Plus Aglasterhausen

Jugendfeuerwehr übte wie Berufsfeuerwehr

Eine Wundertüte voller Übungen. Die Jugendfeuerwehr schlüpfte zwei Tage lang in die Rolle einer Berufsfeuerwehr.

10.10.2023 UPDATE: 10.10.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde
Beim Brand eines Mülleimers war schnelles und richtiges Eingreifen gefordert. Nur eines von sieben Einsatzszenarien, das die Jugendfeuerwehrleute lösten. Foto: Stefan Weindl

Von Stephanie Kern

Aglasterhausen. Aufregend war das für die Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr in Aglasterhausen. Sie hatten es sich gerade gemütlich gemacht, ihr Geplapper erfüllte den Schulungsraum im Feuerwehrhaus. Und dann rief die Glocke. Einsatz! Der erste von vielen, denn beim Berufsfeuerwehrtag durften die zwölf Jugendfeuerwehrleute in die Rolle von echten Berufsfeuerwehrleuten schlüpfen – inklusive Übernachtung auf der Feuerwache.

Organisiert hatten den Berufsfeuerwehrtag Jugendwart Riccardo Bien und sein Stellvertreter Joschka Leutz. Weitere zwölf Betreuer sowie bis zu zehn weitere Helfer unterstützten bei den verschiedenen Szenarien, die sich über zwei Tage hinzogen.

Was ist zu tun, wenn ein Baum die Straße versperrt? Der Feuerwehrnachwuchs aus Aglasterhausen weiß es. Foto: Stefan Weindl

Zurück zum ersten Einsatz: Der führte den Feuerwehrnachwuchs in den Walzenäcker in Agalsterhausen. Ein Heimrauchmelder vermeldete einen Brand. Kein Problem für den Nachwuchs, der wusste, was zu tun ist. Kaum im Feuerwehrhaus angekommen, rief die Glocke schon zum nächsten Einsatz: Ein Mülleimer brannte.

"Wir sind wirklich zufrieden, alles hat sehr gut geklappt", berichtete Riccardo Bien zum Abschluss. "Es waren eben auch Einsätze dabei, die man bei den normalen Übungen nicht hat." Für die Jugendlichen selbst war der Berufsfeuerwehrtag wie eine Wundertüte, sie wussten nicht, was auf sie zukommen würde. "Es ging uns auch gar nicht darum, dass das jetzt alles wie im Ernstfall ablaufen muss, sondern dass die Kinder einfach Spaß an der Sache haben", so der Jugendwart. Der 28-Jährige fing selbst einmal bei der Jugend an, als Zwölfjähriger. Einen solchen Tag mit vielen verschiedenen Szenarien hätte er sich damals auch gewünscht.

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Bereits zum fünften Mal gab es den Berufsfeuerwehrtag, die Pause fiel wegen Corona etwas größer als geplant aus. Bien selbst erzählt, er habe mehr als 20 Stunden Organisation in den Tag gesteckt – und auch alle anderen Helfer haben sich natürlich vorher ihre Gedanken gemacht und dann ihren Freitagabend und Samstag geopfert, um die Szenarien auch "wahr" werden zu lassen. Besonders gut kamen der Garagenbrand im Adlerweg am Freitagabend und der Abschlusseinsatz in Daudenzell an.

Um die Erfahrung so echt wie möglich zu machen, gab es auch sich überschneidende Einsätze oder Folgealarmierungen. Wenn die Glocke schrillte, sprang ein großer Bildschirm an. Darauf stand, was über den Einsatz bekannt ist. Dann hieß es: Rein in die Feuerwehrkleidung und los. Neben den eigenen Einsätzen bekamen die Jugendlichen auch ein paar Vorführungen serviert. "Und wir hatten einen Feuertrainer, mit dem man den richtigen Umgang mit einem Feuerlöscher übt", erklärte Bien.

Am Samstag musste ein Baum von der Straße geräumt werden, in Michelbach gab es eine Ölspur und austretendes Gefahrgut. Höhepunkt war der Abschlusseinsatz: In der Gebrüder-Grimm-Schule in Daudenzell hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst. Ein großer Einsatz, für den man Hilfe aus Kälbertshausen anforderte. Auch deren Jugendfeuerwehr packte mit an, und so war der falsche Brand schnell aufgelöst.

15 Mitglieder hat die Aglasterhausener Feuerwehr derzeit. Willkommen sind Mädchen und Jungen ab neun Jahren aus Michelbach, Daudenzell und Aglasterhausen (Breitenbronn hat eine eigene Jugendabteilung). Ganz wichtig ist dem Jugendwart auch noch der Dank an alle Helfer und alle Anwohner für das Verständnis. "Das ist nicht selbstverständlich", sagte er. Im kommenden Jahr soll es wieder einen Berufsfeuerwehrtag geben. "Wir haben noch einige Szenarien im Kopf", meinte Bien. Da darf es dann auch wieder aufregend werden.

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