"Nicht mit der Unteren Straße vergleichbar"
Am Marktplatz geht es meist gesittet zu

Der Marktplatz in Weinhiem. Archivfoto: Kreutzer
Weinheim. (cab) Weinheim ist nicht Heidelberg. Und das ist auch ganz gut so. Zum Beispiel, wenn man an den jahrelangen Streit denkt, den es in der Uni-Stadt am Neckar über die Sperrzeiten in der Altstadt gab. Anwohner beschwerten sich über Lärm, Müll und aggressive Gäste. Die Polizei hatte gerade in der Unteren Straße immer gut zu tun. Am gestrigen Dienstag entschied nun der Heidelberger Gemeinderat, wie es weitergehen soll. Probleme, die Weinheim so nicht hat.
"Diese Sperrfristen werden im Allgemeinen bei Weitem nicht ausgeschöpft", sagt Stadtsprecher Roland Kern. Anders als in Heidelberg gebe es keinen Bedarf, etwas zu ändern. Wenn etwas immer mal wieder ein Thema wird, dann ist es die Außenbewirtschaftung. Da geht es dann aber eher um den Lärmschutz.
Abgesehen davon sei es erfreulich, so Kern, dass sich die Anwohner mit dem Marktplatz arrangieren. Grundsätzlich gehe es dort ja auch "sehr gesittet" zu: "Das ist mit der Unteren Straße sicher nicht vergleichbar. Wir haben eine Absprache mit den Wirten, dass der Außen-Ausschank gegen 23 Uhr beendet wird. Das klappt gut; wir haben selten Beschwerden."
Zudem bilden die Wirte in der IG Marktplatz quasi eine Art Regulativ in eigener Sache: "Klar, wir nehmen das Geschäft abends gerne mit. Aber wir sorgen selbst dafür, dass Ruhe ist. Und wir überziehen nicht", sagt Gerald Haas von der IG, die mittlerweile ein Verein ist.
Der Wirt des "Diebsloch" trifft sich regelmäßig mit seinen Kollegen: "Wir helfen uns gegenseitig und achten darauf, dass es gesittet zugeht." Und ganz abgesehen davon: "Wir haben auch ein anderes Publikum als die Untere Straße".