Studierendenwerk plant in Mosbach ein Wohnheim mit 90 Bettenplätzen

Die Pläne für das Studenten-Wohnheim an der Odenwaldstraße werden konkreter - Am heutigen Mittwoch Thema im Gemeinderat

22.09.2015 UPDATE: 23.09.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden

Wohn- statt Parkraum? Das Studierendenwerk Heidelberg plant auf der landeseigenen Liegenschaft zwischen Haupt- und Odenwaldstraße den Bau eines Studentenwohnheims mit 90 Plätzen. Im Gemeinderat sollen heute erste Weichen gestellt werden. Foto: Heiko Schattauer

Von Heiko Schattauer

Mosbach. Die Idee an sich gibt es ja schon länger. Zumal der Bedarf ja ebenfalls schon länger besteht. In Mosbach soll ein Studentenwohnheim gebaut werden - ein durchaus naheliegendes Vorhaben bei rund 3000 Studierenden, die sich mittlerweile an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach für ihre berufliche Zukunft ausbilden lassen. Nur die Frage des wie, wer, wann und wo war bisher offen. Bisher, denn in der heutigen Sitzung des Mosbacher Gemeinderats wird das Vorhaben nun konkret: Unter Tagesordnungspunkt vier wird eine Teiländerung des Bebauungsplans für die Nördliche Hauptstraße erörtert - das Studierendenwerk Heidelberg will zwischen Haupt- und Odenwaldstraße ein Studentenwohnheim mit 90 Bettenplätzen und einer Tiefgarage darunter errichten.

Hintergrund

Mosbach. (schat) In Bezug auf die Planungen zum Bau eines Studentenwohnheims hat die RNZ bei Rainer Weyand, Abteilungsleiter beim Studierendenwerk Heidelberg, nachgefragt.

War der Standort an der Odenwaldstraße von Anfang mit in den Planungen bzw. seit wann

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Mosbach. (schat) In Bezug auf die Planungen zum Bau eines Studentenwohnheims hat die RNZ bei Rainer Weyand, Abteilungsleiter beim Studierendenwerk Heidelberg, nachgefragt.

War der Standort an der Odenwaldstraße von Anfang mit in den Planungen bzw. seit wann präferiert man ihn?

Das Studierendenwerk Heidelberg war kontinuierlich auf der Suche nach entsprechenden Baugrundstücken. Mit der Bereitstellung des Landesgrundstückes hat das Studierendenwerk den Standort präferiert. Die zentrale Lage und die Nähe zur Studieneinrichtung sind bestechend. Die DHBW Mosbach ist fußläufig zu erreichen und reduziert somit das innerstädtische Verkehrsaufkommen.

Seit wann befasst man sich schon mit dem Thema Wohnheim in Mosbach?

Aufgrund der stetig steigenden Studierendenzahlen zeichnet sich der Bedarf an studentischem Wohnraum in Mosbach bereits seit einigen Jahren ab und wird von der DHBW und ihrer Studierendenschaft bekräftigt, sodass sich das Studierendenwerk seitdem um ein geeignetes Baugrundstück bemüht hat.

90 Bettenplätze sollen entstehen. In welcher Größenordnung bewegt sich die Investition des Studentenwerks?

Da das Investitionsvolumen vom baurechtlichen Genehmigungsverfahren abhängt, kann hierzu derzeit keine Größe genannt werden.

Der Parkplatz, der überbaut werden soll, wurde erst 2013 eingerichtet. Diese Investition hätte sich das Land wohl sparen können, oder?

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen war das nicht vorhersehbar. Unser Bauvorhaben würde die derzeitigen Parkplatzkapazitäten begünstigen.

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Bedarf besteht schon lange

"Schon seit geraumer Zeit wird vonseiten der DHBW und insbesondere der Studentenvertretung die Notwendigkeit für den Bau eines Studentenwohnheims am Standort Mosbach gesehen", heißt es in der Beschlussvorlage für den Gemeinderat. Im Auftrag des Studierendenwerks Heidelberg sei daher auch eine Planung ausgearbeitet worden, die einen Neubau auf landeseigenen Grundstücken, die Liegenschaft Odenwaldstraße 16, vorsieht. Eines der beiden bestehenden Gebäude - in denen unter anderem einst die Landeszentralbank und die Verkehrsdirektion der Polizei untergebracht waren - soll abgebrochen, das zweite (ein dreigeschossiges Wohnhaus mit mehreren Einheiten) offenbar später ebenfalls für Studentenwohnungen genutzt werden. Auf dem zweiten Flurstück, das zur Liegenschaft gehört, hatte das Land erst Anfang 2013 für die Duale Hochschule Stellplätze errichten lassen. Nachbarn beklagten seinerzeit den Verlust des alten Baumbestandes vor Ort.

Dieser Parkplatz soll den Planungen des Studierendenwerks zufolge nun (größtenteils) wieder überbaut werden. Um Wohnraum für 90 Studierende der Dualen Hochschule zu schaffen. Dass es für selbigen Bedarf gibt, steht wohl außer Zweifel. Und aus Sicht der Stadtverwaltung ist auch der Standort "günstig gelegen im Hinblick auf die Räumlichkeiten der DHBW im Lohrtal und im Bereich der Johannes-Diakonie". Durch das Vorhaben könne man den bestehenden Problemen hinsichtlich Wohnraum und Parkplatznot entgegenwirken.

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"Ein Auto bräuchten die Studenten dort dann eigentlich nicht mehr", sagt Stefan Baumhackel. Der Stadtplaner tritt allerdings ein wenig auf die Bremse: Er spricht in Bezug auf den möglichen Aufstellungsgebeschluss am heutigen Mittwoch von einer "ersten Weichenstellung". Wenn der Gemeinderat Zustimmung erteile, laufe das eigentliche (vorhabenbezogene) Bebauungsplanverfahren erst an. In dessen Rahmen dann auch eine allgemeine, ergebnisoffene Bürgerbeteiligung (nicht nur die Anwohner betreffend) stattfinde. "Da kann sich dann jeder zu dem Vorhaben äußern, eventuell Stellungnahmen einbringen", so Baumhackel weiter.

Vor Ort, bei der Hochschulleitung des DHBW, nimmt man die (konkretisierten) Planungen mit Freude zur Kenntnis: "Wir freuen uns, dass sich das Studierendenwerk Heidelberg so stark für unsere Studierenden einsetzt. Damit steigert es die Attraktivität des Hochschulstandorts Mosbach", sagt Verwaltungsdirektorin Christine Zimmer.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
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