Duale Hochschule Mosbach: Anzahl der Studienanfänger weiterhin hoch

"Diesen Schluck aus der Wachstumspulle müssen wir erst mal verdauen": Die Zahl der Studienanfänger habe sich zum Semesterstart auf hohem Niveau stabilisiert.

28.09.2016 UPDATE: 29.09.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 28 Sekunden

Am Dienstag beginnen die Erstsemester an der DHBW an den Standorten Mosbach und Bad Mergentheim ihr Studium. 1320 neue Studenten sind es, und damit etwa so viele wie im letzten Jahr. Foto: Ursula Brinkmann

Von Ursula Brinkmann

Mosbach. Am kommenden Dienstag fällt der Startschuss für die Studienanfänger der Dualen Hochschule Mosbach (DHBW), und zwar für 1125 junge Frauen und Männer am Campus Mosbach und weitere 195 in Bad Mergentheim, der Außenstelle. Damit entspricht die Zahl der Erstsemester fast genau jener im Jahr zuvor, in dem sie - wiederum gegenüber dem Vorjahr - jedoch um elf Prozent gestiegen war. "Diesen Schluck aus der Wachstumspulle müssen wir erst mal verdauen", kommentiert Dr. Gabi Jeck-Schlottmann die Entwicklung. Es bedeutet, so die Rektorin der DHBW Mosbach, dass man am Ziel, der Konsolidierung auf hohem Niveau, festhalte.

Zusammen mit den Prorektoren Dr. Seon-Su Kim, Dr. Max Mühlhäuser und Dr. Karl Albert Strecker sowie Verwaltungsdirektorin Christine Zimmer stellte sie die aktuelle Situation an beiden Campus dar. 38 Kurse in 13 Fachbereichen hält das neue Studienjahr für die Anfänger in Mosbach parat; weitere acht sind es in Bad Mergentheim. Während sich in einigen (großen) Bereichen eine stabile Entwicklung abzeichnet, wurden die Hochschulverantwortlichen im Bauwesen förmlich überrannt; kein Wunder, denn mit dem Studiengang Bauwesen haben die Mosbacher als einzige DHBW ein zurzeit sehr gefragtes Angebot. Was auf den neuen Studiengang "Öffentliches Bauen" verstärkt zutrifft. "Wir hätten, wäre es nach unseren Partnerunternehmen gegangen", so der Dekan der Fakultät Technik, Mühlhäuser, "einen Anfängerkurs mehr aufmachen können."

Auch an anderer Stelle wäre noch mehr drin gewesen: Jeck-Schlottmann berichtete, dass von Seiten der Unternehmen 1860 Studienplätze zu besetzten gewesen wären. "Aufnehmen konnten wir letztlich nur 1320 an beiden Standorten." Die Schere klaffe hier immer mehr auseinander. Das wiederum hat auch zu tun mit dem nicht immer einfachen Übergang von der Schule zur Hochschule. Hier profiliert sich die DHBW gerade mit einem ganzen Portfolio von Unterstützungsangeboten. Schnuppervorlesungen, wie sie Anfang November angeboten werden, Bewerbungs-Speeddating, eine Bildungsmesse am Campus Bad Mergentheim, insbesondere aber Kurse und Projekte, die die Faststudenten auf ein einheitliches Könnensniveau hieven sollen. Mathe sowie Arbeits- und Lerntechniken sind hier an erster Stelle zu nennen. "Semester Null" ist der griffige Name für die "Nachhilfe", die eine Vorhilfe ist. Der Trend sei an den anderen Dualen Hochschulen ebenfalls auszumachen, erläuterte die Rektorin, einzigartig differenziert jedoch an ihrer Hochschule.

Dass dafür Beiträge verlangt werden müssen, zeigt, dass für derartige Extras im Hochschulhaushalt keine Mittel übrig sind. Christine Zimmer kann zwar einen ausgeglichenen Haushalt 2016 vermelden, stellte sich (und der Runde im Audimax) dennoch die Frage, ob das noch für die Zukunft gelten könne. Schon heute heißt es: mit Drittmitteln ergänzen. "2016 konnten wir Drittmittel (vom Bund, aus Stiftungen und Spenden) in Höhe von einer Million Euro erzielen, das entspricht fünf Prozent unseres Haushalts." Innovation und gesteigerte Qualität, schaltete sich Dr. Mühlhäuser ein, seien vom eng geschnürten Finanzschuh gehemmt. Mit "ein bisschen mehr Geld" wäre auch Gabi Jeck-Schlottmann glücklicher. Geld, das vor allem für die Ressource Personal gebraucht wird. Immerhin: Im nicht-wissenschaftlichen Bereich konnten in diesem Jahr neun von zehn quasi neuen unbefristeten Stellen besetzt werden. Professorinnen oder Professoren werden noch gesucht, und zwar 6,5. Der Hochschulfinanzierungsvertrag des Landes mit Entfristungen hat’s möglich gemacht. Zuvor jedoch war auch die Mosbacher Hochschule von Befristungen betroffen gewesen.

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Die Raumsituation indes stellt sich aktuell ziemlich entspannt dar. Mit weiteren 1400 Quadratmetern in den Gebäuden der Johannes-Diakonie wachsen die von der DHBW dort genutzten Flächen auf knapp 2500 Quadratmeter. Insgesamt verfügt der Campus Mosbach über eine Nutzungsfläche von mehr als 16.000 Quadratmetern. Zu denen die in den Containern bald nicht mehr zählen. Auch wird die Erneuerung der Glasfassade noch im Oktober abgeschlossen sein. Das i-Tüpfelchen setzen die Studierenden der Holztechnik mit der Neugestaltung der Cafeteria.

Eine Umfrage, die im vergangenen Jahr unter den Absolventen der Dualen Hochschule des Jahres 2010 gemacht wurde, hat ergeben: 85 Prozent würden sich wieder für ein Studium an der DHBW entscheiden. "Das ist doch sehr erfreulich", ist Dr. Strecker zufrieden mit allen Bemühungen der Hochschule um eine gelungene Studienzeit - von Anfang an.

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