Strecke von Mannheim nach Heidelberg

Pendler brauchen bei der A656-Baustelle noch einen langen Atem

Beim Bau der neuen Autobahnbrücke ist im Juni erst Halbzeit - Bis Ende 2020 soll noch gebaut werden

27.03.2018 UPDATE: 28.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

Bei Mannheim-Friedrichsfeld entsteht eine neue Autobahnbrücke, die bis zum Jahr 2020 fertig sein soll. Derweil müssen Autofahrer Geduld aufbringen. Foto: Gerold

Von Heike Warlich-Zink

Mannheim. Wenn im Juni der Verkehr von der alten auf die dann fertiggestellte südliche Seite der neuen Autobahnbrücke auf der Autobahn A656 in Mannheim-Friedrichsfeld geleitet wird, dann ist viel geschafft. Aber noch längst nicht alles erledigt, sondern gerade einmal Halbzeit des Großprojekts. "Wir liegen im Zeitplan und das bedeutet, dass wir die Gesamtmaßnahme einschließlich der Anbindung ans übergeordnete Straßennetz sowie Lärmschutz und Stützwände bis Ende 2020 abschließen werden", sagte Peter Siepe am Dienstag bei einer Baustellenbegehung. Pendler werden also noch einen langen Atem brauchen

Der Referatsleiter, Leiter des Referats Straßenbau Nord des Regierungspräsidium Karlsruhe, war damit der Bitte von Bundestagsabgeordnetem Nikolas Löbel (CDU) gefolgt, interessierte Bürger sowie Bezirksbeiräte über den aktuellen Sachstand zu informieren. Seit Mitte 2016 ist das 19,5 Millionen Euro teure Bauvorhaben in der Umsetzung. 12,2 Millionen Euro zahlt der Bund, den Rest die Deutsche Bahn.

Kernstück der Maßnahme ist die Erneuerung der aus dem Jahr 1934 stammenden, 154 Meter langen Brücke, die dann höher über den Bahngleisen liegt als bisher. Die Fahrbahnen werden auf beiden Seiten durch Standstreifen erweitert. Diese gab es zuvor nicht. Entsprechend schmal ist das Nadelöhr, durch das sich Pendler zwischen Heidelberg und Mannheim seit Monaten bewegen.

Ein Umstand, der nach speziellen Sicherheitsmaßnahmen und einem besonderen Rettungskonzept verlangte. "Anders als auf der A6 im Mannheimer Norden sind wir hier von größeren Unfällen bislang glücklicherweise verschont geblieben", erklärte Siepe. Tempo 40 innerhalb der Baustelle sowie der mittendrin aufgestellt Blitzer hätten sich bewährt. Im Baustellenbereich sei eine Löschwasserleitung verlegt und in Höhe des Grenzhofs Rettungszufahrten gebaut worden. Rettungsmaterial befindet sich im Seitenstreifen.

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Mit Umleiten des Verkehrs auf den fertigen neuen Brückenteil wird laut Bauleiter Volker Staudacker das Sicherheitskonzept mit allen Beteiligten neu abgestimmt. Eventuell wird dann die zugelassene Höchstgeschwindigkeit innerhalb der Baustelle erhöht.

Das Bauen über den Bahngleisen stellt ebenfalls besondere Anforderungen an die Sicherheit, aber auch ans Timing. "Da die Bahn überregional fährt, mussten wir einzelne Maßnahmen teilweise drei Jahre im Voraus pünktlich genau auf den Tag angeben. Das zwingt uns zu bestimmten Bauzuständen", so Staudacker. Dennoch sei es gelungen, im Zeitplan zu bleiben, obwohl auch die nassen Wintermonate manche Arbeiten, insbesondere Abdichtungen, erschwert hätten.

"Sandhofen macht uns Sorgen, und wir versuchen die Ursachen für die schweren Unfälle dort herauszufinden, von denen die meisten außerhalb des Baufelds durch Auffahren am Stauende passieren", mit diesen Worte griff Siepe noch einmal das Thema Sicherheit auf. Bei beiden Baumaßnahmen sei mit derselben Sorgfalt an einem Konzept gearbeitet worden.

Mit eine Erklärung dafür könnte sein, dass die A656 seit Jahrzehnten einen "Gemeindeverbindungscharakter zwischen Heidelberg und Mannheim" hat. Nicht wie die A6 eine Traversale mit einem hohen Anteil an Schwerlastverkehr also, sondern eine Strecke, die auf kurzem Weg bevorzugt von Pendlern genutzt wird. Einige Autofahrer haben sich aufgrund der Baumaßnahme auch neue Wege gesucht. "Zwischen 10.000 und 12.000 Fahrzeuge täglich haben sich auf die B35 verlagert", nannte Peter Siepe Zahlen.

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