Rhein-Neckar

Hitze und Müll setzen dem Wald zu

Das Kreisforstamt appelliert an die Bürger, keinen Müll im Wald zu hinterlassen.

07.06.2021 UPDATE: 07.06.2021 15:29 Uhr 1 Minute, 2 Sekunden

Symbolfoto: Kreisforstamt

Rhein-Neckar. (RNZ/krs) "Dem Wald geht es schlecht", stellt das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis in einer Mitteilung fest. Grund dafür sind demnach die Trockenjahre 2018, 2019 und 2020. 

Sehen könne man das gut beim Blick ins Kronendach. Dort offenbaren sich die Folgen von Trockenheit und Hitze anhand von abgestorbenen Ästen, lichten Kronen und abplatzender Rinde. Nicht zu übersehen ist auch der Befall durch Insekten oder Pilze. 

"Die Witterung der letzten Jahre ist wahrscheinlich nur ein Vorgeschmack auf die Auswirkungen des Klimawandels", zitiert die Mitteilung Försterin Melissa Rupp vom Kreisforstamt. Umso mehr ärgere sich Rupp über zusätzliche Belastungen für den Wald.  "Erst letzte Woche wurde am Wald nahe dem Schützenhaus in Reichartshausen eine illegale Müllablagerung an einer Böschung entdeckt."

Abgelagert wurden Dachlatten, Grünschnitt, Pflanzen, Erdaushub, Pflastersteine sowie Plastiktüten. Und das sei kein Einzelfall. Immer wieder entdecken Försterinnen und Förster, aufmerksame Erholungssuchende oder Waldbesitzende illegale Müllablagerungen im Wald.

Die Auswirkungen solcher Umweltverschmutzungen seien nicht nur für das Ökosystem Wald fatal, sondern für Mensch und Tier gefährlich, gibt das Landratsamt in seiner Mitteilung an. So seien die meisten Kunststoffverpackungen nicht vollständig abbaubar und blieben dauerhaft als Mikroplastik im Boden zurück. Und giftige Stoffe können ins Grundwasser geraten.

Auch interessant
Natur im Stress: Viele drängen nach draußen, doch Landwirte und Naturschützer warnen
Freizeit rund um Mosbach: Nicht jeder verhält sich in der heimischen Natur regelkonform

Auch Grünschnitt, der vermeintlich für ungefährlich gehalten wird, könne negative Folgen für den Wald haben. Gartenabfälle können Wurzeln, Zwiebeln, Knollen oder Samen von nicht einheimischen, invasiven Pflanzen enthalten, die sich im Wald ausbreiten und heimischen Pflanzen verdrängen.

Das Kreisforstamt weist ausdrücklich darauf hin, dass das Ablagern von Müll im Wald verboten ist und mit hohen Geldstrafen geahndet werden kann. Eine Strafe sei teurer als die ordnungsgemäße Entsorgung. 

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.