Ballettmeisterin Ulrike Lerchbaumer verstorben
Die 76-Jährige mochte es Zeit ihres Lebens bunt, liebte die Bewegung und war voller Energie.

Eberbach. (cum) Sie war wohl das, was man eine schillernde Persönlichkeit nennt, ein Paradiesvogel. Eine Frau, die allein durch ihre Art Menschen mitreißen und inspirieren konnte. Am Sichtbarsten wurde das, wenn ihre Leidenschaft, Tanz und Ballett, öffentlich vor ausverkaufter Stadthalle aufgeführt wurde. Ulrike Lerchbaumer mochte es bunt, sie liebte die Bewegung und war voller Energie – eine Energie, die sie versprühte und auf andere übertragen konnte. Nun hat Ulrike Lerchbaumer aufgehört zu tanzen: Die Ballettmeisterin aus Waldhilsbach, die unzählige Mädchen und Jungen in der Region fürs Tanzen begeistern konnte, ist im Alter von 76 Jahren verstorben.
Lerchbaumer, von vielen Kindern nur "Lerchi" genannt, hatte das Tanzen an der Hochschule in Hannover gelernt. Als Solotänzerin, Ballettmeisterin, Trainingsleiterin und Choreografin war sie an großen Bühnen in Bremen, Freiburg und Hannover vor und hinter den Kulissen aktiv. 38 Jahre lang brachte sie an der Volkshochschule Eberbach-Neckargemünd und in vielen Gemeinden der Region Kindern das Tanzen bei – und entdeckte dabei auch das eine oder andere Talent, das sie an professionelle Tanzschulen vermittelte. 13 Jahre unterrichtete sie in der Eberbacher Tanzwerkstatt, oft live am Piano begleitet von Orysia Schäfer. Selbst mit über 70 tanzte sie noch auf der Bühne.
Ihr Tod reißt eine tiefe Lücke. "Wir behalten sie als herzensguten Menschen und liebenswürdiges Original in Erinnerung, die uns mit ihrer bunten und Energie versprühenden Art begeistert und berührt hat. In Dankbarkeit, für die vielen schönen und heiteren Momente, die sie uns im Alltag, in den Ballettstunden und in den Tanzaufführungen geschenkt hat", gedenken die Volkshochschule, die Musikschule, Schüler und Eltern der Ballettmeisterin.
Viele ihrer jungen Schülerinnen und Schüler sind todtraurig. "Sie war cool, verständnisvoll, trug immer tolle Klamotten. Sie sah aus wie eine Königin", sagt eine von ihnen. Feuerrotes Haar, modische Outfits, ihr alter VW Käfer, immer gut gelaunt, immer ein offenes Ohr – das bleibt vielen in Erinnerung. "Für viele war sie mehr als nur eine Balletttrainerin: Sie war Freundin, Ersatzmutter, Vorbild, Ikone", sagt Melanie Potoski von der VHS, die über Jahre mit ihr zusammengearbeitet hat.
Einige haben der Tanzlehrerin Bilder gemalt und Kerzen dazu gestellt: "Lerchie, wir fermissen dich. Du warst die beste Tanztrenerin der Welt. Danke für alles", steht auf einem davon. Ein paar von ihnen wollen sich in der Tanzwerkstatt treffen und für ihre verstorbene Lehrerin tanzen. Es wird ihnen schwerfallen. Aber in jedem ihrer Tänze wird ein Teil von Lerchi weiterleben.