Sperrzeiten in Schwetzingen

Zoff um Lärm gibt es selten

Ausnahmen für einige Wirte - Innenstadtleben spielt sich in Fußgängerzone, Kleine Planken und Schlossplatz ab

24.07.2018 UPDATE: 25.07.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 3 Sekunden

Das "Denkmal" auf dem Schwetzinger Schlossplatz zu Kurfürst Carl Theodor. Archivfoto: Lenhardt

Schwetzingen. (sbl) Die Debatte zwischen Gastronomen und Anwohnern in Heidelberg spitzt sich zu. Doch dass sich in Schwetzingen Bewohner zusammenschließen, um wegen anhaltendem Lärm und verdreckten Gassen zu klagen, dafür sieht Pascal Seidel wenig Anlass. "Beschwerden gibt es nur wenige", schildert der Ordnungsamtsleiter die Schwetzinger Situation um Gaststättenlärm.

Fußgängerzone, Kleine Planken und Schlossplatz sind die Bereiche, wo sich das Innenstadtleben abspielt. Doch selbst bei Volksfesten - wie etwa dem Spargelsamstag - seien Beschwerden eine "Randerscheinung". Es handele sich wenn, ähnlich wie in Heidelberg, häufig um durch die Straßen ziehende Personengruppen, die den Lärmpegel überziehen.

"Das können wir aber nicht einer einzelnen Gaststätte zuschreiben", sagt Seidel. Wenn sich Anwohner bei ihm melden, nehme er das trotzdem ernst.

"Wir stehen in engem Kontakt mit den Wirten." Denn in der Stadt gibt es individuelle Sonderregelungen für Gaststättenbetreiber. Grundsätzlich gilt die baden-württembergische Gaststättenverordnung. Gastronomen können ihre Etablissements unter der Woche im Innenbereich bis 3 Uhr, am Wochenende bis 5 Uhr öffnen.

In Schwetzingen ist dann 1993 unter dem damaligen Bürgermeister Gerhard Stratthaus eine städtische Sperrzeitverordnung für Außenbereiche hinzugekommen. Diese begrenzt den Aufenthalt im Freien einer Gaststätte - etwa in einem Biergarten - auf 23 Uhr.

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Warum Gastronomen am Schlossplatz ihre Tische trotzdem bis 1 Uhr nachts bedienen, liegt an einer Sonderregelung in dieser Verordnung. Unter Paragraf drei können Gaststättenbetreiber eine Verkürzung der Sperrzeiten bei der Verwaltung beantragen.

"Allerdings nur unter der Prämisse, dass es keine Beschwerden aus der Nachbarschaft gibt", erklärt Seidel die Bedingungen. Das sei aber nur selten der Fall. "Das Leben spielt sich eben in der Innenstadt ab", so Seidel. In Schwetzingen sehen das die Bürger wohl größtenteils genauso.

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