Mehr Jobtickets oder weniger Grundpreis 160.000 Pendler
Stadt hat Konzept eingereicht - Details bleiben vorerst aber unter Verschluss

Eine Straßenbahn auf den Mannheimer Planken. Dass Passagiere ein Ticket benötigen, dabei dürfte es vorerst bleiben. Foto: Uwe Anspach
Von Olivia Kaiser
Mannheim. Innovative Ideen zur Verbesserung der Luftqualität in den Innenstädten gibt es durchaus, allerdings nicht zum Nulltarif. Eine millionenschwere Förderung könnte demnächst Mannheim als einer der fünf Modellstädte winken, die das Berliner Umweltministerium gekürt hat, um drohenden Fahrverboten vorzubeugen. Mittlerweile haben die fünf Städte Bonn, Essen, Herrenberg, Mannheim und Reutlingen ihre Konzepte abgegeben.
Die Mannheimer Strategie beinhalte eine Vielfalt an verschiedenen Maßnahmen, die mehrere Verkehrsträger betreffen, so eine Stadtsprecherin. Zu genaueren Inhalten will man sich im Mannheimer Rathaus jedoch bedeckt halten bis eine erste Bewertung aus dem Bundesumweltministerium vorliegt.
Lediglich in Sachen öffentlicher Nahverkehr verkündete der Erste Bürgermeister und zuständige Dezernent Christian Specht: "Es gibt Überlegungen wie eine Ausweitung des Jobtickets für den Einzelhandel oder die Absenkung des Grundpreises. Damit sollen die aktuell rund 160.000 Mannheimer Pendler für den öffentlichen Nahverkehr erreicht werden."
Bereits bei der Verbandsversammlung des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) in der vergangenen Woche hatte Specht der Idee aus Berlin den kostenfreien öffentlichen Nahverkehr zu testen, eine Absage erteilt: zu teuer und für den VRN kaum umsetzbar. Auch aus den anderen Modellstädten gibt es diesbezüglich eine abwehrende Haltung.
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Man habe aber jede Menge andere Lösungsvorschläge zur Reduzierung von Feinstaub und Stickstoffoxiden bis zum Jahr 2020. "Wir haben ein umfassendes Programm zur Einhaltung der Grenzwerte vorgelegt, mit Maßnahmen, die kurzfristig umsetzbar und auf andere Städte übertragbar sind", konstatierte Oberbürgermeister Peter Kurz. "Vom Bund erwarten wir jetzt im Interesse unserer Bürger eine stringente Koordination. Vor allem aber fordern wir nach wie vor, dass der Bund zu seiner Verantwortung steht und die Nachrüstung von Dieseln durch die Autoindustrie durchsetzt."