Das müssen Sie über Ausweichrouten und Busverkehr wissen
Sperrung beginnt am 21. Januar - Projektleiter: Staus ja, Verkehrskollaps nein

In zwei Bauabschnitten wird die Salierbrücke zwischen dem badischen Altlußheim und dem rheinland-pfälzischen Speyer unter der Leitung des Regierungspräsidiums saniert. Die Maßnahme dauert 26 Monate. Foto: RP
Von Sebastian Blum
Speyer/Heidelberg. Nun ist es offiziell: Die Salierbrücke zwischen Speyer und Altlußheim ist ab Montag, 21. Januar 2019, für jeglichen Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Am gleichen Tag beginnen die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, die nach Angaben des Regierungspräsidiums (RP) Karlsruhe 26 Monate dauern. Autofahrer und Nutzer des Öffentlichen Nahverkehrs müssen mit längeren Fahrzeiten rechnen. Auf sie kommt ein neues Verkehrskonzept zu.
Das öffentliche Interesse an der Baumaßnahme ist seit Monaten hoch. Es gab Bürgerinformationsabende, Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker haben sich ein Bild vor Ort gemacht, besorgte Eltern, deren Kinder aus Baden Speyrer Schulen besuchen, haben eine Initiative gegründet. Gewerbetreibende in den Industriegebieten schlagen Alarm. Das RP und der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) haben mit Hochdruck daran gearbeitet, die Auswirkungen für Pendler abzufedern.
Vorneweg: Angst vor einem Verkehrskollaps hat Ralph Eckerle, Projektleiter der Maßnahme, keine. Obwohl täglich 28.000 Fahrzeuge betroffen sind. "Der Verkehr bricht nicht zusammen, weil sich Autofahrer andere Wege und Zeiten aussuchen. Es mag vielleicht in der ersten Woche Staus geben, aber spätestens nach der zweiten pendelt sich das ein. Die Leute sind ja nicht blöd", so seine Stellungnahme auf einer Pressekonferenz.
Demnach soll der Großteil der Autofahrer statt der Salierbrücke die einige Kilometer nördlich gelegene Autobahnbrücke der Autobahn A61 über den Rhein nehmen. Der Autobahn traut der Projektleiter das steigende Verkehrsaufkommen zu. Auch weil der Verkehr auf umliegenden Bundes- und Landesstraßen umgeleitet sowie mit Ampeln und Schranken geregelt wird. Zur Sicherheit gilt zwischen der Anschlussstelle Hockenheim und dem Autobahnkreuz Speyer streckenweise Tempo 100.
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Alternativ können Pendler weiter südlich der Salierbrücke den Fluss über die Bundesstraße B35 bei Germersheim queren. Da vor allem zu Beginn der neuen Verkehrsführung auf der A61 mit Staus zu rechnen ist und die Route über die B35 einen größeren Umweg darstellt, müssen sich Autofahrer auf längere Fahrzeiten einrichten. "Landwirte trifft es am härtesten", merkte Eckerle an.
Laut Straßenverkehrsordnung dürfen Traktoren und andere schwere Landwirtschaftsfahrzeuge nicht über die A61 fahren. Sie müssen definitiv den Umweg über die Bundesstraße nehmen.
"Viel Kopfzerbrechen" hat die Baumaßnahme Christian Wühl bereitet. Der Leiter der Abteilung Planung und Angebot beim VRN stellt sein Verkehrskonzept für den Schüler- und den regulären Busverkehr der Linie 717 auf zwei Säulen.
Da wären zunächst die Shuttlebusse, die die Salierbrücke während der Sanierung passieren dürfen, genau wie Rettungskräfte im Einsatz, Radfahrer und Fußgänger. Die Shuttlebusse kommen für die meisten Schüler in Frage. In der Praxis soll das wie folgt aussehen: Auf badischer Seite fährt der 717er-Bus von Heidelberg nach Fahrplan bis zur Haltestelle "Altlußheim Lußhof". Angelehnt an den Unterrichtsplan, stellt der VRN zwischen 7 und 16 Uhr täglich bis zu drei Mercedes Sprinter gleichzeitig zur Verfügung, in denen 75 Kinder Platz finden.
Die Sprinter fahren bis zur Haltestelle "Speyer Domplatz". Dort steht der reguläre Bus bereit und fährt die Linie weiter. Ein Teil der 717-er Busse fährt zusätzlich über die Autobahn und kommt von Norden nach Speyer. Anschnallen können sich die Kinder nicht. Nur wenn jeder einen Sitzplatz hat, darf der Busfahrer mit maximal 80 Stundenkilometern über die A61 fahren.
Die Salierbrücke muss dringend saniert werden. Die Baumaßnahme läuft in zwei Abschnitten ab und kostet Stand jetzt rund 11,3 Millionen Euro. Erste Vorbereitungen beginnen bereits am 7. Januar.