Duale Hochschule Baden-Württemberg Mosbach meldet zartes Plus bei Erstsemesterzahlen
Der Konsolidierungsplan der DHBW Mosbach geht auf - Zufriedene Gesichter zum Semesterstart

Studienanfängerzahlen der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mosbach 2004-2015. Mit dem 1. Oktober starten rund 660 Wirtschaftsstudenten an der DHBW ihre theoretische Ausbildung.
Von Heiko Schattauer
Mosbach. Klassenziel mit Lob erreicht: Lauter symbolische grüne Häkchen durfte Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann, Rektorin der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach, gestern setzen. Häkchen hinter den Vorgaben, die man exakt ein Jahr zuvor an gleicher Stelle formuliert hatte. "Unsere Strategie ist aufgegangen", so Jeck-Schlottmann zum Semesterauftakt, zu dem man 1320 neue Studenten an den DHBW Mosbach begrüßen kann. "Konsolidierung auf hohem Niveau" nennen die Hochschulverantwortlichen das, was man eben auch angestrebt hatte.
Gut die Hälfte der Erstsemester hatte Jeck-Schlottmann vor dem "Bilanzgespräch" mit der Presse bereits in der Großen Kreisstadt bzw. an der Hochschule willkommen geheißen. Mit dem 1. Oktober starten rund 660 Wirtschaftsstudenten an der DHBW ihre theoretische Ausbildung, die praktisch startenden Techniker folgen Ende November.
"Wir haben eine Punktlandung hingelegt", wertete die Mosbacher Rektorin in Bezug auf die Studentenzahlen. Der moderate Anstieg der Erstsemesterzahlen - in Mosbach plus acht, am Campus Bad Mergentheim plus 15, insgesamt plus neun Prozent - lasse sich mit dem Ziel der Konsolidierung vereinbaren. "Wir wollen nicht Unmengen an Studierenden hier haben", so Jeck-Schlottmann, "die wir nicht gut versorgen können." Bis zum Höhepunktjahr mit doppeltem Abiturjahrgang 2012 waren die Erstsemester- und Gesamtstudierendenzahlen mitunter rasant angestiegen, (infra)strukturell war man da kaum hinterhergekommen.
Nun sieht man sich also auf dem angepeilten Konsolidierungskurs, die nahezu stabile Gesamtstudentenzahl von 3560 (plus 1%) belegt diese Selbsteinschätzung. Die Gründe dafür, dass man bei den Erstsemestern gegen den allgemeinen Trend dennoch leicht zugelegt hat, kennt Gabi Jeck-Schlottmann: So habe man das Profil der Studienangebote weiter geschärft, die Beratung vor Studienbeginn intensiviert, an der Standortqualität gearbeitet. Die Entwicklung "vieler kleiner Dinge" zeige große Wirkung, so Jeck-Schlottmann, die an der DHBW Mosbach wieder eine Art "Aufbruchstimmung" ausgemacht hat.
Einen Teil zur verbesserten Stimmung hat sicher die Entfristung etlicher Anstellungsverhältnisse an der Mosbacher Hochschule beigetragen. 19,5 neue Stellen habe man dank des Hochschulfinanzierungsvertrags bilden können, erläutert Christine Zimmer, Verwaltungsdirektorin der DHBW Mosbach. Jener Vertrag ermögliche Planungssicherheit bis 2020, schaffe eine gewisse "Verstetigung". Die Kehrseite des Vertrags: Anderswo fehlen nun Mittel, etwa für die Qualitätssicherung. "Das merken auch die Studierenden", so Christine Zimmer, die Finanzlage an sich habe sich mit dem Hochschulfinanzierungsvertrag kaum verändert. Für Prof. Dr. Max Mühlhäuser, Prorektor und Dekan Fakultät Technik, überwiegt der positive Aspekt der Verstetigung. "Über die Umwandlung von Geld in Stellen freuen wir uns natürlich." Die durch die Befristungen immer wiederkehrende Suche nach Personal gehöre damit der Vergangenheit an.
Zufrieden zeigten sich auch die beiden Prorektoren Prof. Dr. Seon-Su Kim, (Campusleiter Bad Mergentheim) und Prof. Dr. Karl Albert Strecker (Dekan Fakultät Wirtschaft). Kim verwies auf den Erfolg der verfeinerten Bemühungen im Bereich der Werbung von Studierenden aus dem Ausland - "das läuft richtig gut" - und beim Übergang Schule-Hochschule. Letzteren befördert auch Albert Strecker, nannte als bestes Beispiel die Neueinführung des Physikvorbereitungskurses speziell für Studentinnen.
Neu und bestens nachgefragt ist auch der Studiengang "Öffentliches Bauen", 35 Studienanfänger trotz kurzem Vorlauf nennt Gabi Jeck-Schlottmann einen "Knaller". Und man werde auch weiter neue Wege suchen, verspricht die Rektorin. Einer führt ins Berufsbildungswerk, wo man weitere 1500 qm Lehrfläche anmieten will. "Dann könnten wir endlich die Container auf dem Campus los werden", sagt Christine Zimmer. Und das wäre ja auch eine Art (räumliche) Konsolidierung auf hohem Niveau.



