Explosion bei BASF: Die Feuerwehr war schnell vor Ort

Zwei Feuerwehrleute der BASF kamen bei Unglück ums Leben - Ein Mann wird noch vermisst - Werksleiter: "Absolut vertretbarer Einsatz"

18.10.2016 UPDATE: 19.10.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 34 Sekunden

Die Feuerwehren der BASF und der Stadt Ludwigshafen kämpften bis zum späten Montagabend gegen die Flammen. Foto: Gerold

Von Alexander Albrecht

Ludwigshafen. BASF-Vorstandsmitglied Margret Suckale ringt am Dienstag bei einer Pressekonferenz um Worte, als sie über die Opfer des schweren Unglücks im Ludwigshafener Nordhafen spricht. "Sie haben sich als Feuerwehrleute für die Rettung von Menschenleben eingesetzt. Sie waren da, um zu helfen - und für sie kam jede Hilfe zu spät", sagt sie.

Zwei Werksfeuerwehrleute der BASF haben bei dem Einsatz am Montagmittag ihr Leben gelassen. Acht weitere Menschen sind bei der Explosion schwer verletzt worden, davon liegen sechs auf der Intensivstation. "Es steht zum Teil nicht sehr gut um sie", sagt Dieter Feid, Sicherheitsdezernent der Stadt Ludwigshafen. Ob sie durchkommen? "Das lässt sich bei Brandverletzungen in der Regel erst ein paar Tage später sagen", erklärt Stefan Lang, Ärztlicher Direktor bei der BASF. Dazu werden noch 17 Leichtverletzte gezählt.

Ein Mann wird auch am Dienstagabend noch vermisst. Er sei kein BASF-Mitarbeiter, erklärt Suckale. Sie und Feuerwehrchef Peter Friedrich wollen weder bestätigen noch dementieren, dass es sich um den Matrosen eines Tankschiffs handelt. Er dürfte sich im Hafenbecken befinden. Taucher sollten den aus Sicherheitsgründen noch gesperrten Bereich absuchen - sobald er wieder freigegeben ist.

Am Montag hatte der Chemieriese noch von zwei Vermissten gesprochen. Der andere Mann sei mit schweren Verletzungen noch am Unglückstag in ein Krankenhaus eingeliefert worden, klärt Stefan Lang auf. Bei einer Lage wie dieser falle es schwer, den Überblick zu behalten. Zu den Todesopfern will Suckale keine näheren Angaben machen, das habe auch mit dem Schutz der Persönlichkeit zu tun. Das Alter der Männer sei ihr nicht bekannt.

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Die Werksfeuerwehr war nach dem Brand und noch vor der Explosion schnell vor Ort. Hätte ihr die Gefahr durch die gefährlichen Stoffe in den Leitungen nicht bekannt sein müssen? BASF-Werksleiter Liebelt spricht von einem "kleinen, begrenzten Brand". Der Einsatz sei "absolut vertretbar" gewesen. Doch es kam zur Katastrophe. Den nachrückenden Mitgliedern der städtischen Feuerwehr gelang es noch, Menschenleben zu retten. Auch sie hatten sich in Gefahr begeben und zogen sich anschließend wieder zurück.

Infolge der Hitzeentwicklung wurden Feuerwehrfahrzeuge und Autos von BASF-Mitarbeitern beschädigt. Und es hätte alles noch viel schlimmer kommen können. Zum Zeitpunkt des Brandes sollte ein Schiff entladen werden, ein anderes befand sich in der Nähe, knapp außerhalb des Hafens. Ein großes Löschboot der Mannheimer Feuerwehr kühlte das festgebundene Schiff, sodass die Flammen nicht auf das Wasserfahrzeug übergreifen konnten. "Das hätte man nicht so schnell losmachen können", sagt Friedrich. "Aber es war alles sicher."

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