A656-Brücke bei Seckenheim: "Wir mussten hier einfach tätig werden"

Das Regierungspräsidentin erläuterte, warum die Autobahnbrücke bei Mannheim-Seckenheim abgerissen wird.

13.12.2016 UPDATE: 14.12.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden

Symbolfoto: dpa

Von Harald Berlinghof

Mannheim/Speyer. Sie ist derzeit Autofahrers Kümmernis Nummer 1 in der Region - aber sie muss nun mal weg: Auf einer Bewertungsskala zwischen 1 und 4 hat die Autobahnbrücke bei Mannheim-Seckenheim, die gegenwärtig für den Abriss vorbereitet wird, grade noch eine 3,9 erhalten. Alle 2000 Brückenbauwerke im Zuständigkeitsbereich des Regierungspräsidiums Karlsruhe werden im Dreijahresrhythmus von speziell geschulten Brückenprüfern in Augenschein genommen - und mit dieser Bewertung war das Bauwerk einfach fällig.

"Diese Brücke hat uns sehr gedrückt, wir mussten hier tätig werden, weil bei Nachberechnungen Traglastdefizite fest gestellt wurden", erläuterte jetzt auf der Baustelle Regierungspräsidentin Nicolette Kressl. "Eine Einsturzgefahr hat allerdings nie bestanden", betonte sie.

Dass der Abriss der Brücke in mehreren Schritten erfolgen muss und deshalb sehr zeitintensiv ist, liegt unter anderem daran, dass unter dem Bauwerk die Bahnstrecke Mannheim-Frankfurt durchführt. Erst in der letzten und vorletzten Woche musste deshalb eine alles in allem zehn Tage dauernde Komplettsperrung der A 656 von Mannheim in Richtung Heidelberg erfolgen, als dort die südliche Fahrbahn der Brücke Stück für Stück weiter demontiert wurde (wir berichteten). Bis das Bauwerk endgültig beseitigt ist und dann ein Neubau erfolgen kann, wird es voraussichtlich noch mindestens anderthalb Jahre lang dauern.

Saniert werden muss auch die Rheinvorlandbrücke bei Speyer. Dort wurden ebenfalls Traglastdefizite errechnet, und die Bewertung der Vorlandbrücke auf baden-württembergischer Seite lag bei etwa 3,5 - nicht ganz so schlecht wie die Autobahnbrücke in Mannheim, aber doch so, dass man tätig werden muss. Die Arbeiten werden allerdings nicht vor 2018 beginnen, so Walter Katzig, Referatsleiter Ingenieurbau im Regierungspräsidium Karlsruhe. In dessen Zuständigkeitsbereich gebe es rund ein Dutzend Brücken, die eine Bewertung zwischen 3,5 und 3,9 aufweisen und deshalb nach und nach abgearbeitet werden sollen.

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Während in Mannheim ein Abriss und ein Neubau für 19,5 Millionen Euro erfolgt, wovon 7,3 Millionen Euro die Bahn übernimmt, deren Gleise unter der Brücke verlaufen, wird bei Speyer die Vorlandbrücke (Brückenauffahrt zur eigentlichen Strombrücke) für 4,1 Millionen Euro saniert und instand gesetzt. Eine Wirtschaftlichkeitsprüfung habe ergeben, dass ein Neubau gegenüber der Sanierung zu teuer wäre. Das Brückenbauwerk weist Schäden im Bestandsbeton auf; außerdem werden die Rad- und Fußgängerwege neu gestaltet.

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