unter zum Teil massivem Protest von Atomkraftkritikern und Umweltaktivisten absolviert, die erste Überführung ging Ende Juni über die Bühne.
Im Laufe dieser Woche sollen nun auch die letzten der insgesamt 342 hoch radioaktiven Brennelemente aus Betriebszeiten des KWO transferiert werden. Der Standort Obrigheim würde damit brennstofffrei, der Rückbau des Atommeilers "verzögerungsfrei" (so Betreiber EnBW) fortgesetzt.
Die Atomkraftgegner haben auch für den anstehenden Castortransport Protestaktionen angekündigt.



